Gedanken
Hallo
Das größere Problem im Augenblick ist nicht mal seine Erektionsstörung, sondern sein "Problem von sich weisen" und dass damit einhergehende nicht darüber reden wollen.
Denn ohne das, wird es auch keine Veränderung geben. Seine Reaktion jetzt lässt darauf schließen, dass er sehr wohl weiß, von was Du sprichst, er aber unter einem gehörigem inneren Druck steht. Daher seine aggressive Reaktion, die Du ihm in dem Fall unbedingt verzeihen musst. Denn es scheint, es hat sich bei ihm dadurch schon zu einem richtigem psychischen Problem entwickelt. Aber wie ich schon sagte, ohne Reden und Offenheit, wird es keine Hilfe für ihn geben.
Ich bin in Deinem Text an einigen Stellen hängen geblieben. Im Streit sprach er davon, dass Du ihn unter Druck setzen würdest. Und damit hat er das Problem schon erkannt, nur das er sich wahrscheinlich selbst unter diesen Druck setzt.
Dann der Umstand, dass er seine Erektion wohl halten könnte, bei der Stellung, wo Du ihm den Rücken zeigst. Oder sprich es mal anders aus, wo er sich ein Stück unbeobachteter fühlt, als beim normalen Verkehr.
Mir ist ein ähnlicher Fall bekannt. Wenn der Mann zwischendurch mal das Problem hatte seine Erektion zu halten, (wegen Stress oder anderen Dingen) drehte er die Frau einfach auf den Bauch und schon "konnte" er wieder.
So ähnlich ist es ja anscheinend bei Deinem Mann. Und das schließt nämlich fast ein organisches Problem aus!
Ich vermute mal, ihr sprecht nicht viel über Sex? So wirst Du auch nicht wissen, ob er die gleichen Probleme bei einer Selbstbefriedigung im "stillen Kämmerlein" hat. Wenn dem nämlich auch nicht so ist, gibt es kein organisches Problem!
Was ihn nun unter Druck setzt, dass wird nur er wissen. Auch Lebensweisen können an der "Standfestigkeit" nagen. Alkohol, Rauchen ist nur ein Beispiel von vielen. Logischerweise auch Stress auf Arbeit/Familie oder andere Probleme und/oder Gedanken.
Möglich ist auch, das er annimmt mit anderen Männern nicht mithalten zu können. Körperlich, geistig, die Palette ist breit, aber sein Selbstbewusstsein schmal.
Es könnte auch ein böser Strudel sein, in den er geraten ist. Manchmal genügt nur ein einziger Auslöser. Vielleicht "konnte" er früher die ganze Nacht und irgendwann mal hatte er dieses Problem Stressbedingt zum ersten Mal. Er wird entsetzt gewesen sein, weil er nie gedacht hätte, dass gerade ER mal "versagen" könnte. Und genauso wird er sich in dem Moment gefühlt haben.
Beim nächsten Mal, wächst schon im Vorfeld die Panik, dass sich eventuell diese eine Situation wiederholen könnte. Damit beginnt dann ein böser Kreislauf.
Innerer Druck baut sich auf und er versucht eher krampfhaft die Erektion zu halten, was natürlich wieder schief geht. In der Situation fürchtet er Deinen Blick. Denn im Spiegelbild Deiner Augen sieht er einen Versager! Selbst wenn Du das nicht so siehst, er wird es, er ist ein Mann.
Dieser Umstand führt dann ganz schnell dahin, wo er jetzt gerade ist.
Das alles sind sicher nur Mutmaßungen und vor allem ganz wenig Hilfe für Dich, was mir sehr Leid tut. L
Es ist immer wichtig über Sexualität in jeder Form zu sprechen. Den die Sexualität ist ein wichtiger (nicht alleiniger) Eckpfeiler einer gesunden Beziehung. Leider kann man niemanden zum sprechen überreden und somit bleiben gewachsene Probleme unlösbar.
Du bist nicht die Buh Frau, weil Du ihn angesprochen hast. Es war höchste Zeit dazu, wenn nicht sogar zu spät. Aber verzeihe ihm jetzt unbedingt seine Reaktionen. Es steckt wie ein entdecktes verwundetes Tier in der Ecke.
Ich rate Dir auch nur, jetzt nicht weiter darauf einzugehen.
Gern würde man hier Lösungsmöglichkeiten geben, aber wir sind alle keine Fachleute, die in so einem Fall wohl nötig sind.
Ich denke es kann nicht Schaden, wenn Du Dich, vorerst mal allein, an eine Sexualtherapeutin wendest. Vielleicht kennt sie, als Profi in dieser Ecke, andere Möglichkeiten, die dann aus dieser Krise führen. Denn leider ist das eine und eine nicht zu Unterschätzende sogar. :-(
Ich wünsche Dir/euch Glück und Kraft dort heraus.
Liebe Grüße
Estonia