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" Später gab sie dann zu, dass sie Angst davor hätte. Beim ersten Mal hätte es sehr weh getan (laut ihrer Aussage hatte sie bis jetzt nur einmal) "
Mit anderen Worten war ihr erstes mal eine traumatische Erfahrung, die vermutlich nie behandelt wurde. Erschwerend kam hier noch hinzu, dass es eine einmalige Erfahrung war, die rein negativer Natur war und dieses negative Ereignis vermutlich sich im Geiste immer wieder wiederholt hat.
Daher ist die Angst vor zukünftige Schmerzen in dem Bereich oder überhaupt die Angst vor Sex für sie vermutlich ein ernst zunehmendes Problem und es wird trotz ihrer 23 Jahre lange dauern und viel Geduld benötigen, dass zu überwinden. Mal ganz davon abgesehen, dass man hier kaum "normal" sich an die Sache heran tasten können wird.
Es kann auch ihr distanziertes Verhalten mit erklären, da ihr vermutlich selbst klar ist, dass es nicht auf Dauer gut gehen können wird, wenn sie sich in dem Punkt weigert. Nur wird ihr das sicher nicht dabei helfen, sexuell aktiv werden zu können.
Eigentlich hätte man bei der Aussage, dass es das erste mal extrem Schmerzhaft war und es nie wieder dazu kam schon schalten müssen. Denn hier hätte ein Gespräch geführt werden müssen, welches ihr signalisiert, dass man zum einen ihr Verhalten verstehen kann, aber auch, dass man bereit ist sich diesem Problem mit ihr gemeinsam zu stellen.
"und sie hätte auch sehr Angst davor Schwanger zu werden Sie hat die Pille abgesetzt kurz bevor das mit uns los ging."
Und das ist ein weiteres Problem, was übrigens bei der Penetration ebenfalls zu massiven Schmerzen führen kann, da die betroffenen Frauen mit solchen Ängsten selbst, dafür überhaupt nicht bereit sind. Daher ist diese Angst wirklich ernst zu nehmen und es wird nicht helfen, es mit irgendwelchen beruhigenden Worte dagegen anzukämpfen.
Die Frage ist nun, was kann man dagegen tun.
In dem Fall deiner Freundin würde wohl eine Therapie weiter helfen, zumal auch noch die Ängste vor einer Schwangerschaft mit hinein spielen. Wobei das auch nur eine Ausrede sein kann, eben weil sie absolute Panik vor der Penetration hat. Das wirst du selbst besser beurteilen können.
Wenn sie das nicht will und es wirklich sich primär ihre Ängste um die Penetration sich drehen sollten, dann würde ich ihr klar machen das Sex aus deutlich mehr besteht und man darauf auch verzichten kann.
Denn es kann auch sein, dass sie alles in der Richtung von dir blockiert, weil sie Angst hat, dass es genau dazu kommt und nicht weiß, wie sie es stoppen soll, ohne sich erklären zu müssen oder dich zu verletzten. Und bevor man sich einem extrem negativen Reiz aussetzt, geht man ihm lieber komplett aus dem Weg.
Denn für deine Freundin ist Sex nicht schön, sondern der personifizierte Alptraum, zumindest wenn sie unter Sex = Penetration versteht.
Würde man aber wissen, dass es nicht dazu kommt, dann wird sie vermutlich auch sexuell auf dich einlassen können, da der Faktor vor dem sie panische Angst hat, nicht mehr vorhanden ist.
Und mit viel Zeit und viel Geduld und indem man sich eben systematisch vorsichtig der Problematik annähert, kann man dann das Trauma ebenfalls langsam überwinden. Nur wird das dauern. Und sie wird einen sehr empathischen Partner dafür benötigen.
So gesehen ist deine Freundin zwar 23 und sonst offen, aber in dem Punkt stark vorbelastet und daher noch lange nicht auf den Stand einer 23 jährigen, die der Norm entspricht.