Hallo liebes Forum,
ich (w, 35) bin seit 7 Jahren mit meinem Mann verheiratet. Wir haben seit knapp 3 Jahren ein gemeinsames Kind.
Wir haben schon viel zusammen durchlebt und nach der Geburt unseres Kindes auch eine lange Krise überstanden. Wir verstehen uns inzwischen wieder ganz gut und können uns auch super unterhalten. Nur gibt es einen wesentlichen Aspekt, der in unserer Beziehung fast gänzlich fehlt: Seit mein Mann und ich uns kennen, war es immer so, dass er kaum das Bedürfnis nach Sex hat. Anfangs dachte ich, ich gewöhne mich vielleicht daran oder er ändert sich noch, aber es scheint eher schlimmer als besser zu werden. Mich stört das aus mehreren Gründen: Zum einen mag ich Sex wegen der Intimität einfach und ich würde meinen Mann gerne häufiger spüren. Zum anderen verunsichert mich seine Unlust auch, weil ich mir dann unattraktiv und ungeliebt vorkomme. Wenn wir Sex haben (aktuell alle 1-2 Monate einmal, es gab aber auch schon monatelange Phasen, in denen gar nichts lief), dann ausschließlich auf meine Initiative hin und eher farblos. Ich habe aufgegeben, mich zu fragen, woran es bei ihm liegt und da ich in sämtlichen Versuchen, seine Lust zu wecken, gescheitert bin, habe ich mich inzwischen damit abgefunden, dass er halt so ist. Ich kann ihn ohnehin nicht ändern und es ist mühsam, weiterhin Energie in eine Sache zu investieren, die so wenig Aussicht auf Erfolg hat.
Wir verstehen uns gut und wir haben ein gemeinsames Kind. Diesem möchte ich keine Scheidung zumuten. Deshalb sehe ich darin eigentlich keine Option. Andererseits sehe ich es auch nicht länger ein, mich sexuell so sehr einzuschränken und ich spüre, wie mich diese Geschichte immer unzufriedener macht und auch unsere Beziehung belastet. Ich habe meinem Mann in den letzten Jahren immer wieder vorgeschlagen, eine offene Beziehung zu führen, was er stets abgelehnt hat. Mir wäre früher nie in den Sinn gekommen, meinen Mann zu betrügen, aber inzwischen bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich mich frage, ob ich mir dennoch heimlich jemanden suchen soll, mit dem ich mein Bedürfnis stillen kann.
(Es wäre vielleicht verwerflich, meinen Mann zu hintergehen. Andererseits bin ich mittlerweile der Meinung, dass es von ihm nicht weniger verwerflich ist, mir jahrelang den Sex nahezu zu verweigern und mir andererseits zu verbieten, diesen an anderer Stelle zu erleben.)
Hat jemand von Euch in einer ähnlichen Situation diesen Schritt getan? Wir erging es Euch damit? Habt Ihr das in irgendeiner Form bereut? Was waren die Konsequenzen? Ich bin gespannt auf Eure Antworten.
LG Queen