Ich kann Dir nur zustimmen. Die Leute müssen kommunizieren lernen.
Leider ist das beschriebene Verhalten nicht ungewöhnlich, und zwar bei beiden Geschlechtern. Es gibt genug Frauen, die nicht einmal im Traum dran denken würden, den Luststab auch nur anzufassen (von anderen Praktiken spreche ich nicht einmal). Wenn sie sich dann zu etwas "hinreißen" lassen, z.B. zu Oralverkehr, dann nur dem Mann zuliebe. Entsprechend wissen natürlich auch umgekehrt nur wenige Frauen, wie sich ein Cunnilingus anfühlt.
Wenn ich dran denke, wie abfällig sich einige Freundinnen über das männliche Geschlecht inclusive der Geschlechtsteile geäußert haben, wundert das mich gar nicht. Dass ein paar von deren Männern mir dann auch noch Avancen gemacht haben, kann ich zwar nicht akzeptieren. Aber ich kenne wenigstens den Grund (diese Männer sind nicht immer grottenschlecht, nur inkonsequent).
Wenn ich nicht persönlich absolut gute Erfahrungen gemacht hätte, würde ich mich fragen, was das mit dem Sex überhaupt soll. Sex ist primär Kommunikation, und zwar die allerschönste und für die Paarbeziehung wertvoll obendrein. Aber bei der allgemeinen Sprachlosigkeit stellt sich mir die Frage, warum die Leute es nicht gleich bleiben lassen - außer fürs Kinderkriegen. Die Glücklichen, die anders ticken, können ja ihre eigenen Wege gehen.
Mir würde ein Forum reichen, wo es weniger Probleme mit der Lust gibt, sondern eher Fragen, wie die bestehende Lust aufrecht erhalten werden oder noch mehr gesteigert werden kann. Da muss ich wohl woanders hingehen.
Der tiefere Grund, warum das alles so ist, liegt in unserer Erziehung und unserer Moral.
Wenn sich junge Leute verlieben, sollten sie von Anfang an wissen, dass Lust und Sex dazu gehören und auch nicht zweitrangig sind. Da muss schon früh drüber kommuniziert werden können. Sonst wird das dann auch später nichts. Die teilweise wieder aufkeimende Keuschheitsphilosophie ist auch ein glatter Wahn, weil sie eben nicht die Liebe vertieft, sondern die Kommunikation über ein Grundbedürfnis verschiebt und am langen Ende sogar verhungern lässt.
Und daher so früh wie möglich Tacheles reden. Dazu müssen beide Geschlechter zu ihrer Sexualität stehen. Sonst werden wir immer solche Probleme wie hier im Forum diskutieren müssen. Diese Erfahrungen hier im Forum bestätigen übrigens, was ich schon seit langem vermute: Die Beziehungen werden durch Sexualhemmung und -verweigerung nicht besser wie so ein paar Klerikale meinen, sondern miserabel. Früher musste ja geheiratet werden, nicht aus Gründen der Kompatibilität und der Lust, sondern lediglich aus wirtschaftlichen Gründen. Heute könnten wir das schon etwas anders handhaben.