lmle_11982661Ich lese da irgendwie etwas anderes, hast du mir die falschen Links geschickt?
Erster Link: "Das Risiko einer venösen Thrombose/Thromboembolie ist bei allen Kombinationspillen im ersten Jahr der Einnahme am höchsten."
Zweiter Link: "Erwähnt werden sollte, dass das Thromboserisiko während der ersten 6 Einnahmemonate am höchsten ist"
Dritter Link: "Am größten ist das Risiko jeweils in den ersten zwölf Monaten nach der ERSTEN Einnahme der Pille"
Vierter Link: "Das Thromboserisiko ist vor allem bei Erstanwenderinnen der Pille sowie im ersten Behandlungsjahr erhöht"
Ich glaube du verwechsest Korrelation und Kausaltität und Wahrscheinlichkeit und relative Häufigkeit.
In Studien mit einigen tausend Frauen, waren in den ersten Monaten mehr Thrombosefälle als in den späteren Monaten. Die relative Häufigkeit war mit den Einnahmemonaten korreliert.
Daraus interpretierst du
1) eine Kausalität: Die kurze Einnahmedauer ist Schuld an den Thrombosen
2) eine Wahrscheinlichkeit: Für mich als Einzelperson ist die Wahrscheinlichkeit am Anfang am höchsten.
Mit welcher Berechtigung?
Ich kenne aus der medizinischen Literatur die Begründung: Alle Frauen, die für Thrombosen anfällig sind (z.B. aus genetischen Gründen) bekommen relativ direkt eine Thrombose, wenn sie die Pille nehmen. Nachdem diese anfälligen Personen aus der Studiengruppe somit "ausgesiebt" sind gibt es auch kaum noch Thrombosen. Hätte man die Studie direkt nur mit Frauen gemacht, die ein niedriges Thromboserisiko haben, wären von Anfang an nur sehr sehr sehr wenige Thrombosefälle aufgetreten.
Die Kausalität, die du unterstellst, ist nur ein statistisches Artefakt!
Dazu kommt: Du als Einzelperson hast entweder ein hohes oder ein niedriges Thromboserisiko. Das (also dein eigenes, nicht das Pillen-Thromboserisiko) ändert sich aber nicht nur weil du die Pille absetzt oder anfängst.