Hallo Leute,
da habe ich nun seit 1 Jahr eine "Freundschaft+Sex-Beziehung". Vorgeschichte: wir kennen uns von der Schule, und vor etwa einem Jahr trafen wie uns wieder mal zufällig in einer Kneipe, beide waren wir Singles, und wir sind miteinander im Bett gelandet.
Da das für beide mehr als sehr zufriedenstellend war, gab es keinen Grund, das nicht immer wieder zu tun und auch sonst mal was miteinander zu unternehmen.
Keiner von uns beiden wollte/will eine feste Beziehung, wir haben eine Zeitlang gebraucht, um uns auf Spielregeln für unsere "Zweckgemeinschaft" zu einigen (keiner von uns hatte vorher diese Erfahrung gemacht), und wir sind nicht verliebt. Zugegeben, ich habe Zeit gebraucht, um mir meiner Gefühle klar zu werden und die einzelnen Komponenten aufzudröseln, aber auch das war eine interessante, spannende und lehrreiche Erfahrung.
Für mich lautet die Reihenfolge nach Wichtigkeit Sex und Freundschaft und kann das seit kurzem auch vor mir selbst zugeben. Ich bin eindeutig nicht verliebt.
Nun zur aktuellen Situation:
In den letzten paar Wochen haben wir uns recht oft getroffen (es gab immer einen Grund, da wir uns gegenseitig aufgrund unterschiedlicher Fähigkeiten durchaus praktisch helfen und unterstützen), allerdings kam es kaum mal mehr zu Sex, von ihm aus kam so gut wie nix mehr, und ich wurde immer kribbliger. In der letzten gemeinsam verbrachten Nacht hab ich mich sehr um ihn bemüht (ich war einfach auf Entzug und hab es nicht mehr ausgehalten), und da keine aktive Reaktion (außer der rein körperlichen) erfolgte, hab ich ihn gefragt, ob ihn das denn stört. Seine Antwort: nein, auf keinen Fall.
Da hatte ich schon den Verdacht, daß er einfach keine Lust mehr auf meinen Körper hat. Tags darauf hab ich das direkt angesprochen (da war er grade am Gehen) und gemeint, daß er wohl nicht mehr auf mich scharf sei und keine Lust mehr hätte, mit mir zu schlafen, und wir sollten unser Arrangement den Umständen denn wohl anpassen (sprich: halt nur noch Freundschaft).
So, und nun kam zu meiner großen Verblüffung die Antwort:
nein, ganz im Gegenteil, er hätte sehr wohl Lust auf Sex mit mir, aber er hat den Eindruck, ich hätte mich in ihn verliebt, und dann könne er es moralisch nicht mehr verantworten, mit mir zu schlafen. Ich hab noch gesagt, er irre sich, und wir sollten demnächst mal in Ruhe darüber reden, denn das mit dem moralisch verantworten verstehe ich nicht so ganz. Zum Reden kam es bisher noch nicht, das ist noch nicht lange her.
Zusatzinfo: wir sind beide um die 40 (und so sollte man mir schon ein bissl Eigenverantwortung zugestehen), ich habe einen gesunden Appetit auf Sex und war mit der Situation, welche wir beide als praktisches Arrangement betracht(et?)en, durchaus zufrieden (was mir erst so richtig vor 1 - 2 Monaten gelungen ist).
Kann mir jetzt mal bitte einer (und hier spreche ich vor allem die Männer an) erklären, was es damit auf sich haben könnte? Was meint er wohl damit? Was hat er für ein Problem?
Als ich mir über meine Gefühle noch im unklaren war, ist er nie auf die Idee gekommen, nicht mehr mit mir schlafen zu wollen. Wieso nach einem Jahr?
Auf Eure Interpretationen und Antworten wartet neugierig
Andrasta