Mein Freund(29) und ich(25) sind nun seit 1/1/4 Jahr ein Paar und eigentlich ist alles genau so, wie es sein sollte. Er war immer für mich da, auch während meines 3- monatigen Auslandaufenthaltes standen wir täglich in Kontakt.
In unserer Beziehung stimmt einfach alles, bis auf die leidige Tatsache, dass wir eben keinen Sex haben. Das liegt zu einem großen Teil daran, dass er(!) einfach keine Lust hat und ich mittlerweile auch aufgegeben habe, irgendwelche Versuche zu starten.
Es ist alles schon so eingefahren, und das, obwohl wir beide auf so einige Erfahrung und Partner zurückblicken können. Noch ist es kein großes Problem, aber wir beide wissen, dass unsere Beziehung so irgendwann daran zerbrechen wird. Vielleicht sollte ich von Anfang an erzählen, denn dieses Problem existiert schon seit wir uns kennen
Mein Freund besitzt eine sehr starke Persönlichkeit, er ist selbstbewusst, intelligent und sehr ehrlich(manchmal auch zu..) und von seinem Denken her durch und durch Rationalist. Darum hat er damals auch mehr beschlossen, nach ein/ zwei Monaten der regelmäßigen Treffen, dass ich als Partnerin ja wirklich geeignet bin. Seine Gefühle- so beschreibt er es mir( ich merk es ja auch)- sind seitdem immer mehr geworden und das erste Ich liebe Dich kam auch ihm nach längerer Zeit über die Lippen.(trotz dieser rationellen Eigenschaft ist er sehr liebevoll und zeigt mir dies auch ständig) Ich bin ein sehr gefühlsbetonter Mensch und wusste schon damals, dass sich aus unseren Treffen mehr entwickeln könnte. Leider mache ich mir auch sehr schnell über alles, was mir wichtig ist, Gedanken. Und so kam es, dass ich eingeschüchtert durch seine Persönlichkeit, und der Vergangenheit zweier gescheiterter Beziehungen nun doch alles richtig machen wollte. Er widerum dachte(wir haben ja alles schon mehrfach ausdiskutiert), ich sei einfach im Bett ein graues Mäuschen, dabei wollte ich nur nicht gleich in die Vollen gehen. Und ich wollte ihm auch gefallen und er hatte doch von Anfang an in jeder Hinsicht sehr hohe Ansprüche.
Ich sollte vielleicht auch noch sagen, dass mein Freund keinen großen Streß oder Probleme erleidet, auf die man alles schieben könnte. Er ist aktiver Sportler, allerdings etwas unzufrieden mit seinem Gewicht, schon seit wir uns kennen. Der Auslöser bzw. Grund ist dies allerdings nicht, wie er immer wieder sagt. Vor mir war er auch anders, dieses Wissen macht es mir natürlich auch nicht leichter. Ich bin nun auch nicht hässlich, habe ein normales Selbstbewusstsein und so einige Verehrer.
Dieses Thema belastet mich (und ihn)sehr, nachdem ich es eine zeitlang einfach hingenommen habe. Doch mit Totschweigen( will ihn ja auch nicht bedrängen) hat sich genauso wenig geändert, wie mit dem darüber Reden. Und ich weiß, dass man auch sehr viel Zerreden kann.Nun wohnen wir seit meiner Rückkehr vor 3 Monaten sehr harmonisch zusammen. So richtig Streit gab es noch nie. Was ist nur los mit ihm? Er sagt er weiß es selbst nicht, aber ich gebe mir langsam immer mehr Schuld an dem Ganzen( z.B. mein zaghaftes Verhalten während unseres Kennenlernens) .Er erzählt mir noch immer davon, wenn er nach Gründen sucht Dabei weiß er doch eigentlich, dass ich nur am Anfang so eingeschüchtert war. Mein Freund ist nahe davor, zu resignieren. Ich bin einfach am Ende mit meinem Latein und hoffe auf einen Rat, wie wir das ganze Thema nicht zu sehr aufbauschen, aber doch noch zum Positiven wenden können. Bitte, bitte helfen sie mir. Denn er bedeutet mir sehr, sehr viel.
Vivian