Hallo zusammen. Mein Thema ist etwas delikat, dennoch weiß ich langsam nicht mehr weiter. Ich bin seit 8 Jahren in einer eigentlich glücklichen Beziehung. Mein Partner war nie der große Romantiker und auch was Sex anging lagen wir schon immer „unter Durchschnitt“. Lange Pausen, teilweise Wochen oder Monate, waren schon immer normal bei uns. Er sagte schon recht früh dass es für ihn wesentlich wichtigere und tollere Dinge als Sex gibt und er das nicht so häufig braucht. Das war für mich auch immer in Ordnung – obwohl ich Sex sehr gerne habe habe ich mich damit arrangiert und pflichte ihm auch bei, dass es Wichtigeres gibt.
Nun fingen wir vor etwa 1 ½ bis 2 Jahren damit an erotische Rollenspiele miteinander zu schreiben, und uns dabei selbst zu befriedigen. Das kam auch gesundheitlichen Gründen zustande aber auch vor allem, weil er das als sehr reizvoll empfindet. Zudem war es eine gute Möglichkeit „Druck abzubauen“, wenn er durch seine gelegentlichen Abszesse mal wieder keinen Sex zu zweit haben wollte/ konnte. Auch das war für mich okay, ich habe ihm niemals Druck gemacht wenn er nicht konnte, und empfand das Schreiben mit SB an sich durchaus auch mal als reizvoll.
Mein Problem war jedoch nur immer: Das RPG mit SB war für mich noch nie ansatzweise so befriedigend wie für ihn. Zum einen ersetzt es für mich nicht die Nähe und den direkten Körperkontakt mit ihm, zum anderen stellt es sich für mich anatomisch nicht so leicht da...Ich komme mit meinen Fingern/ Händen nie da hin, wo ich es persönlich am liebsten mag. Nun habe ich inzwischen diverse Spielzeuge dafür, aber auch diese erfüllen ihren Zweck zum Teil eher schlecht als recht und ich empfinde es zudem auch als nervig, bei der SB mit dutzenden Dingen rum hantieren zu müssen! Da ist das Spielzeug bzw. die Spielzeuge, dann muss ich ständig unterbrechen weil ich ihm dann zurückschreiben muss.
Nun haben wir derzeit wieder eine Phase, in der es aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist, Sex zu haben. Dieses Mal bin jedoch ich der Grund: Ich hatte Nierensteine verbunden mit Blasenentzündung, gefolgt von einer Zyste in der Gebärmutter. Das ganze zieht sich nun schon seit fast drei Monaten und macht es mir seitdem sogar schwer mit ihm im Sinne von RPG zu schreiben, weil ich massive Schmerzen bekomme, sobald es da unten feuchter wird...was sich jedoch nur schwer vermeiden lässt bei unseren Texten.
Nun vereinen sich mehrere Dilemma auf einmal:
Zum einen möchte ich ihn nicht ständig abweisen müssen wenn er mal wieder fragt (fast jeden Tag), ob ich mit ihm schreiben kann. Ich weiß selbst wie frustrierend es ist sich auf Dauer sexuell unbefriedigt zu fühlen und möchte ihm selbiges nicht zumuten, zumal er auch öfter schreibt er bräuchte diesen Ausgleich. (derzeit ist es arbeitstechnisch recht stressig für ihn). SB Alleine bzw. ohne Interaktion durchs Schreiben mit mir lehnt er meist ab, der er dies als nicht sehr befriedigend empfindet.
Gleichzeitig fühle ich mich dadurch inzwischen massiv unter Druck gesetzt, da er auf mein „Nein“ häufig merklich sehr genervt oder gar sauer reagiert und auch schon öfter geschrieben hat, wie sehr ihn dieser Umstand nervt und dass sich das ganze so lange hin zieht. Sein Gejammer geht dann häufig auch so weit dass ich dann trotz extremer Schmerzen mit ihm schreibe und ihn irgendwann bitten muss sich zu beeilen, weil ich diese nicht mehr aushalte (wohl gemerkt: Eine Stunde schreiben ist bei uns MINIMUM!).
Er meint dann zwar immer wieder, dass er ein schlechtes Gewissen hat, ich kann jedoch inzwischen nicht anders als auch irgendwie wütend deswegen zu sein. Er weiß dass ich mich das ganze massiv belastet und ebenfalls sehr frustriert, fragt jedoch jeden Tag wieder auf's Neue nach dem Schreiben, und bringt mich dann häufig (bewusst oder unbewusst) durch seine Reaktion oder sein Gejammer dazu, doch noch mit ihm zu Schreiben. Er nimmt meine Schmerzen dann wissentlich in Kauf.
Gleichzeitig macht es mich auch wütend dass er nun teils solch ein Drama daraus macht, während seine Lage für mich inzwischen zum Standard wurde: Teils monatelang keinen Sex, unser Sexleben beschränkte sich stattdessen oft nur auf das RPG mit Masturbation, dies dann teils sehr exzessiv über mehrere Stunden am Tag. Und das obwohl er wusste dass es für mich nie ein Ersatz für den direkten Sex mit ihm war. Wenn das zur Sprache kam schlug er nahezu immer nur wieder vor mir entsprechende Spielzeuge zu besorgen. Er scheint zu ignorieren oder nicht verstehen zu wollen dass es mir um die Gesamtsituation und nicht nur um meine sexuelle Befriedigung geht: Ich möchte beim Sex auch mal den Kopf ausschalten können statt über das nächste Geschriebene nachzudenken, ich möchte mich auch mal fallen lassen und entspannen können statt pausenlos mit irgendetwas herumhantieren zu müssen, ich möchte auch mal schnelle Befriedigung statt stundenlange Dialoge mit SB und ich möchte allen voran auch mal wieder IHN spüren können.
Dennoch habe ich ihm deswegen niemals Druck gemacht und schon gar nicht, wenn er wegen seiner Abszesse keinen Sex haben wollte bzw. konnte. Dafür hatte ich immer Verständnis und würde mir dasselbe ebenfalls wünschen, schließlich habe ich meinen Frust auch immer herunter geschluckt.
Dabei bin ich für seine Wünsche immer offen gewesen und habe ihn auch schon mehrmals gefragt, ob der seltene Sex an mir liegt. Das hat er immer verneint.
Das Ganze frustriert mich inzwischen so sehr, dass ich am RPG Schreiben schon nahezu keinerlei Freude mehr empfinde, sondern es als Pflicht empfinde. Ich habe kein Problem damit wenn es den Hauptteil meines Sexlebens einnimmt. Womit ich jedoch durchaus ein Problem habe ist, wenn mein Sexleben sich nur noch darauf beschränkt.
Habt ihr irgendwelche Tipps, wie ich die Situation lösen könnte? Eine Trennung und eine Affäre kommen für mich nicht in Frage, da ich eine treue Seele bin und ihn sehr Liebe!