sari_11925960Kopf hoch, das braucht alles seine Zeit...
Hey sunnyyy87 :-) ,
mach dir nicht so viele Gedanken um dein Gesundheitszustand. Indem du dir Sorgen machst und negative Gedanken hast, ziehst du automatisch Probleme an. (Das ist zumindest meine Theorie)...
Ich habe lange gebraucht um das Thema Thrombose/Krankheit überhaupt verstehen zu können. :???:
Dass ich jemals krank sein könnte, kam mir vorher niemals in den Sinn. Ich habe mehrere Jahre Leistungssport gemacht (Schwimmen), aber auch Volleyball gespielt und war in der Schule immer beim Sport dabei. Ich war ein stink normaler Teenie. Also hab ich auch irgendwann das Rauchen für mich entdeckt... In Verbindung mit der Pille war das natürlich keine gute Idee. :-/ Aber ich war jung, unerfahren und wollte unbedingt regelmässig meine Tage haben, reine Haut, weniger Schmerzen bei den Menstruationen... Zumindest habe ich es mir erhofft. Sagte ich schon, dass ich ziemlich naiv war?!
Und dann kamen die Folgen...
Zu dieser Zeit habe ich nicht ahnen können, dass das doch nicht alles meine Schuld war. Und du kannst dir vorstellen wie schlecht ich mich gefühlt habe. Ich dachte mein Leben sei vorbei.
Tatsächlich hat sich rausgestellt, dass ich eine genetische Mutation (Faktor V Leiden) habe. Und nicht nur das. Mitlerweile bezeichne ich mich selber als weiblicher Frankenstein... :roule: (Ich nehme alles mit Humor, sonst würde ich dauernd am Rad drehen) Und glaub mir, ich war gefühlte 100 mal kurz davor zu sagen: "Bitte, Leute, ihr müsst mich in eine Geschlossene einweisen. Wie könnt ihr es nur mit mir und meinen Launen aushalten?!" Aber dazu später...
Ich habe oder hatte:
-> Vaktor V Leiden
-> APC-Resistenz
-> TVT mit LAE
-> Partielle Thrombose der Vena iliaca externa rechts
-> Heparinunverträglichkeit mit Z.n. HIT II
-> Marcumartherapie
-> Migräne
-> Portale Hypertension und Aszites akut auf chronischem Leberversagen
-> daraus folgte die TIPPS-Anlage
Zusätzlich kamen andere Krankheiten mit der Zeit (möglicherweise als Nebenwirkung von Marcumar, allerdings ist es nicht bewiesen) wie das PCO-Syndrom, Hyperandrogenämie und Hirsutismus Grad I.
Manchmal bin ich auch mit den Kräften am Ende, weil ich mich frage, was noch auf mich zukommen könnte... Ich habe Angst irgendwann das Ganze nicht mehr tragen zu können. Manchmal ist mir das alles zu viel, wenn ich noch meine anderen persönlichen Probleme bedenke. Durch die Krankheit musste ich schneller "Erwachsen werden" und lernen nach einem Fall immer aufzustehen.
Eine GROßE HILFE ist für mich die Therapie (wobei ich anmerken möchte, dass ich nie Antidepressiver genommen habe).
Ich habe mich zuvor missverstanden gefühlt. Von Allen. Von meinen Freunden, Familie und selbst von Ärzten. (Man darf nicht vergessen, dass sie auch nur Menschen sind und nicht jeder Arzt ist gleich ein "Guter Arzt") Mitlerweile habe ich so viele schlechte Erfahrungen mit Ärzten jeglicher Spezialisierung gemacht, dass ich irgendwann meine Krankheitsakte selbst in die Hand genommen habe, mich damit auseinander gesetzt habe und nur am googeln war. Es geschieht oft, dass wenn ich zu einem neuen Arzt gehe, und dieser keine Ahnung von mir und meiner Krankheitsgeschichte hat (Trotz der gesammten Unterlagen, die vor seiner Nase liegen) ich tatsächlich sagen muss was er zu tun hat. Was er untersuchen soll. Und Warum. Sie sind oft erstaunt darüber wie bestimmerisch und domminant eine 22-Jährige sein kann. (Mit anderen Worten: sie kommen nicht auf mich klar.) Aber naja was soll ich sagen, es geht hier immer noch um MICH. Und ich lasse mir halt nix erzählen. Dafür habe ich zu oft den Ärzten vertraut und sie haben mein Vertrauen missbraucht. Es wurde einiges vernachlässigt... Jetzt nehme ich alles selber in die Hand!
Aber zurück zur Therapie.
Sie ist eine Konstante in meinem Leben geworden und es ist auch gut so. :BIEN: Ich gehe offen mit dem Thema um und ich glaube, dass man sie braucht, um Dinge zu verarbeiten. Mit einer Krankheit wie Thrombose verändert sich das Leben für immer. Man hat dauerhafte Probleme, Sorgen, Einschränkungen. Und die Umgebung nimmt keine Rücksicht auf einen.
Ich kann mich noch erinnern wie sehr ich Kompressionsstrümpfe gehasst habe und dass ich Ewigkeiten gebraucht habe um sie anzuziehen. Und dann habe ich festgestellt, dass meine Beine dadurch schlanker aussehen und schon gab es ein Argument für die Strümpfe. (In schwarz sehen sie gar nicht so schlecht aus) :FOU: :lol:
Es ist alles reine Einstellungssache!!! Mit der Zeit wirst du einen Weg finden damit zu leben. Deinen Weg! :-) Und keiner muss ihn verstehen. Lass dir bloß nichts einreden!!! Dass du todeskrank bist, dass dein Leben ja so beschissen ist, wie es bloß weiter gehen soll... Bullshit! :NON: Du darfst natürlich traurig sein. Du darfst Angst haben. Du darfst dir Sorgen machen. Ja, es ist beschissen in ständiger Angst zu leben. Aber du darfst dich niemals längere Zeit über selbstbemitleiden. DU bist dein eigener Herr... oder Frau :-D Du bist noch am LEBEN und das hat einen Grund! ;-)
Ich habe keine Angst vor dem Tod. So gesehen könnte ich jederzeit vom Auto überfahren werden. Die Wahscheinlichkeit ist garnicht mal so klein, wenn ich bedenke, dass ich so oft unkonzentriert durch die Gegend latsche... Wenn meine Zeit kommt, dann ist es halt so. Und bis dahin versuche ich glücklich zu leben, obwohl es mir teilweise echt schwer fällt, weil ich andere Sorgen habe.
Aber weißt du, das Leben ist so kurz hier auf der Erde, dass man sich vor allem selbst kennenlernen muss um zu wissen, wer man ist, welchen Wert man hat, wie schön es ist wahre Freunde zu haben, wie man Beziehungen pflegt, wie wichtig die Gesundheit ist, wie man sich selbstverwirklichen kann...
"Jeder Tag an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag" (von Charlie Chaplin)
Und noch was: Die Medizin geht so schnell nach vorn. Die Hoffnung stirbt zuletzt ;-)