Sex ist für mich ein Trieb, es ist pure Lust, die befriedigt werden möchte. Die eigene Lust und die Lust des Partners.
Ich genieße grundsätzlich meine Triebe und meine Körperlichkeit sehr: essen, trinken, schlafen, Sport machen, faulenzen, körperlich arbeiten. Dazu gehört für mich auch Sex. Besonders reizt mich das Spannungsfeld zwischen der sich langsam aufbauenden Lust, den erotischen Gedanken und Wünschen, dann die gegenseitige Steigerung der Lust, schließlich die explosive Entladung und danach die angenehme Ruhe und Entspanntheit.
Sex hat für mich nichts mit Liebe oder Zärtlichkeit zu tun. Klar, ab und zu sind wir beim Sex auch zärtlich zueinander, aber meist genießen wir Zärtlichkeit ohne Sex und Sex ohne Zärtlichkeit. Damit meine ich nicht, dass wir ruppig oder gar brutal beim Sex sind, aber beim Sex ist bei uns meist alles auf Lust und Befriedigung ausgerichtet. Gestreichelt wird nur an den Stellen, an denen es Lust bereitet oder zur Befriedigung führt. Für Zärtlichkeit ist hinterher noch genug Zeit.
Sex und Zärtlichkeit ist für mich wie essen & trinken: beides schön und wichtig, man kann es gleichzeitig machen und für manche gehört es untrennbar zusammen, aber man kann es eben auch nacheinander machen.
Liebe ist für mich ein sehr abstrakter Begriff und hat in meinem Weltbild ebenfalls wenig mit Sex zu tun. Wir machen hin und wieder Dreier, Vierer, Partnertausch etc. und unterscheiden das explizit. Auch hier gilt: ich kann einen Menschen lieben ohne Sex mit ihm zu haben und ich kann Sex mit jemanden haben, den ich nicht liebe. Allerdings wird der Sex für mich besser, je vertrauter man miteinander ist und je mehr man sich gegenseitig vertraut.