Ich bin fast 16 und seit über einem Jahr mit meiner Freundin fest zusammen. Ich war so 14 da habe ich verstanden, dass ich auf Mädchen stehe, lesbisch bin. Klar, früher war ich in meine Kindergärtnerin total verknallt und auch in eine bestimmte Lehrerin, die ich heute noch im Unterricht habe. Ich Konnte nie verstehen, warum meine Freundinnen denn immer irgendwelche Jungs süß fanden - ich fand grundsätzlich Mädchen süß und habe das auch mal so von mir gegeben - da war ich glaub ich so 11. Als die ersten Mädchen meiner Klasse sich in Jungs verliebten stand ich immer traurig da, weil ich in ein Mädchen verliebt war, das für einen Jungen schwärmte. Naja, Mädels kuscheln ja schonmal und das genoss ich hier und da. In unserer Schulmensa habe ich dann mal zwischen den ganzen Flyern einen gefunden, der mich sofort fast wahnsinnig gemacht hat. Er war von einem Jugendzentrum für Schwule und Lesben. Da wollte ich hin. Sofort. Aber bevor ich da rein bin, bin ich mindestens 10 mal dran vorbei gelaufen, bis ich mich getraut habe.
Als ich da rein kam, hätte ich mich am liebsten in das nicht vorhandene Loch im Boden gestürzt. Eine der Betreuerinnen dort, die Biggi, sprach mich an, weil ich da wohl ziemlich angewurzelt stehen geblieben bin. Naja, sie hat mir so alles gezeigt und mir ein paar Leute vorgestellt und viel erzählt. Irgendwann setzt auch meine Erinnerung wieder ein. Ich lernte Sandra und Alex kennen, beide genauso alt wie ich und ein Pärchen. Mit denen hab ich mich diekt gut verstanden. Es stellte sich dann raus, dass die welche von meiner Schule kennen, die auch dort hingehen. Das waren überigens die zwei Mädels aus der Oberstufe. Die habe ich dann auch an dem Abend dort getroffen und erfahren, dass es in unserer Schule kurz darauf eine Projektwoche geben sollte, wo es auch im Homosexualität gehen sollte. Eine Sache ist mir noch sehr in Erinnerung: Sandra hat mich gefragt, ob ich schonmal was mit einem Mädchen gehabt hätte. Leider nein. Aber sie sagte, dass ändert sich bald und grinste sich einen. Das hat mich total verwirrt. Naja, am nächsten Wochenende war dort eine Party, wo ich natürlich hin bin. OK, ums kurz zu machen, da habe ich zum ersten mal ein Mädel geküsst und das war schöööööööööön :-) und ein wenig mehr *fg* Aber danach lief mit ihr nicht viel.
Kurz darauf zogen bei uns in der Nachbarschaft neue Leute in ein Haus ein. Und ich sah, dass da ein verdammt hübsches Mädel dabei war. Ich kam aber mit ihr nicht weiter in Kontakt. Ein paar Tage später kam aber die Überaschung. Sie wurde als neue in unserer KLasse vorgestellt und von meiner Klassenlehrerin neben mich gesetzt, weil wir ja in der selben Straße wohnen. Oh gott, ich war vielleicht nervös. Und sie wirkte so obercool. Ich war frustriert. Sie heißt übrigens Silke. Und war so süß...
Dann kam die Projektwoche der Oberstufe an unserer Schule. Einige meiner Freundinnen au der Schule wussten von mir auch schon bescheid, dass ich auf Mädels stehe. Aber so offen geoutet war ich noch nicht. Bei der Projektwoche waren auch welche vom Jugendzentrum dabei und man kam so ins Gespräch, als ich Silke entdeckte wie sich sich für das Jugendzentrum interessierte. Als sie mich dort sah und registrierte, dass ich irgendwie dazu gehöre, war sie plötzlich gar nicht mehr so obercool und konnte plötzlich sogar reden - und das mit mir. Das Eis taute und wurde immer nervöser. Wir quatschten Stunden miteinander. Wir sind dann irgendwann nach der Schule nach hause und haben uns für den Nachmittag bei ihr verabredet.
Der Empfang bei ihr war sehr herzlich, mit küßchen links-rechts. Ihre Eltern total nett. Als ich ihr Zimmer sah staunte ich nicht schlecht. Sie hatte verdammt viele Poster von sich nackten oder küssenden Frauen und Mädchen dort hängen. Ich fragte sie, was ihre Eltern dazu sagen. Sie meinte, die wissen, dass ich lesbisch bin. Sie erzählte mir, dass sie schonmal ein halbes Jahr mit einem Mädchen zusammen war. Das war aber schon wieder zuende. Als wir da so bei ihr saßen und quatschten, hat sie irgendwann ihre Hand auf mein Bein gelegt und unter meinen Rock geschoben und küsste mich. Ich hätte schmelzen können. Es war ein sehr schöner Abend. Ich hatte nur ein Problem: Wie sag ich das meinen Eltern. Wir haben es am nächsten Abend getan: Händchenhaltend sind wir - es war ein verdammt heißer Sommerabend - durch den Garten zu meinen Eltern gegangen. Ich hab nur noch gesagt, das ist Silke und wir sind lesbisch. Im Jugendzentrum hatten ich den Tip bekommen, mach es kurz...
Meine Eltern stammelten irgendwas und wir haben und wieder verabschiedet und sind ins Jugendzentrum. OK, als ich wieder nach Hause kam, gab es erstmal ein Verhör. Aber sie verstanden recht schnell und wollten Silke halt nochmal in Ruhe kennen lernen. Sie waren tierisch nett zu ihr und das sind sie heute immer noch :-)
Ganz toll im letzten Sommer war dann, dass meine Eltern ihren Plan nicht geändert hatten und mich für 3 Wochen alleine zuhause ließen um in Urlaub zu fliegen. Naja, Oma wohnt nur 5 Minuten weg und hat immer Mittags gekocht und Silke auch schnell gemocht. Und sie hatten nicht dagegen, dass Silke auch drei Wochen bei mir wohnte :-)
Naja, die blöden Nachbarn müssen natürlich ihren Senf immer dazu geben, aber wir hören das nicht mehr. Na gut, wir haben ja auch provoziert. Zwei Mädels knutschend im Pool verkraftet der deutsche Reihenhausgärtner nicht immer...
Erzählt doch mal von euch...
Viele Grüße
Pilar