Ich hab mir diese Grundsatzfrage auch öfters gestellt
Ich versuchte, das ganze nüchtern zu sehen. Fakt ist, Sexualität ist ein Teil der Natur, auch der Menschlichen. Ohne jetzt den Menschen mit Tieren vergleichen zu wollen, muss man festhalten, dass es auch bei anderen Lebewesen völlig verschiedene Ausprägungen gibt, wann ein Individuum biologisch dafür bereit ist. Das heisst, rein davon ausgegangen, gibt es kein zu früh oder zu spät.
Das brachte mich auf den Punkt mich zu fragen, was genau die Probleme sind. Die Sexualität selber ist es nicht. Sie selber ist weder ungesund noch schlecht. Sie ist einfach da, beim einen früher, beim anderen später. Probleme gibt es drei grosse. Sexuelle Krankheiten, ungewollte Schwangerschaften und soziale Moralvorstellungen. Alle drei Probleme haben, würd ich jetzt behaupten, in erster Linie mit den Erwachsenen zu tun.
Die Fragen wären: Wie erziehe ich meine Kinder und wie kläre ich sie auf. Vor allem zweiteres machen wir in einer Form, die völlig mittelalterlich geprägt ist, vor Angst und Aberglauben gepeinigt. Ich bin der Meinung, dass man Kindern, anstatt ihnen mit 15 von Bienen und Blümchen zu erzählen, besser von anfang an offen und ehrlich um geht. Dass man ihnen sachlich erklärt, was Sexualität ist, wie Kinder auf die Welt kommen und was für Gefahren es gibt, halt soweit wie das Kind es im entsprechenden Alter wissen will. Wenn das Thema nicht interessant ist, fragt es auch nicht weiter. Wenn man den Kindern schon von Grundauf beibringt, dass es ein Tabu Thema ist, indem man nicht darüber redet oder erst sehr spät, verschlimmert man alles nur.
Ich bin der Meinung, dass man auch nem Kleinkind, völlig sachlich erklären kann, was Mammi und Papi da machen und wie das Brüderchen auf die Welt gekommen ist und sobald es das Kind in irgendeiner Form versteht, auch die oben erwähnten Probleme ansprechen.
Kurz gefasst bin ich der Meinung, dass die Jungen unter sich machen sollen, was sie wollen. Es ist unsere Aufgabe als Erwachsene, sie auf die probleme vorzubereiten und zu warnen, dass selbst ein einmaliges Fehlverhalten ihr Leben für immer negativ beeinflussen kann. Die Geschichte hat uns immer wieder gezeigt, dass nicht Verbote und Fernhalten von gewissen Dingen Probleme gelöst haben, sondern Wissen. Wissen wie man damit unzugehen hat.