Wie ist es für euch, als Frau, wenn ihr einen Mann partout nicht zum Orgasmus bringen könnt?
Mal ein leider nicht ganz so theoretisches Gedankenspiel:
Du triffst beim Tanzen einen Mann. Er kann tanzen. Also nicht dich ein bisschen über die Fläche schieben oder gar sich selbst toll bewegen, während du eher zuschaust. In seinen Händen schmelzen die Frauen reihenweise dahin. Und des öfteren wird der Tanz auch ziemlich nah.
Anders als andere Männer mit dieser Fähigkeit, nimmt er aber keine mit nach Hause. Bleibt immer der Gentleman.
Du bist eine selbstbewusste Frau mit dem Körper einer professionellen Tänzerin und anders als das gemeine Folk wartest du nicht darauf, dass der Mann versucht dich abzuschleppen.
Es läuft besser als geplant und aus einem romantischen Tanzabend zu zweit wird ein stundenlanges Vorspiel. Er kennt alle Geheimnisse deines Körpers (oder findet sie zumindest ziemlich schnell) und weiß dich zu reizen und zu verwöhnen. (Im Gegenzug gibst du ihm einen Intensivkurs im Erkennen von Orgasmen.)
Natürlich spürst du alles in seiner Hose. Die er sich irgendwie nie ausziehen will.
Als du sie ihm abluchst, ist da Hängepartie angesagt. Du kannst noch beim Fallen zusehen. Nichts will helfen ... Mit viel Mühe lässt sich etwas einer Erektion ähnliches erzeugen, aber nichts zufriedenstellendes.
Nächster Versuch. Diesmal gelingt es sogar eine Funktionsfähige Erektion hinzukriegen.
Nach längerem und ziemlich intensiven Vorspiel (und zielgenauer Vorbereitung) kommst du beim Sex tatsächlich (oder tust zumindest überzeugend so?) ein paar mal. Nach ner viertel oder halben Stunde lässt aber auch dein Hochleistungskörper nach - er will aber partout nicht kommen.
Nichts hilft. Stellungswechsel verringern die Erektion (tatsächlich scheint ihm nur eine Stellung überhaupt zu gefallen - aber die hat schon gut funktoniert am Anfang). Hand und Mundarbeit. Die Erektion bleibt zwar n Stündchen funktionsfähig, raus kommt nichts.
Wie kann DIR so etwas passieren? Zwei mal! DIR!
Bei deinen Vorführungen, bleibt die Hälfte der Männer im Publikum zum Applaudieren lieber sitzen. Du kannst deine Tanzpartner auf der Fläche zur Verzweiflung bringen und kennst eher das Problem, dass sie fertig sind, bevor du überhaupt an die Hose gehst, als so rum ...
Tja, was du nicht weißt:
Dieser Tänzer ist psychisch ein ziemliches Wrack, hat in seiner Kindheit eine Weltsicht abbekommen, die dem Wort Femnazi gerecht wird, ist Depressiv, hat mit dem Tanzen angefangen, um seine Angst vor Frauen zu überwinden und kommt beim Tanzen von sich aus wirklich keiner Näher als der Sicherheitsabstand es besagt - das tun die immer selber - weil dann seine Ängste Amok laufen.
Die Fähigkeit, Frauen durch seine Berührungen dahinschmelzen zu lassen, ist ihm angeboren und im Tanzen kultiviert worden. Hat nichts damit zu tun, dass er da wirklich Erfahrungen mit hat - viele Jahre hatte er ein Sexualleben, das katholische Priester stolz machen würde und überhaupt ne Erektion hin zu kriegen, während die Hose unten und die Frau in der Nähe ist, ist schon ein Fortschritt.
Und zur Erklärung: beim 2. Mal wäre ich tatsächlich gekommen - nach etwa 30 Sekunden. Das war mir zu wenig, da hab ich mich halt zusammengerissen und nach 2 Minuten war kein Zusammenreißen mehr nötig.
Technisch ist also alles in Ordnung.
Sobald ich mich jedoch nicht mehr entspannen kann - was in vielen Stellungen leider der Fall ist - ist es auch hinüber.
Das erzähle ich dann aber anders: aufgrund von körperlicher Krankheit kann ich eine Erektion kaum halten und kriege beim Masturbieren eher Brandblasen als einen Orgasmus. Ist mit meiner Vorführung durchaus vereinbar ...
Ihr Gesichtsausdruck, als ich sie endlich dazu brachte aufzugeben, zeugte leider eher davon, dass sie es als persönliches Versagen empfindet. Dabei ist es schon ein großer Fortschritt, dass da überhaupt was anderes als Hängepartie draus wurde beim 2. mal.
Und damit verweise ich an die einleitende Frage.