Hallo alle miteinander :)
Ich hab mich extra angemeldet um etwas beizusteuern zum Thema Spirale. Ich hab Nächte damit verbracht Berichte von anderen zu lesen und finde, ich könnte jetzt auch mal meine Erfahrung berichten.
Ich bin 18 Jahre alt und habe mit 16 angefangen die Pille zu nehmen mit einer Pause zwischendurch. In der wurde mir klar, wie sehr die Pille in meinen Körper eingreift. Zwar hatte ich keine massiven Nebenwirkungen wie Migräne oder ähnliches, aber ich stellte fest, dass während der Zeit in der ich die Pille absetzte mein Gewicht wieder um 8 Kilo sank, ich bekam ein anderes Gefühl in meinen Brüsten und fühlte meine Libido ganz anders und viel, viel intensiver. Aber die Männer...notgedrungen fing ich wieder an für einige Monate die Pille zu nehmen. Vor einigen Wochen hatte ich dann genug: Ich fasste den Entschluss mich um eine Langzeitverhütung zu kümmern. Zu beginn fasste ich die Gynefix ins Auge. Mit der Idee marschierte ich also zu meiner Frauenärztin, die mir erklärte, sie hätte für die Gynefix persönlich nichts übrig. Sie habe auch keine Lizenz diese zu legen, könne mir aber die Nummer einer Ärztin geben, die es tun würde. Sie tendiere eher zur Spirale. Ich wollte mir eigentlich eine zweite Meinung holen, aber als sie sagte, sie könne mir die Spirale gleich nächste Woche legen, warf ich die Idee wieder über den Haufen. Je eher desto besser: Ich sagte zu. Für den Termin hatte ich mir einen Freitag herausgesucht, um das Wochenende Zeit zum regenerieren zu haben. Aus diesen Erinnerungen heraus möchte ich folgendes anmerken: Wer die Idee verfolgt sich eine Kupferspirale legen zu lassen, sollte sich vor dem Termin folgende Dinge besorgen:
Eine Packung Ibuprofen 400, eine Packung Magnesium 400mg, eine schöne, große Wärmflasche, eine Person, die sich kümmert (Freund, Freundin, Schwester, ect.), Kamillentee, und (falls der Frauenarzt erlaubt) Tampons. (Optional: für die Hypochonder unter uns: einen Schwangerschaftstest falls die Periode zu spät einsetzt)
Also: eine Woche später, Freitagmorgen. Vorausschauend wie ich bin, aß ich in der U- Bahn vorher noch eine große Laugenbrezel zu Frühstück. Das kann ich nur weiterempfehlen, frühstücken! Unbedingt. Ich war eine halbe Stunde früher vor Ort und wurde auch gleich drangenommen. Ohne größeres Prozedere gings los. Und jetzt noch ein ganz wichtiger Tipp:
Arztpraxen sind schrecklich geizig. Sie werden sagen "Wir versuchen es erst mal so." und ich kann nur raten freundlich aber energisch zu wiedersprechen! Sagt folgendes: "Wenn es Ihnen nichts ausmacht, hätte ich vorher gerne trotzdem eine kleine Schmerztablette UND Kreislauftropfen". Einfache Hausmittel werden unterschätzt und ich bin sicher, jeder der das liest, hat bestimmt auch schon andere Beiträge gelesen und fesgestellt dass einige Kanidaten in Ohnmacht gekippt sind. Das lässt sich vermeiden, aber wie erwähnt: Manche Praxen wollen Zuckerwürfel sparen. Lasst euch nicht verscheißern. Ich hab meine Lehre draus gezogen. Der Schmerz war für mich eigentlich erträglich. Klar, es tat weh. Aber entfernte Erinnerungen an manche Zahnarztbesuche liesen das verblassen. Es ist aber so, dass man sich unbewusst ziemlich verkrampft. Für junge Frauen ist der Schmerz ungewohnt und man ist doch auch aufgeregt, und das führte dazu, das auch ich ohnmächtig wurde. Sie stopften mir im Nachhinein eine Schmerztablette und den besagten Zuckerwürfel in den Mund, die ich beide augenblicklich wieder ausspeihen musste. Hinternach reiten die Affen, echt... Ich musste mich noch eine halbe Stunde in der Praxis hinlegen und dann durfe ich mit dem Versprechen später nochmals anzurufen nachhause kriechen. Mein Liebster war noch arbeiten und konnte mich nicht abholen. Die folgenden zwei bis drei Tage waren unschön. Manche sagen ihnen ging es am Abend wieder gut. Mir nicht. Ich zwang mich spazieren zu gehen, und auszuhalten. Sämtliche Sorgen versuchte ich zu unterdrücken. Irgendwann in der Nacht hatte mir mein Liebster dann mein Handy aus der Hand genommen und den Pinn geändert. Das half. Er riet mir statt Internetforen zu lesen eine Tablette Magnesium zu schlucken, und wie ich ihn kannte, als einen wahrer Nahrungsergänzungsmittelfetisc hist, hatte er eine Packung Vorrätig. Es wirkte wunder! Ich nahm dann jeden Tag eine Tablette. Erst am Dienstag waren die Schmerzen dann weitgehend vorbei.
Zwei Wochen später war ich allerdings wieder in der Praxis. Ich hatte ein Wochenende Schmerzen und wollte auf Nummer sicher gehen (nach so vielen Foreneinträgen von verrutschten Spiralen...) Es war allerdings nur mein Eisprung. Offenbar waren meine Eileiter nach so langer Pillenzeit etwas eingerostet. Bis heute ist alles wunderbar geblieben. Ich hatte vor einer Woche pünktlich meine Periode, und entgegen aller Erwartung lief sie (fast) Schmerzfrei ab. Die Blutung war deutlich stärker, aber nach einer Woche vorbei. Ich trank ab und zu ein Glässchen Kräuterblutsaft. Im letzten Monat habe ich außerdem vier Kilo abgenommen, ohne meine Ernährungsgewohnheiten bewusst zu verändern. Ich spüre wieder viel größere Erregung und das bestätigt mich darin, dass ich mir das alles nicht nur eingebildet hab. Hormone wirken doch stärker als man sich vorstellen kann. Hoffentlich bleibt alles so gut wie bisher. Ich habe keine Schmerzen, keine Blutungen und der Sex ist wieder unübertroffen.
Soweit, sogut. Vielleicht hilft das jemanden weiter!
Eine Spirale kann man durchaus in Erwägung ziehen, kann ich nur sagen. :)
Adieu,
shoeless lady