ulf_12371337Teil2 - gegen die Verklemmtheit angehen
Hallo,
nachdem das Schreiben gestern doch etwas länger gedauert hatte, musste ich plötzlich loshetzen und konnte nicht mehr erwähnen, dass ich zwei Probleme sehe:
1. dass sie ein vermindertes Lustempfinden auf Sex ((mit dir?)) hat
2. dass sie sehr verklemmt ist und ihr völlig die sexuelle Offenheit fehlt, um Sex genießen zu können
In dem Beitrag würde ich auf das zweite Problem eingehen wollen.
Bei Aussagen wie "Masturbation ist böse", "Alles eklig, alles doof" und den Tatsachen, dass sie
- nicht offen über Sex / Geschlechtsteile reden kann
- Oralverkehr ablehnt (aktiv/ passiv)
- dir keinen Handjob geben möchte
- intimes Berühren nur schwerlich zulassen kann
- Praktiken ablehnt, die sie nie probiert hat
zeigt meiner Meinung nach sehr deutlich, dass sie ein gestörtes Verhältnis zur Sexualität hat. Und wie soll man Sex genießen, wenn man sich nicht auf den Sex einlässt? Wenn ich die Augen verschließe, während der größte Kinoblockbuster aller Zeiten läuft, kann ich auch keine Begeisterung für den Film empfinden. Aber wie überzeugt man nun jemanden, der den Spinat alleine schon aufgrund seiner Farbe ablehnt, ihn einfach mal zu probieren?
Ehrlich gesagt kommt mir bei diesem Punkt ständig der Psychologe als Lösung in den Kopf, der die Erziehung der Mutter wieder gerade biegen könnte. Einen Menschen, der irgendwie in festgefahrenen Bahnen steckt, andere Dinge aufzuzeigen, ist nicht leicht und ich weiß nicht, wie es um deine psychologischen Geschicke steht ;)
Einerseits würde ich sagen, dass eine Gewöhnung an Sexualität (alles was damit zu tun hat: problemlos von Vagina und Penis sprechen zu können, über Sex und Stellungen reden können, intime Berührungen sind nicht schlimm, Masturbation ist völlig normal (und gesellschaftlich akzeptiert)) gut wäre, andererseits kann es falsch angegangen aber auf der einen Seite ein ständiges Unbehagen bei ihr auslösen und auf der anderen Seite eine Abwehrreaktion, dass sie sich dem noch mehr verwehrt. (Deswegen mein Glaube, dass es ein Psychologe am besten anstellen könnte)
Wenn ihr es ohne Psychologe versuchen wollt, dann wäre mein Ansatz folgender: sie müsste sich selbst mit dem Thema beschäftigen, soll heißen Bücher/ Foren/ entsprechende Webseiten lesen, Dokus ansehen, Fragen stellen usw. und vielleicht auch mal einen Porno ansehen (aber bitte nicht gleich mit den brutalen Pornos verschrecken, sondern diese sinnlichen von X-Art oder so).
Am besten sollte sie sich natürlich aus eigenem Interesse heraus mit der Sexualität befassen - aus der Frage heraus "was hat es mit dem ganzen Sex auf sich, warum ist es für viele so wichtig und so schön?". Und ich glaube man müsste ihr den Freiraum einräumen, sich alleine damit zu beschäftigen, damit sie sich nicht beobachtet fühlt und auch nicht das Gefühl bekommen kann, dass sie von jemandem dafür verurteilt wird, weil sie sich mit dem Thema beschäftigt. Der Fokus ihrer Recherche sollte dann in erster Linie bei der Sexualität der Frau liegen. Sie muss erstmal sich und ihren Körper kennenlernen und begreifen, dass Sex für sie auch Spaß bedeuten kann, dass sich auch mal selbst berühren und streicheln darf und sie dafür niemand verurteilt; macht ja schließlich jeder (dass es nur *fast* jeder macht, braucht man ihr ja nicht sagen :P - ich kann mich an die Zahlen der Statistik nicht mehr genau erinnern, glaube aber dass nur rund 90% der Bevölkerung angegeben haben sich jemals selbstbefriedigt zu haben). Wenn es dazu kommen sollte, dass sie sich selbst mit dem Thema beschäftigt (es quasi studiert), dann müsstest du darauf achten, dass du sie nicht nach Erfolgen fragst. Warte die Erfolge ab und bemerke sie beim Sex oder so im Alltag (wenn sie Themen offener anspricht). Die positiven Veränderungen (auch wenn sie nur klein sind) sollten dann auch lobend angesprochen werden - vermutlich am besten im Anschluss! ("ich fand es übrigens total scharf, als du dich beim Sex selbst gestreichelt hast).
Ich glaube dass dieser Ansatz mit dem Selbststudium gut ist, weil Selbsterkenntnis die stärkste Kraft ist, um sich zu selbst ändern. Zudem würde sie durch eigene Recherchen erkennen wie ungezwungen viele andere Menschen mit dem Thema umgehen, wie vielseitig Sexualität ist außerdem wird man immer ungezwungener in Bezug auf ein Thema, umso mehr man sich damit beschäftigt. Wer mal gehört hat über welche Themen sich Medizinstudentin sogar beim Essen unterhalten, versteht was ich meine.
Es ist wohl klar, dass noch mal ein Gespräch notwendig wird. Für dieses Gespräch brauchst du eine Strategie, einen roten Faden und einen Ablaufplan. Es mag blöd klingen, aber am besten bereitest du das Gespräch vor wie eine Präsentation (auf Arbeit). Du solltest wissen, was du alles sagen möchtest und dir Gedanken darüber machen wie du es sagen möchtest. Vorwürfe sollten nämlich komplett vermieden werden und nichts sollte dich zu Vorwürfen verleiten. Das Gespräch soll übrigens nicht frontal geführt werden; zwischendurch solltest du Feedback einholen, was sie von einzelnen Ideen hält, aber das sollte klar sein.
Du solltest darauf bauen, dass sie selbst zugegeben hat, unter der Blockade zu leiden, damit sollte sie ja eigentlich gewillt sein, an dem Problem zu arbeiten. Und da kannst du einhaken und ihr zu verstehen geben, dass du ihr gerne dabei helfen möchtest ihre Blockade zu lösen. Sie sollte dich auch als absolute Vertrauensperson ansehen können, mit der sie über alles reden. Ihr kennt euch mittlerweile 10 Jahre und keiner sollte sie besser verstehen und besser kennen als du (sogar besser als ihre Mutter, wenn ich an ihre Erziehung denke).
Ich persönlich würde ihr im Gespräch auch zu verstehen geben, dass ich mir vorstellen kann, dass es für sie sehr schwierig ist und dass es mir Leid tut, wenn ich sie vorher bei diesem Thema unter Druck gesetzt hätte; dass es für mich nicht immer leicht ist, damit entspannt umzugehen (,weil man auch als Mann nur eine Marionette seiner Hormone ist).
Als Erklärung: Man bekommt zu Menschen immer einen leichteren Zugang, wenn man sich in seine Situation versetzt und Mitgefühl beweist.
Hier mal ein Plan:
+ du bereitest das Gespräch vor und hast einen roten Faden, den du verfolgen kannst (nach Zwischenfragen kehrst du auch immer wieder zu diesem roten Faden zurück)
+ du kündigst das Gespräch 2 Tage vorher an! (Schatz, ich habe mir ein paar Gedanken gemacht wie wir UNSER Problem in den Griff bekommen könnten und würde gerne übermorgen nach dem Essen mit dir darüber reden)
-> das gibt ihr Zeit sich damit auseinander zu setzen, dass es Lösungsvorschläge gibt und die Ablehnung wird abgeschwächt (wird bei Gesprächen in Firmen auch so angewandt)
+ ihr führt das Gespräch, welches mit deiner Aussage endet, dass du dich freuen würdest, wenn sie sich darauf einlassen würde und zumindest schon mal ein Buch über das Thema Sexualität liest
-> das Buch kannst entweder du aussuchen oder sucht eins gemeinsam aus (wahrscheinlich besser, wenn sie mit entscheiden kann welches Buch sie liest)
+ sie müsse sich nicht sofort im Anschluss an das Gespräch entscheiden, sie könne eine Nacht drüber schlafen und am Folgetagen sagen, ob sie sich darauf einlassen würde
+ wenn sie sich für diese Maßnahme entscheidet, solltest ihr gemeinsam vereinbaren, bis wann sie das Buch durchgelesen haben will (ohne Endtermin könnte es sich wieder verlaufen)
+ nachdem sie das Buch durch hat, könntet ihr ein weiteres Gespräch führen und die Situation neu bewerten; hat sich etwas an ihrer Einstellung und Ansicht zum Sex geändert, möchte sie weitere Dinge lesen?
Ich finde übrigens solche Foren auch nicht schlecht. Wenn sie vielleicht nach dem Buch in diesem Forum hier lesen würde, könnte sie erkennen wie viele Menschen sich offen mit dem Thema beschäftigen. Dieser rege Austausch zum Thema Sex könnte sie dazu animieren selbst noch mehr Fragen zu stellen und nach Antworten in Büchern, im Internet oder sogar hier im Forum zu suchen. Falls sie sich jemals hier im Forum anmeldet, solltest du sie aber nicht überwachen. Es wäre also besser, wenn du ihren Nicknamen dann nicht kennst ;)
Noch eine Sache wie ich darauf reagiert hätte, als sie dir das Küssen verboten hatte, nachdem du sie oral verwöhnt hattest. Ich hätte ihr erklärt, dass die Flüssigkeit, die ihr Körper da unten ausscheidet prinzipiell auch nichts anderes als der Speichel in ihrem Mund ist, den ihr schon mehrfach beim Küssen ausgetauscht habt. Ich hätte auch gesagt, dass diese Flüssigkeit sogar sehr lecker ist und du gerne davon nascht. Falls sie damit gekommen wäre, dass da ja auch Urin beigemischt sein könnte:
1. höchstwahrscheinlich nicht, weil sie sich sicher säubert
2. falls doch geringe Mengen da waren, dann bestimmt schon weg gespült
3. der Harnstoff, der neben Proteinen, Hormonen, Duftstoffen und Salzen noch im Urin ist, ist auch im Schweiß enthalten und wurde, wenn sie dich schon mal auf die schwitzige Stirn geküsst hat, auch von ihr mit dem Mund aufgenommen :P
4. manche Menschen trinken Urin als Schönheitskur
Außerdem, ob man nun den blutenden oder schwitzenden Finger in den Mund steckt oder mal den eigenen Vaginalsaft kostet, sollte nicht den großen Unterschied machen.
Jetzt fällt mir erst mal nichts mehr ein. Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen. Wie gesagt weiß ich zu wenig über sie und euch und ein Dialog wäre deutlich leichter.
Alles Gute.