Hab ich im netz gefunden
Süchtig nach Pornographie
Eine Studentin spricht über ihre Pornographiesucht.
Ich bin heute 18, von unabhängiger Natur und eine eher scheue Person. Schon mein ganzes Leben bin ich zur Kirche gegangen. Als mich ein neu gebildetes Anbetungsteam einlud, in ihrer Band Schlagzeug zu spielen, fand ich endlich auch meinen Platz in der Kirche. Mein Leben schien einigermassen in Ordnung, doch innerlich fühlte ich mich leer.
Später, an der Highschool, wuchs meine Leere. Meine Neugier, etwas zu finden- irgendetwas, das mich ganz befriedigen würde, nahm ständig zu. Zuerst wandte ich mich kleineren Dingen zu: Ich stahl Zigaretten von meinem Onkel. Aber das war nicht stark genug, um mich abzulenken und diese Leere in mir zu füllen. Ich gab nicht so leicht auf. Dann sagte ich mir: Ich bin Jennifer, hart wie Stahl, und werde bekommen, was ich will!
Der Weg zur Sucht
Als Computerfreak hatte ich Zugang zu vielen Dingen, von denen durchschnittliche Computerbenutzer keine Ahnung haben. So fand ich schliesslich im Internet, was ich suchte: Pornographie.
Bevor es mir richtig bewusst war, war ich auch schon süchtig. Diese Sucht war kein Ersatz für Sex in meinem Leben... In der Tat war ich Jungfrau und bin es noch immer. Pornographie hatte einzig den Zweck, die Leere, die ich empfand, zu füllen. Wenn ich traurig war, oder wenn ich einen schlechten Tag hatte, konnte ich mich einfach in mein Zimmer zurückziehen, die Türen schliessen und mich wieder besser fühlen. Es kostete nichts und war harmlos. Niemand würde es je erfahren. Aber jedesmal, wenn ich ins Netz ging, konnten die Bilder meine Lust nur kurzfristig befriedigen. Wie eine Drogenabhängige strebte ich nach immer härteren Quellen der Befriedigung. Die Spirale drehte sich immer schneller und steiler abwärts, bis Gott eingriff.
Ich weiss nicht mehr genau wann, warum oder wie es geschah, aber eines Tages wurde mir plötzlich klar, wie verkorkst mein Leben eigentlich war. Mein Vater hatte früher geraucht und hatte einen kalten Entzug durchgemacht. Er nahm keine Pflaster, versuchte es erst gar nicht, das Rauchen langsam zu reduzieren. Er hörte einfach auf zu rauchen. Ich wusste, dass ich es ebenso tun musste. Ich löschte ALLES von meinem Computer: Alle Websites, alle Videos, alle Passwörter, einfach alles, was mich zurück auf den Weg bringen konnte. Harmlose Neugier hatte sich so einfach in Sucht umgewandelt.