Hier gibt es verschiedene Dinge zu klären...
Auch mir fällt als erstes das Wort "eigentlich" auf. Rein rethorisch betrachtet bedeutet es einen Einschränkung der gemachten Aussage. Gut, die kann ich im weiteren Text auch erkennen.
Die erste Frage, die Du Dir stellen solltest, ist: Was ist das Ziel? Also, wo willst Du hin?
In eine sexuell erfülltere Beziehung mit Deinem Mann oder in eine Vertiefung des Verhältnisses?
Ich persönlich würde immer erst versuchen, die Beziehung zu meinem Partner zu klären. Das ist und bleibt der faire Weg. In einer Beziehung hat man letztlich auch immer eine moralische Verpflichtung/Verantwortung, was bedeutet, dass Du mMn Deinem Mann zumindest die Chance geben müsstest, es besser zu machen. Aber wenn er nicht weiss, was besser sein soll für Dich...?
Sicher kann man auch sagen, jeder Mann sollte wissen, dass 2-Minuten-Sex noch schlechter ist als eine 5-Minuten-Terrine. Aber kann es auch möglich sein, dass er denkt, Du hättest keine Lust auf mehr? Ist er vielleicht einer derjenigen, die hier schreiben:"...bin seit ca. 10 Jahren eigentlich glücklich verheiratet. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, meine Frau hat null Lust auf Sex/mich... Was soll ich nur tun?!"
Wenn Du Dich allerdings für die Fortführung des Verhältnisses entscheiden solltest, ist das sicher ok, nur stellt sich für mich die Frage, wie Du damit leben willst, sprich, wie Du diese Beziehung überhaupt mit gutem Gewissen leben willst. Ich denke, das geht gar nicht, denn immer, wenn Du Deinen Mann siehst, kommt das schlechte Gewissen hoch, und das auch zurecht.
Also, Du wirst, wenn Du ohne Druck in Zukunft leben willst, nicht um ein Gespräch mit Deinem Mann herum kommen. Selbst, wenn Du Dir im Bett auf einmal tolle Dinge einfallen lässt, die den Sex länger dauern lassen, wird ein Gespräch unumgänglich sein. Wenn ihr seit 10 Jahren verheiratet seid, wird er Dich kennen und entsprechende Fragen stellen.
Wie immer gibt es in zwischenmenschlichen Beziehungen kein "richtig" oder "falsch". Alles ist relativ, alles ist verständlich, vieles sogar nachvollziehbar. Was aber immer stimmt, ist der Satz "Am Anfang steht das Wort". Und eine "Flucht" in eine Affäre ohne vorher zu reden ist einfach nur feige, aber ich glaube, das weisst Du selbst, sonst hättest Du schon lange geredet.
Und sicher lügst Du Deinen Mann auch an, was extrem belastend ist. Aber Du lügst, um ihn nicht zu verletzen? Hmmm, was der Trentiner schreibt, ist wohl wahr: Er ahnt es bestimmt und ist sicher schon verletzt. Also lügst Du nicht, um ihn sondern einfach nur, um Dich zu schützen und das finde ich egoistisch und auch feige.
Nimm Dir das ein wenig zu Herzen. Ich persönlich denke, Dein Mann ist es sicher Wert, dass Du mit ihm sprichst -wieviel Du auch immer erzählst- aber gib ihm zumindest die Chance, es besser zu machen!
LaCajita