Hallo an alle!
Ich führe mit meiner Freundin seit über fünf Jahren eine sehr harmonische Beziehung. Wir haben uns beide im Studium kennen gelernt, haben ähnliche Ansichten und Interessen und es ist schon ewig lange her, dass wir uns wegen irgendetwas gestritten haben. Langweilig ist uns dabei im Übrigen auch nicht - ganz abgesehen, dass wir uns nur am Wochenende sehen können.
Soweit die gute Seite. Es gibt wohl nur eine Gebiet, auf dem wir wirklich Probleme haben, und das ist Sex. Sie hat eine sehr konservative Erziehung genossen, Sex war als Thema tabu. Das überträgt sich leider auch in unsere Beziehung. Bei diesem Thema verkrampft sie sofort, ihr erster Frauenarztbesuch war eine Qual. Die Pille hatte viele Nebenwirkungen. Irgendwann hat sie den Nuvaring genommen, der geht, aber wohl fühlt sie sich nicht. Trotz allem hat sie wahnsinnige Angst davor, dass sie doch schwanger werden könnte. Selbst in der Kombination Pille + Kondom. Wir haben ein paar Mal versucht, miteinander zu schlafen, aber wenn ich in sie eindringe, hat sie Schmerzen. Ihr FA gibt aber Entwarnung, physiologisch ist alles in Ordnung, er vermutet psychologische Probleme. Wir auch.
Und so haben wir nun seit über fünf Jahren keinen GV. Bevor irgendwelche Kommentare in die Richtung kommen: Ich möchte und werde sie nicht wegen Sex verlassen. Trotzdem ist das eine hohe Belastung. Ich sehne mich nach einem unverkrampften Umgang mit Sex, aber ich weiß nicht,
wie ich die Mauern in ihrem Kopf einreissen (von wegen konservativer Erziehung) und ihr die Angst vor einer Schwangerschaft (= Schmerzen) nehmen kann.
Zu unserem Sex-Alltag: Sie "hilft" mir alle zwei Tage im Handbetrieb. Andersherum schaffe ich es vielleicht ein, höchstens zweimal im Monat Sie befriedigen zu "dürfen". Oral? Ja, sie bei mir, aber ich darf nicht bei mir - das könne mir ja gar nicht gefallen! Völlig egal, wie oft ich mich dazu anbiete. Sie macht sich ein Haufen Gedanken über alles mögliche, aber kann sich auf Sex einfach nicht einlassen. Sie kann sich nicht fallen lassen. Ihr gefällt das Thema in allen seinen Facetten an sich nicht, m. E. ein Relikt ihrer Erziehung. Was nicht heißt, dass sie vor meiner Zeit (und vor dem Studium) nicht oft Hand an sich selbst angelegt hätte.
Ich weiß schlicht und ergreifend langsam keinen Rat mehr. Wie kann ich spüren lassen, dass Sex auch etwas schönes und befreiendes sein kann, wenn man sich nur richtig darauf einlässt? Wie kann ich Ihr die Angst und Ihre Schmerzen nehmen?
Freue mich über jeden kleinen Tip. Danke fürs Durchlesen - das Schreiben an sich hat schon sehr geholfen.
Manfred