Liebe Imandra und liebe Ute,
das mit dem rückgang der weiblichen libido kenne ich noch nicht und wenn es das gibt, dann weiss ich nicht, ob es denn bei mir schon soweit ist.
ich denke, ich könnte schon, wenn ich wollte, aber ich will nicht, obwohl ich weiss, dass sex etwas schönes ist und es einfach zu unseren grundbedürfnissen gehört. aber diese sind nunmal individuell. somit ist sex auch immer ein ausdruck unserer individualität.
aber die medien vermitteln genau das: es ist einfach cool sex zu haben, egal wo und egal mit wem.
unberücksichtigt bleibt dabei aber der echte, wirkliche sex, mit liebe. der ist etwas ganz anderes als der brei der uns ständig um die ohren gehauen wird. das womit wir da konfrontiert werden hat eher ähnlichkeit mit tierbeobachtung aus dem gorillakäfig. um es mal der deutlichkeitshalber so zu sagen.
für mich ist heute sex ohne liebe belanglos. nur der sex ist wichtig, der aus liebe entsteht. denn er kommt durch das verlangen den anderen zu erforschen, ganz nah bei sich zu haben, das bedürfnis zu haben das nichts mehr körperlich zwischen einem steht, aus dem bedürfnis eins zu sein.
das fängt langsam an, zunächst ganz flüchtig und entwickelt sich. das bedürfnis sich noch näher zu sein wächst und man geht weiter und irgendwann ist man dann soweit und dann möchte man am liebsten im anderen ertrinken.
viele sagen, sex sei ausdruck von liebe. aber es gibt subtilere und auch echter liebesbekundungen als das aneinanderreiben der primär geschlechtsorganen. was nicht heisst, dass es keinen spass macht. aber das ist es eben spass.
und die medien vermitteln genau das: es ist einfach cool sex zu haben, egal wo und egal mit wem. dabei geht es um das *ausleben* der eigenen triebe. und ich denke, dass ich mich im bereich sexualität *ausgelebt* habe.
aber eigentlich ist es falsch sich auszuleben und eigentlich würde ich nie von aus-leben sprechen, denn das hat etwas von abreagieren, von *jetzt extra*. aber so ist leben nicht, so ist liebe nicht und so ist auch sex nicht.
einfach leben, das ist ein viel schöneres wort.
ich sehe es so: rein körperlicher sex, bei dem das seelische empfinden unberücksichtigt bleibt, ist sogar eine der häufigsten barrieren, um innere spannung loszuwerden, die sich durch unharmonisierte energie im körper sammelt.
ähnlich ist es ja auch bei häufigem, gefühllosem masturbieren.
aber wenn wir mit ganzem herzen leben, dann ist auch unsere leidenschaft stets mit dabei.
und die tiefste leidenschaft wird dann immer zu einer reinen, vollkommenen andacht:
sie ist einfach - und wenn sie beim sex passiert, ist sie gar nicht mehr nur reiner sex, sondern vollkommene hingabe an das leben, an das ganze.
und erst dann können wir sehen und verstehen, dass unsere hingabe und unsere liebesbeziehungen uns eigentlich das sagen:
in der liebe zu unserem partner lieben wir alles was lebt.
liebe grüsse
cosmic.