Hallo,
ein sehr guter Freund von mir, stark übergewichtig, aber sehr gepflegt und kultiviert , 28 Jahre alt, vertritt aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen die traurige Hypothese, dass die meisten heterosexuellen Frauen ihn aufgrund seiner Figur überhaupt nicht als potentiell attraktiven Mann, sondern als freundliches Neutrum wahrnehmen (à la "ein guter Kumpel zum Zuhören, aber natürlich kein Partner fürs Bett").
Ich habe massiv widersprochen, bin allerdings keine heterosexuelle, sondern eine lesbisch-queere Frau.
Meine Vermutung ist, dass seine geringe Resonanz bei Frauen (bislang zwei Liebesbeziehungen, aber noch niemals One-Night-Stands/Affären) weniger an seinem Gewicht als an seinem fehlendem "Baggerverhalten" liegt (es wird nunmal von vielen Heterofrauen erwartet, dass der Mann den ersten Schritt macht, er ist da aber sehr zurückhaltend, solange er sich ihrer Sympathie nicht gewiß ist) sowie an seiner romantischen Vorstellung von Sexualität als "freundliches, nettes, gegenseitig aufmerksames Miteinander" anstelle von eher aggressivem männlichen "Nehmen" und weiblichem "Genommenwerden".
Also an seinem "unmännlichen" Verhalten - obwohl die meisten Frauen "nette" Männer wollen, finden sie sie gerade in Bezug auf erotische Abenteuer eben doch "zu langweilig".
Wie seht ihr das? Wie oberflächlich ist weibliches Begehren in Bezug auf Idealgewicht/Übergewicht? Wie sehr sehnen sich Frauen nach Rollenklischee-Verhalten, auch wenn sie das nicht gerne zugeben?
Viele Grüße, Sara
(P.S. Und sollte eine affären-interessierte Frau aus dem Raum Frankfurt/Main mitlesen, würde ich sehr gerne den Kontakt vermitteln!)