@Hilde
>Er möchte häufiger (2-4 mal pro Woche) Sex, ich eher selten (1-2 pro Monat). Er möchte neben "Gänseblümchensex" auch auergewöhnliche Praktiken (oral, anal, Gummiklamotten, Fesseln usw.), mir reicht "normaler" Sex völlig. <
Also "oral" würde ich keinesfalls als außergewöhnlich bezeichnen - und im Schnitt 3x Sex pro Woche auch nicht (wenn ihr nicht deutlich über 50 seid). Hingegen wäre 1-2x im Monat ziemlich selten - was auch nichts machen würde, wenn es für BEIDE ok wäre.
Ich glaube das Grundproblem ist dein mangelndes bzw niedriges Interesse an Sex überhaupt. Sex kann in einer Beziehung zum spannendsten, aufregendsten Quell der Vitalität und Lebensfreude überhaupt gehören, wenn er mit Spass, Fantasie, Abwechslung, Hingabe und Offenheit von beiden Seiten aus praktiziert wird.
Für dich scheint es aber eher eine lästige Pflichtübung zu sein, zumindest in der von ihm gewünschten Häufigkeit und den Praktiken.
Sein (nennen wirs mal so) Gummi-Fetisch ist natürlich nicht für jedermann/frau alltäglich ... aber mit (harmlosen, schmerzfreien) Fesselspielchen kann/könnte man eine Menge Spass haben, wenn - ja WENN beide Gefallen dran haben.
Derzeit sieht es eher nach verfahrener Situation aus, sei es dass du vieles (obwohl du dich anscheinend bemüht hast) innerlich ablehnst, sei es dass er dich teilweise überfordert hat.
Den Gang zu einer Prostituierten sehe ich keinesfalls als Alternative, da spürt er selbst, dass das eure Beziehung ruinieren würde - Sex ist eben nicht nur reine Triebbefriedigung, sondern im idealen Fall das völlige Öffnen der Persönlichkeit für den (geliebten) Partner.
Ich sage jetzt nicht, dass du unbedingt alle seine Vorstellungen erfüllen solltest. Aber es wäre gut, wenn du es schaffst bzw dich gedanklich damit beschäftigst, wie Sex zwischen euch wieder etwas Positives sein kann, auf das man sich freut, woran man mit Erwartung, ja Erregung denkt - und wonach man sich und enger verbunden fühlt (anstatt sich zu fürchten, dass er schon wieder .... will). Umgekehrt wird er sich denken: "ich würde gerne mit ihr ..... aber wahrscheinlich mag sie nicht, oder macht es widerwillig ....) - und so entsteht ein beidseitiges Frustgefühl, das die Beziehung mit der Zeit auffrisst.
Ihr solltet auf jeden Fall - außerhalb des Bettes - ein offenes und klärendes Gespräch führen, wo alle Erwartungen und Ängste, alle Gefühle usw. ausgesprochen werden sollen, ohne Scheu, aber mit Respekt vor dem Partner.
Weder kannst du erwarten, dass er alle sexuellen Fantasien und Vorstellungen fallen lässt (er will sie ja mit DIR ausleben können), noch darf er sich erwarten, dass du plötzlich alles mit Begeisterung mitmachst .... und dich so überfordern.
Es muss da ein Mittelweg gefunden werden ...
Das ist nicht unmöglich, aber auch nicht leicht - da müsst ihr beide euch bemühen - und auch die Problematik ensehen.
DIR würde ich sagen (denn er ist ja nicht hier), dass du unbedingt ein positiveres, offeneres Gefühl für Sex und seine Möglichkeiten gewinnen solltest ... öfter dran denken, Fantasie spielen lassen, öfter machen .... (und nicht mit "Normalsex" zufrieden sein!)
Wenn euch da nicht etwas gelingt, dürfte es langfristig schiefgehen!