Der Titel klingt komisch, aber ich habe ein "Problem": ich habe zwar gerne Sex und probiere gerne verschiedene Stellungen aus, dennoch bin ich gewisser Maßen etwas verklemmt. Angefangen damit, dass ich noch nie in einer Nackt-Sauna war. Außerdem gibt es beim Sex gewisse Praktiken, die ich bisher nicht ausprobieren wollte. Sei es beispielsweise Fisten, Anal-Sex, BDSM... alles was zB entfernt mit Schmerz zu tun hat. Mein Freund würde gerne mal das ein oder andere mit mir ausprobieren, allerdings konnte ich mich bisher noch nicht dazu durchringen. Ich stelle mir das einfach schmerzhaft und unschön vor. Aber da es genug Menschen gibt, die das praktizieren, kann es ja offenbar auch Spaß machen und ich frage mich, ob es einen Weg gibt, dass ich mich dahingehend überwinden kann, um es auszuprobieren.
Hinzu kommt ein gewisses Denken, das ich nicht ablegen kann, was mich glaube ich in meiner Sexualität hemmt: Ich kenne natürlich die "klassischen" Pornos etc und habe damit kein Problem, allerdings lehne ich alles ab, was Gewaltdarstellungen/Unterwerfungen der Frau darstellt. Ich kann auch einfach nicht verstehen, warum Frauen sowas freiwillig mitmachen. Allerdings geht mein Denken glaube ich etwas zu weit: jede Sexpraktik, bei der ich denke, dass die Frau sich dem Mann "unterwirft", lehne ich automatisch ab, obwohl objektiv eigentlich gar nichts schlimmes dabei ist. Beispielsweise sich "nuttig" anzuziehen mit Lack, Leder, High-Heels und dem Mann richtig derbe einen zu blasen, ohne selbst dabei befriedigt zu werden. Oder sich als Sekretärin zu verkleiden und den Mann zu bedienen/all seine Wünsche zu erfüllen usw. Dabei wird ja keinem weh getan - aber ich scheue mich dennoch, sowas umzusetzen. Zum einen denke ich immer, dass ich mich doch als emanzipierte Frau nicht freiwillig "klein mache" und unterwerfe und zum anderen habe ich noch dieses Denken, dass man sich als Frau anständig verhalten muss. Bei Männern scheint es diese Ambivalenz zu geben - auf der einen Seite wollen sie ein anständiges Mädel, das gut aussieht, eine gute Partnerin ausmacht und sie soll nicht "rumgehurt" haben, auf der anderen Seite soll sie möglichst viel Erfahrung haben und den Mann im Bett so versaut es geht befriedigen. (Es gibt ja nicht umsonst den Spruch "In der Öffentlichkeit eine Lady, im Bett ein Luder").
Nun frage ich mich, ob es einen Weg gibt, dieses Denken ein wenig zu ändern. Es gibt ja soo viele Frauen, die kein Problem damit haben, sich so im Bett zu verhalten. Ich denke allerdings automatisch, dass eine Frau ihre Würde mit abgibt, wenn sie sich im Bett "schlampig" verhält und alles mit sich machen lässt bzw. alles mögliche mitmacht. Habt ihr Ideen, wie ich etwas lockerer werden kann, ohne alles all zu ernst zu sehen?