lynne_12661553Guten Morgen Lieber Blankness, Guten Morgen Liebe Frau Pain....
Schön dass Du wieder da bist, lieber Blankness und ich hoffe, dass Du Dich in den vergangenen Tagen erholen konntest.
... für eine erfüllende Erklärung müsstest du alle Facetten der menschlichen Begierden selbst durchleben... all ihre Abgründe und Höhen. Die Sprache allein ist unvollkommen um es zu erklären...
Natürlich ist die Sprache hier zu nur bedingt ein Ausdrucksmittel, deshalb schreibe ich lieber darüber als dass ich rede, denn wenn ich darüber schreibe, sehe ich die Bilder vor mir und ich kann besser ausdrücken, was ich denke.
... viele werden die psychologische Beweisführung ablehnen, schon aus simplen Eigenschutz. Menschen die es mit Leidenschaft - und nicht als Zeiterscheinung - ausleben verneinen die Ursachen, die auf frühkindlichen Traumata deuten. Es hat oft mit fehlenden Körpergefühl zu tun... der Gabe sich selbst zu fühlen... es wird kompensiert durch einen bizarren Lustschmerz... auch Menschen die sich verletzten berichten von diesem erfüllenden Gefühl.
... in manchen Fällen sind unbewusste - fehlinterpretierte - Schuldgefühle zugange.
Da ich mich seit einigen Jahren über den tieferen Sinn des Lebens auf der tiefenpsychologischen Ebene nachdenke, weiss ich über die menschlichen Abgründe sehr gut Bescheid und weiss auch wo es bei mir in all den Jahren hing.
Nichts ist interessanter als eine Partnerschaft mit Hilfe der tiefenpsychologischen Astrologie zu durchleuchten. Dort wird die psychologische Beweisführung geführt und man merkt sehr schnell, was im Unterbewusstsein vor sich geht, wenn 2 Menschen auf einander treffen.
An Hand dieses Instrumentes konnte ich mir erklären, was sich in meiner langjährigen Ehe tatsächlich abspielte und warum es mir den einen oder anderen sexuellen Frust einbrachte.
Dass mein Mann und ich uns auf ungleichen Ebenen befanden und den Sex nicht so geniessen konnten, wie es sich beide vorstellten, wurde offensichtlich. Ich bekam für viele Dinge eine Erklärung, die mit sehr viel Überlegungen und Auseinandersetzungen mit mir selbst in mein Leben intigriert werden konnten.
Selbst meine kindlichen Traumaten, konnten ans Licht geholt werden und be-u. verarbeitet werden.
Seit dem habe ich ein sehr gutes Körpergefühl und muss nichts ablehnen, weil ich Angst davor hätte.
Mich interessiert Sex schon seit meiner frühstens Jugend und habe in dieser Zeit sehr viele Bücher darüber gelesen. Auch gerade die Klassiker wie Fanny Hill, Anais, Josefine Mutzenbacher gehörten mit 19 zu meinen bevorzugten Werken. Danach las ich den Minusmann, der zwar nicht unbedingt was mit dem Sex zutun hatte, aber dennoch die Abgründe der männlichen Seele aufzeigt, wusste ich, dass der Sex sehr schmutzig sein kann.
... Schmerz ist erst in unserer Wohlfühlgesellschaft negativ besetzt worden, jedoch bleibt er das intensivste Gefühl welches Menschen erfahren können... körperlich wie seelisch... die Selbstgeißelung war z.B. früher für Mönche eine praktikable Übung... heute leben viele die "Leidenschaft der Selbstverachtung", indem sie jeden Makel an ihrem Körper stundenlang vor dem Spiegel sezieren, um sich danach seelisch zu quälen... nur eine andere Form, aber immer wieder Schmerz
Irgendwann bekam ich den Pfaffenspiegel in die Hand der mir zeigte, dass der sexuelle Trieb nichts mit der Mode zu tun hat, sondern schon seit der Urzeit besteht.
In meiner Jugend hatte ich mit dem Babyspeck zu
kämpfen und fühlte mich in der Tat auch wie ein hässliches Entlein. Im Alter von 20 Jahren nahm ich auf seltsame Arte und Weise in 9 Wochen 13 Kilo ab und mein grösster Traum ging in Erfüllung.... Ich wurde " Begehrt ". Ich hatte einen unglaublich schönen Körper und knackige Brüste und das Begehren der anderen Männer, wurde mir hin und wieder peinlich.
Aber trotz allem genoss ich es unheimlich denn ich hatte dadurch ein sehr hohes Selbstwertgefühl. Auch ich wollte mit meinem Mann "spielen " und neue Horizonte erforschen, aber er war ein Mann, der die Spielregeln nicht kannte und wenn ich mal meine Wäsche und Strapse anzog, konnte er sich nicht halten und es beinahe einer Vergewaltigung glich.
Von diesem Tag an, hatte ich diese Dinge ganz hinten im Schrank versteckt, denn ich wollte meinem Mann zwar eine Frau sein, aber mich nicht zu seinem " Objekt der Begierde " machen lassen.
Unsere Sexpraktiken waren das übliche und ich kann an einer Hand abzählen, wie oft ich all die Jahre erfüllenden Sex hatte.
Was ich in all den Jahren vermisste, war das Urvertrauen in ihn und ich konnte meine sexuellen Wünsche überhaupt nicht erkennen und schon gar nicht formulieren.
Aber in den vergangenen Jahren zählten für uns andere Dinge und somit wurde der Sex zweitrangig und ich geschlechtslos. Ich war zwar Mensch aber keine Frau die irgendwelche sexuellen Fantasien entwickelte.
Erst als ich meinen Hamsterbesitzer vor 5 Jahren kennen lernte änderte sich schlagartig meine Einstellung zum Sex.
Zum erstenmal in meinem Leben traf ich auf einen Mann, der mir mein Urvertrauen gab und ich meine sexuellen Bedürfnisse wieder entdeckte. Selbst der erste Kuss von ihm war wie ein Orgasmus und beim ersten Beischlaf verlor ich die Kontrolle über mich und war zu Dingen bereit, die ich in meiner kühnsten Fantasie nicht mal erträumen konnte. Ich genoss wieder die Spielereien und ich bin überzeugt, dass wenn es für uns noch eine gemeinsame Zukunft gibt, dass ich Dinge erleben werde, die ich bis jetzt noch nicht kenne. Wenn ich ihn ansah, wurde ich Wachs in seinen Händen und wurde alles mit mir machen lassen ohne jemals mit der Wimper zu zucken.
Diese ( angenehme ) Gefühl von ausgeliefert sein, war mir fremd. Jedoch werte ich es nicht als Schmerz noch habe ich Angst davor.
Ich denke, dass, wenn man jemanden hat, dem man sehr vertraut, nichts zu schmutzig sein kann, so dass man es ablehnen muss.
Ich habe mich seither noch nie gefragt, was kann ich und was muss ich tun.
Schuldgefühle hatte ich nie... selbst dass mich mein mein Mann mal bei der Selbstbefriedigung erschwischt hat, war mir nicht peinlich sondern ich genoss es...
Seit ich Sex habe, habe ich mich nie darum gekümmert, was andere tun oder nicht tun und habe demnach auch nicht verglichen.
Für mich persönlich ist es sehr wichtig, dass ich einen Partner habe, mit dem ich auf einer Wellenlänge bin und gemeinsam die seelischen Abgründe erforsche.
Allerdings nehme ich auf diese Reise nicht jeden mit, weil ich keine doofe Henne bin, wo jeder Gockel mal drauf darf.
Mein Sexleben befindet sich gerade in der Warteschleife und ich weiss, dass ich früher oder später diese wieder ausleben werde.
Was mich halt so verwundert, ist, dass man zwar auf vieles steht aber nicht dazu steht.
Deshalb habe ich diesen Beitrag geschrieben um mal zu sehen, aus welchen Beweggründen manche Menschen den Reiz im Extremen suchen.
Frau Pain hat es köstlich erklärt, wie sie zu ihrem Comingout kam und ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach ist. In diesem Punkt habe ich keinerlei Erfahrungen so dass ich sehr leicht darüber reden kann...
Dennoch bin ich ein Mensch, der das tut, was er für richtig hält. Egal ob es gesellschaftlich anerkannt ist oder nicht.
Der Hamsterbesitzer war älter als mein Vater und ich habe ihn mit jeder Faser meiner Seele geliebt... und was da hinter verschlossenen Türen passiert, geht niemanden etwas an und ist somit auch kein Thema bei Freunden.
Mir ist bewusst, dass die verschiedenen Praktiken " Geschmacksache " ist und deshalb habe ich damit kein Problem...
Was mir jedoch ein "Problem" bereitet, ist die Tatsache, dass viele Bier mögen, aber dem Partner zu liebe Wein trinken...
Versteht Ihr, was ich damit meine ?
Wenn ich etwas für mich als Richtig empfinde, dann muss ich persönlich keine weitere Meinungen einholen. Ist es nicht so, dass man es selbst kriminalisiert, wenn man sein Tun in Frage stellt ?
Ich persönlich setzte " meine " eigenen Maßstäbe und deshalb habe ich persönlich nie um einen Rat gebeten. Wenn ich etwas nicht mag, dann sag ich es und tue es auch nicht meinem Partner zuliebe.
Wenn ich etwas neues machen möchte, dann fühle ich beim Partner sanft vor und wenn es klappt ist es gut und wenn nicht dann nicht.
Für mich persönlich ist es sehr wichtig, dass das Ambiente stimmt, dass man Zeit füreinander hat... das Vorspiel ist " Pflicht " sonst hat Frau Hase ein Problem . Was dann nach dem Vorspiel passiert ist der Fantasie überlassen...
was mich noch interessiert... du schreibst, du gehörst nicht zur blümchensex fraktion... was verstehst du unter blümchensex?
Liebe Frau Pain...
unter Blümchensex verstehe ich persönlich das Fummeln unter der Bettdecke in einem dunklen Zimmer mit dem einzigen Highlight der Missionarsstellung.
Ich möchte meinen Partner sehen und gesehen werden. Ich möchte mit den Augen streicheln und gestreichelt werden. Ich möchte jeden verborgenen Winkel des Körper meines Partner erforschen, küssen und jeden cm seiner Haut spüren. Und dass bitte in einem Meer von Kerzenlicht und sanfter Musik... Bolero zum Beispiel ist einer meine Lieblings CDs aber auch Camina Burana ist sehr schön.
Ich liebe den theatralischen Auftritt... auch im Bett.
Liebe Grüsse Esterhäschen