Zweierlei
Hallo Curieux
Du hast ja hier von Chata und Freya ziemlich gegensätzliche Meinungen gehört.
Hier ist mein Erlebtes, vielleicht kannst du damit was anfangen:
Ich war neunzehn, ich habe ihn geliebt, er war mein Erster. Es stimmte alles, gemeinsame Interessen, liebevoller Umgang, gemeinsame Planung des weiteren Lebens...
Sex mit ihm war anfangs unangenehm, dann haben wir uns einigermaßen arrangiert (!), sodass ich manchmal auf meine Kosten kam, meistens jedoch nicht, ich dachte aber, es muss so sein, mit den Jahren wird Sex eben langweilig bis ätzend, nur noch Pflicht und für meine Orgasmen bin ich schließlich selbst verantwortlich und zuständig(welch ein Irrtum!).
Erst nach 25 Jahren erwachte ich. Ich erlebte mit einem anderen Mann, dass ich (immer schon und immer noch) eine begehrte und begehrende Frau bin, für diesen einen Mann und hier genügt ein einziger .
Hätte ich das nur schon früher erfahren dürfen! Mein Ex konnte mir dies nie vermitteln. Für dieses Lebensgefühl hab ich den ersten Mann aufgegeben, nicht weil Sex alles ist, sondern weil ich durch diese zusätzliche Komponente (harmonisch - Chemie stimmt) in allen Bereichen mehr Lebensqualität habe.
Heute ist mir, als hätte die vielen Jahre dazwischen nicht existiert, als wären sie vergeudet, als wäre ich nicht ich gewesen. Ich grabe heute viel von dem Mädchen, das ich vor der Ehe gewesen bin wieder aus und lerne erst heute, mich so anzunehmen, wie ich bin und vor allem, dass ich das auch von meinem Partner erwarten darf.
Hätte ich damals gewusst, dass Männer so unendlich unterschiedlich strukturiert sein können, hätte ich meine Fühler hier und da ausgestreckt, bevor ich dann zu dem Besten ja sage.
Aber das zweite: Ich glaube, dass das erste Mal nie besonders schön ist, anfangs tut es weh und man ist sicherlich mehr aufgeregt, als der Sache gut tut. Deshalb sollte man das erste Mal nicht gleich als Maßstab für alle Zeiten nehmen.
Für meine Tochter habe ich mir gewünscht, dass sie sich in Sachen Sex "orientiert", mit aller Vorsicht und Klarstellung dem Freund gegenüber, um ihn nicht mit falschen Versprechungen zu verletzen. Ich bin froh, dass sie sich versucht hat, sie wird wissen, worauf es ankommt.
Grüße
Verzauberin