...
Wäre es nur ein kulturelles Modell, de ich mich unterworfen habe, dann würde ich nicht jedes mal Eifersucht verspüren, wenn mein Freund einer anderen nachschaut, denn Eifersucht ist meiner Ansicht nach doch ein eher primitives Gefühl. Ich will ihn einfach nicht teilen und er mich nicht, das ist die ganze Geschichte und da Sex für mich ein Teil einer Beziehung ist (schon klar, für andere nicht), werde ich auch das nicht tolerieren können und es ist einfach nur ein furchtbarer Gedanke, wenn ich mir vorstelle, wie er irgendwas mit einer anderen Frau macht. Außerdem mag ich Sicherheit. Mir wird jetzt vielleicht vorgeworfen, dass ich mich einfach keinen Vergleichen unterziehen will, aber ehrlich gesagt: Nein, das will ich auch nicht. Ich finde, wenn man sich irgendwo sicher fühlen kann, dann sollte es doch die Beziehung sein und dort will ich für ihn auch das Maß aller Dinge sein (und er für mich). Ich will mich dort wohlfühlen und mich nicht in einem dauerhaften Wettkampf mit irgendwem befinden. Wer jetzt sagt, es gäbe keine Konkurrenz: ich glaube, es liegt in der menschlichen Natur zu vergleichen, wenn man Vergleiche hat. All jene, die ein anderes Lebensmodell für sich ausgewählt haben, können damit vielleicht umgehen, ich jedenfalls kann alleine mit dem Gedanken, dass er fremdgeht, schon nicht umgehen.
Selbst wenn es, wie im Zeit-Artikel weiter unten erwähnt, nur unterdrückte Lust ist (was ich im Moment bei mir noch nicht feststellen kann), dann ist es für mich ein Liebesbeweis, dass man seine Lust unterdrückt, um den anderen nicht zu verletzen. Zorn wird ja auch ab und an runtergeschluckt, obwohl man am liebsten um sich schlagen würde...weil man andere nicht verletzen will (Und ja, mir ist klar, dass der jeweils andere nur in einer monogamen Partnerschaft durch Fremdgehen verletzt würde), insofern haben unterdrückte Emotionen auch ihr gutes.