jaden_12289878Erfahrugnsbericht mit Fortsetzung
Hallo Riveria,
ich habe mir die Mirena nach der Geburt meines zweiten Kindes im ANfang 2002 einsetzen lassen, nachdem ich zwischen den beiden Kindern die "normale" Spirale ausprobiert und - bis auf die stärkere Regelblutung - für gut befunden hatte. Doch mit der Mirena sollte ja alles viel, viel besser werden. Tatsächlich hatte ich nach dem Einsetzen überhaupt gar keine Probleme. Meine Regel blieb sofort aus und für die nächsten zwei Jahre ging es mir prächtig.
Dann fingen Zwischenblutungen an, die mich veranlassten nach ca. 2 Monaten den FA zu besuchen. Er kam zum Ergebnis, dass die Spirale super sitzt und er sich diese, wenn auch superleichten, Zwischenblutungen nicht erklären konnte. Fortan hatte ich also mit diesem Problem zu kämpfen, zu dem sich dann noch eine Zyste am Eierstock gesellte. An die habe ich mich mittlerweile gewöhnt, weil sie keine Probleme bereitet. Nervig war allerdings der FA, der aus beiden Symptomen die Notwendigkeit von Besuchen bei ihm im vierwöchigen Rythmus ableitete. Irgendwann hatte ich die Nase voll und ging nicht mehr hin.
Nichtsdestotrotz hatte ich also die Zwischenblutungen so ca. 15 Tage im Monat und eine Zyste.
(Wer kommt denn bei diesen Beschwerden auf die Idee, dass das was mit der Mirena zu tun haben könnte???)
Vor ca. 2 Jahren stellt ich dann fest, dass ich nur noch wenig Lust auf Sex und dass ich vor allen Dingen beim Sex immer Schmerzen hatte. Irgendwann rang ich mich durch und befragte meinen FA, ob diese Unlust etwas mit der Mirena zu tun haben könnte, ob es Berichte über derartige Nebenwirkungen gebe oder so? Er verneinte diese Fragen sehr eindringlich - etwas besseres als die Mirena gebe es eigentlich nicht und da die Hormonmenge so gering sei, könne es praktisch keine Nebenwirkungen geben. Tja - was soll ich sagen, ich habe ihm geglaubt und meiner Intuition nicht vertraut ! Eigentlich hätte ich wirklich stutzig werden müssen, denn ich bin bzw. war ein sehr lustvoller Mensch, der den Sex wahrlich genossen hat.
Mein Mann musste sich also von nun an mit nur super wenig Sex begnügen (so nach dem Motto: "Weihnachten ist öfter!"), zu dem ich mich nur aus Liebe zu ihm überreden ließ. Voriges Jahr nun sind wir umgezogen und ich fiel quasi von heute auf morgen in ein tiefes Loch - ich würde sagen, es war der Beginn von Depressionen. Ich entschied mich nach zwei Wochen für Johanniskrautkapseln, die nach ca. 4 Wochen Wirkung zeigten. Ich bin ein positiv denkender Mensch, der singend und pfeifend durchs Leben geht und gern lacht und lächelt. Trotz der Kapseln fiel mir diese Denke zunehmende schwerer und ich vermisste wirklich schmerzlich, die Leichtigkeit meines Lebens.
Letzten Samstag nun, nachdem ich "mal wieder" Sex mit meinem Mann hatte und nur froh war, als es vorbei war, unterhielten wir uns lange über das Thema: fehlende Libido. Ich schlug vor, dass ich mich doch mal mit einem Sexualtherapeuten unterhalten könnte. Er allerdings setzte sich an den Rechner und kam nach 15 min zurück mit der Mitteilung, dass ich doch mal die meterweisen Artikel über die Nebenwirkungen von Mirena im www. ansehen könnte.
Ich bin wirklich aus allen Wolken gefallen, denn alle Symptome, die ich selber habe, von den Zwischenblutungen bis zu den Depressionen werden hier von Frauen beschrieben.
So habe ich also heute meinen FA angerufen und für nächsten Dienstag einen Termin zur Entfernung vereinbart. Ich habe mir fest vorgenommen, dass ich mich sehr kritisch beobachten und wahrheitsgemäß werde, was sich wann tut, ändert oder auch nicht.
Ich kann jedenfalls zusammenfassend nur sagen: die letzten beiden Jahre war ich nicht mehr ich und ich hoffe wirklich sehr, dass ich bald wieder vergnügt pfeifend und sexuell erlebnis- und erwartungsfreudig durchs Leben gehen werde.
Komischerweise fühlt sich bereits die Entscheidung, diese Mirena sofort (nach immerhin fast 5 Jahren) entfernen zu lassen wirklich gut an und ich freue mich darauf.
Liebe Grüße
Eure Patty