Also.. "der PI"
.. ich hab mich jetzt nochmal genauer informiert und die Erklärung von sheenamoon klingt zwar spannend, ist aber nicht richtig.
Der PI besagt wirklich (wie unten beschrieben), wieviel von hundert Frauen innerhalb eines Jahres mit der Verhütungsmethode real schwanger geworden sind.
Das besondere am PI ist aber, dass dort sowohl der Methodenfehler als auch der Anwendungsfehler einfliesst.
Der Methodenfehler ist der Fehler, wo man wirklich davon sprechen kann, dass das Verhütungsmittel als Verhütungsmittel versagt hat - der Anwendungsfehler ist auf nicht korrekten Umgang mit der Verhütungsmethode zurückzuführen.
Nehmen wir z.B. mal das Kondom.
Eigentlich müsste bei richtiger Anwendung der PI quasi bei null liegen. Denn alle Kondome werden einzeln geprüft (sind somit dicht) und wenn es richtig angewendet wird, heisst: richtig gelagert, nicht z.B. mit Fingernägeln perforiert, die richtige Größe ausgewählt, rechtzeitig übergezogen, rechtzeitig wieder umsichtig abgenommen, muss ja ein Kondom 100prozentig sicher sein, denn ein Spermium kann sich ja schlecht durchs Gummi beamen.
Trotzdem ist der PI beim Kondom relativ hoch, was sich dann nur auf den Anwendungsfehler zurückführen lässt, wenn z.B. oben genannte Maßnahmen nicht berücksichtig werden.
Der einzige Methodenfehler kann ja nur aufkommen, wenn es wirklich einen Produktionsfehler gab, der übersehen wurde und dann auch noch ausgerechnet damit jemand Verkehr hatte, der gerade fruchtbar ist - und das ist wohl ein Szenario, was nicht so oft vorkommen sollte(aber natürlich nicht unmöglich ist).
Zudem ist die Gefahr eines *Anwendungsfehlers* bei den verschiedenen Verhütungsmethoden sehr unterschiedlich: bei Pille, Lea, Kondom, etc. relativ hoch, bei Spirale, Implanon und co. relativ niedrig.
Also sagt der PI viel weniger über die eigentliche Sicherheit des Verhütungsmittel aus, sondern mehr über die Anwendungssicherheit. Und das ist für mich ja erstmal nur zweitrangig interessant. Interessant ist das wohl eher für Hersteller, Beratungsinstitutionen und Ärzte.
Besser wäre es, wenn dem gegenüber die eigentliche Sicherheit des Verhütungsmittels gestellt würde, so könnte ein PI von 8 z.B. aussagen: "sehr sicher, aber schwierig in der korrekten Anwendung" (hoher Anwendungsfehler) oder "von vorneherein nicht sehr sicher" (hoher Methodenfehler), was ja bei gleichem PI eine völlig unterschiedliche Sicherheit für mich als Individuum bedeutet.
Insofern kann man die verschiedenen PIs auch nicht wirklich gut miteinander vergleichen und sie können nur ein vager Anhaltspunkt sein.
Bei der Gelegenheit möchte ich auch noch mal erwähnen, dass ich glaube, dass die meisten Trotz-Pille-Kinder und Trotz-Kondom-Kinder auf Anwendungsfehler zurückzuführen sind bzw. einfach gar nicht verhütet wurde (nur wer will das denn dann bitteschön zugeben?).
LG
Endymia