Soviel du brauchst.
"Ich habe das bisher immer so gehandhabt so weit zu gehen, wie es für den Partner angenehm und komfortabel war."
Das klingt doch genau richtig. Jetzt brauchst du nur die richtigen Partner.
"Damen keine Lust hatten ausserhalb ihrer Komfortzone zu agieren"
Naja, wenn das weit außerhalb ihrer Komfortzone ist, warum sollte das irgendwer tun? Also: weder richtiger Partner gesucht.
"1. Hab ich schlichtweg einfach Pech gehabt gerade die gut zu finden, die standard Sex mögen und keine Lust auf Experimente haben?"
Klingt danach. Oder deine Vorstellungen sind total unrealistisch oder zu ungeduldig bei der Umsetzung.
Immerhin kennst du deine Vorlieben schon lange, für deine Partnerin/deinen Partner sind sie unter Umständen neu und eventuell auch erstmal erschreckend. Das müssen die auch erstmal verarbeiten, gerade bei ausgefalleneren Praktiken und Fetischen, die auf den ersten Blick erstmal nichts mit Sex zu tun haben. Da ist Zeit, Geduld, Herantasten gefragt - falls der Partner/die Partnerin sich darauf einlässt und auch Lust drauf hat, sonst tut sich da natürlich nichts.
"2. Ich möchte ja auch meine Wünsche, zumindest in Maßen, ausleben. Wie weit muss ich da zurückstecken, besonders in einer richtigen Beziehung?"
Da gibt es keine Pauschallösung. Klar gibt es 100%ige Übereinstimmung der sexuellen Bedürfnisse so gut wie nie, aber eine gewisse Deckungsgleichheit muss es geben, sonst werden beide auf Dauer unglücklich. Du musst jetzt also nur noch die Person finden, die deine Wünsche zumindest annähernd teilt oder zumindest ähnliche Bedürfnisse hat, wie du. Ihr müsst eben beide was voneinander haben.
"3. Falls in einer Beziehung, wie kann ich Dinge einbringen ohne, dass sich jemand dabei unwohl fühlt (es ist auch nicht so toll für mich - nachdem ich mich überwunden habe das ein oder andere anzusprechen - meine Gedanken als pervers abgetan zu bekommen."
Ich-Botschaften und keine Anschuldigungen. Wichtig ist es auch, sowas außerhalb des Schlafzimmers anzusprechen und eben nicht als Kritik oder persönliche Attacke zu formulieren. Und ein Austausch über Vorstellungen sollte so und so als Dialog passieren - also ein Gespräch über gemeinsame Vorlieben, nicht als negative Rückmeldung zum bisherigen Sexleben oder als Forderungskatalog/Bittschrift. Sex ist eben eine gemeinsame Angelegenheit, also ist immer die Frage, was beide Partner davon haben. Klar gibt es auch sexuelle Gefallen bei denen der eine Partner wesentlich weniger oder gar nichts davon hat, aber das kann natürlich Fairnesshalber nicht die Regel sein.
"4. Wo oder wie finde ich Damen, die offen mit der Sache umgehen? Auf Sexplatformen im Internet habe ich keine Lust. Eigentlich suche ich nach einer Beziehung."
Dinge, die dir wichtig sind, musst du ansprechen, bevor es ernst wird, das gilt auch für Sex. Du musst ja nicht gleich mit einer Liste daherkommen, aber in einem allgemeinen Gespräch über Sex kann man ja meistens schon sehen, wie aufgeschlossen und interessiert das Gegenüber so ist. Ansonsten kenne ich zwei Paare, mittlerweile beide verheiratet und beide seit über vier Jahren zusammen, die sich auf Sexplattformen kennengelernt haben, das kann also durchaus klappen.
"5. Woher kommt die Lust auf Experimente? Sollte nicht das gemeinsame Beieinander das Zentrum der Bemühungen sein?"
Beeinander heißt nicht gleich Sex, und Sex ist nicht für alle das Gleiche. Wenn deine Partnerinnen Blümchensexfans sind und die Sehnsucht nach Nähe ansonsten anders ausleben als durch erotische Spiele, dann passt das nicht zu dem, was du suchst. Die Lust auf Experimente hat nicht jeder, nicht jeder vertraut seinem Gegenüber so sehr, dass Experimente möglich sind, nicht jeder hat Lust auf Neues. Wenn man etwas gefunden hat, was gut funktioniet, ist das ja auch verständlich, und es hat einen Grund, warum Standardsex eben Standardsex ist - klar spielt da auch Tradition etc. eine Rolle, aber es liegt auch daran, dass eben viele Leute drauf stehen.