Hallo zusammen,
Ich bin etwas geknickt und mehr oder weniger verzweifelt. Überlege ohne Kinderwunsch schon eine Vasektomie. Derzeit möchte ich auf jeden Fall keine Kinder, das wäre absolut unpassend, was Pläne angeht. Und naja, das ist ja die Entscheidung der Frau am Ende, insofern kanns ja passieren, dass sie nicht abtreiben möchte und dann ists doof für mich :/
Mein Problem ist es, dass ich (psychische) Probleme mit Kondomen habe. Masturbation und ohne Kondom ist kein Problem.
Meine Eltern haben mir viel Druck gemacht, ein schlechtes Männerbild vermittelt, also Leistung Leistung, Erfolg Erfolg, sonst gilt man nix. Bin seit 7 Jahren in Behandlung, mir gehts gut, viel besser und ich bin einigermaßen stabil.
Bei meinem ersten Mal mit 21 fing das Problem an. 3,4,5 mal mit Kondomen "verkackt". Sie hatte so oder so die Pille genommen und wir verhüteten so.
Das habe ich mit anderen Beziehungen auch so gemacht, natürlich auch immer HIV Schnelltest, safety First und so.
Ich habe erst später erfahren, dass es kaum funktionieren konnte, hatte zu kleine / schmale Kondome :/
Ein Urologe hat mich nicht ernst genommen, er könne mir nicht helfen, ich solle ohne Gummi vögeln. Anderer Urologe hats aber verstanden und mich auf die richtige Fährte gebracht.
Generell wird die Problematik schlimmer, umso mehr ich die Person mag, lieb, sie schätze und es "Erwartung" gibt. Ich meine, klar möchte man sich Mühe geben und Personen auch sexuell glücklich machen. Mein derzeitiges Date legt da nicht so Wert drauf, also Sex und ihr ist es wichtiger, dass der andere glücklich ist. Das nimmt schonmal Druck raus.
Bin aber trotzdem unzufrieden, weil ich jetzt beim 3ten Treffen mit Übernachten mich nicht getraut habe. OK, ich brauche Zeit mich körperlich zu gewöhnen, in meiner Famile gab es wenig Körperkontakt, insofern ist es mir eher fremd zunächst.
Aber es schwebt doch irgendwie so die Sex Problematik drüber, das hat mich glaube teils auch so unterbewusst geänstigt, dass ich niemand kennenlernen wollte, man könnte ja Sex haben und vielleicht scheitern :/
Werde das aber natürlich ansprechen, vielleicht nimmt sie ja die Pille.
Ich hatte auch schon guten Sex und es hat auch mal mit Kondomen funktioniert, also mit Passenden.
Bester Lauf war ne Tinder ONS Phase, da waren das schon so 8-10 Leute und man war geil, sie haben das meistens übergezogen und ich war lockerer.
Die Personen bedeuteten mir aber auch emotional weniger (und ich ihnen auch), außerdem nahm ich da ein Antidepressivum / SSRI namens Paroxetin. Angstlösend und leicht beruhigend.
Da gings mir auch generell besser, kam aus stationär, hatte viel meditiert und war weniger gestresst / Nervenbündel als jetzt. Leben ist halt kein Ponyhof.
Ich finds scheiße, dass sich das so extrem auf meine Sexualität auswirkt, krieg grad Tränen in die Augen ;_; - ich beneide ernsthaft Frauen, weil die keine Probleme mit Errektion haben können. Aber klar, die können auch verkrampfen oder trocken sein.
Es ging auch mal ohne Antidepressivum und auch selten über einen längeren Zeitraum. Zuletzt mit einer "Affäre", die in offener Beziehung lebte, das war sehr spannend und wild.
Aber da auch ein Dämpfer, wir wollten Analsex haben und sie so:
Mit Kondom ist dein Penis weniger steif, das klappt dann mit Anal nicht so. Machen wir einen HIV Test und dann ohne Kondom.
Bei Beziehungen hats nie bis fast nie hingehauen.
Und ich hätte so gerne eine unkomplizierte Sexualität! Nicht verkopfen, einfach treiben, fallen lassen und genießen, ist echt schwer mit meiner Erkrankung.
Derzeitiges Date legt nicht soviel Wert auf Sex, haben uns auch erst 3 mal getroffen und betoucht. Aber ich hab Angst, soviel Angst, dass ich mich fast asexuell fühle, obwohl ich vom Trieb das Gegenteil bin. Ihr ist es wichtiger, dass das Gegenüber Spaß hat.
Hat mich etwas beruhigt, wir werden aber noch mehr reden müssen. Ich weiß auch noch nicht, wie sie verhütet hat in der Zukunft. Naja, alles nach dem Anderen, wir haben schon viel vertraut und Deep Talk gemacht. Sie weiß auch von meiner Angststörung (die ja viel besser ist mittlerweile)
Das Kondom ist insofern auch doof, dass man da so einen Break hat und naja, das wird sich wohl so eingebrannt haben, dann kommen Versagensängste, Druck und yeah - schlaffe Nudel.
Radikal wäre ohne Kinderwunsch: Vasektomie.
Bei Umentscheidung: Refertisilierung. Oder künstliche Befruchtung + Samenspende (wenn ich doch Kinder haben möchte, muss das nicht mein Erbgut sein, echt nicht)
Was sagt ihr zum Femidom? Ich finde dazu wenige Studien. Der Pearl Index ist nicht so gut, ich hörte aber, dass das viele Leute falsch benutzen, zu wenig lesen etc.
Wenns recht sicher ist, insofern man es richtig benutzt, wäre das perfekt:
Krankheitsschutz und mein Penis wird nicht beeinflusst. OK, bisschen teuer.
Da höre ich mir gerne Erfahrungsberichte an.
Dann hab ich noch viele Gedanken:
Symptothermale Methode zB, das klingt echt cool. Aber die Frau, die ich derzeit date ist echt sehr verpeilt und sie kann nicht gut planen etc., da hab ich doch meine Bedenken. Sie vielleicht auch.
Pille bzw. alle hormonellen Methoden:
Ich möchte nicht, dass das jemand für mich anfängt. Wenns jemand schon nimmt: Ihre Sache.
Sonst halte ich die Pille für gesundheitlich bedenklich bis riskant :<
Kupferperlenball, Kupferkette oder Kupferspirale sind ne tolle Sache und ich würde mich natürlich beteiligen. Ist aber auch viel verlangt und meine Beziehungen gingen nie sehr lange, bisher ca. 1 Jahr (x3)
Was denkt ihr dazu? Kann man solche Probleme als Frau verstehen?
Und ich glaube, ich traue mich nächste Mal das anzusprechen und mehr als Betouchen zu starten und machen, ich will sie ja begehren, ich find sie sexy und ich denke, sie möchte das auch. Erster Schritt ist da oft Mann. Langsam angehen schön und gut, aber irgendwann denken ja Frauen heutzutage auch, ob man dann asexuell oder desinteressiert ist :D
Petting sollte drinnen sein, ich meine, lesbische Paare haben auch ohne Penis Spaß.
Gruß
kooleins