@ Verismo
Erstmal ein dickes Kompliment für ein langes und sachlich einwandfreies Posting. Mehr davon.
Ich bin so ein von Dir angesprochener rasierter Mann, der mit einer Frau zusammenlebt, welche ebenfalls zum Rasierer greift.
Warum machen wir das?
Wir sind beide Ende 20 und haben nach einigen Jahren Beziehung festgestellt, daß unsere Körper rasiert besser und ästhetischer aussehen.
Angefangen habe ich vor 2 Jahren, indem ich mir meine Scham komplett entfernt habe. Die Achseln waren wenige Wochen später dran und ich fühlte mich dadurch attraktiver und männlicher.
Ich folgte aber keinem Schönheitsideal aus Zeitschriften wie "Men's Health" oder Konsorten, sondern ich fand meine Schambehaarung (die recht üppig war) einfach deplaziert. Im Spiegel sah ich einen schlanken Mann, welcher weiter unten einen schwarzen Busch mit einem Baumstamm mittendrin trug.
Ich fühlte mich unsexy und mehr in Richtung unserer Urvorfahren, den Neandertalern.
Nicht zuletzt waren die Haare auch nach dem Sex nicht selten von Körperflüssigkeiten verklebt und zwangen mich zu deren Beseitung manchmal in die Dusche.
Was ich damit sagen will, ist, daß ich mich aus freien Stücken zu einer Rasur entschieden habe und es bis heute nicht im geringsten bereue. Ich möchte diesen erwähnten Busch nicht wiederhaben.
Übrigens: Ist es bei einem Mann ästhetisch, wenn er unter den Achseln lange schwarze Haare hängen hat? Ich mags nicht und habe daher die Achseln von dieser "Last" befreit.
Meine Freundin folgte nach einigen Monaten meines "Experiments" und war über ihre Veränderung auch positiv überrascht. Auch sie hatte Hemmungen und Zweifel bzgl. des Griffs nach dem Rasierer.
Ihre Vorurteile gingen auch in die Richtung "rasierte Frauen sind Lolitas" bzw. "man sieht aus wie Kinder".
Da sie sich aber ihre Scham zu einem Streifen rasierte, konnte sie sich selber (!) nach Betrachten des Ergebnisses von dem Gegenteil überzeugen.
By the way: Ich finde Mädels um die 14, die mit String, Bauchfrei, Megaheels und (zu-)geschminkt rumlaufen, näher an dem "Lolita"-Image, da sie ihre Kindheit/Pubertät verleugnen und sich physich als Jungerwachsene ausgeben, welche sie aber psychisch noch nicht sein können.
Deine Kritik bzgl. der von den Medien und der Modeindustrie "gelenkten" Jugend teile ich daher absolut. Wenn ich bedenke, wie 16jährige Mädels Ende der 80er/Anfang der 90er
"rumliefen" und sich stylten und auf die des Jahrgangs 2004 schaue, dann frage ich mich auch, wo die Entwicklung noch hinführen soll.
Sie erleben z.B. ihren ersten Sex immer früher mit 13-14 Jahren. Vor 10 Jahren lag der Durchschnitt noch bei 15-16 Jahren. Und in 10 Jahren?
Fangen dann schon die 12jährigen im 6.Schuljahr an?
Heute kleiden sich schulpflichtige Mädels schon so, als würden sie nach Schulende direkt in die Disco gehen.
Das war vor 10 Jahren in dieser Häufigkeit noch nicht vorhanden.
Nur und das sollte man nicht vergessen, hat jede Bewegung und jeder Trend immer eine Gegenbewegung und einen Gegentrend im Schlepptau.
D.h., vielleicht ist es in einigen Jahren nicht mehr "hip" und "trendy", sich zu rasieren oder aufgetackelt in die Schule zu stöckeln. Oder Strings zu tragen. Und und und...
Wer mich jetzt als einen Spießer "abstempelt", der sollte wissen, daß ich in diesen erwähnten Punkten "Rasur", "Mode" und "Sex" sehr tolerant und offen bin, ich es aber sehr bedenklich finde, wenn natürlich vorhandene Grenzen von Minderjährigen überschritten werden.
Dann sollten Erwachsene auf diesen Umstand hinweisen und versuchen, daß künftig diese Grenzen weniger häufig überschritten werden.
Das habe ich hiermit getan.
Grüße,
Lars