an0N_1283184599zHallo Daniel,
es freut mich, dass Dir der Auszug gefallen hat.
Ich habe Deinen Beitrag von Anfang an mitgelesen und mir lag etwas auf der Zunge, aber ich konnte es noch nicht sortieren.
Meine heisse sexuelle Phase, hatte ich von 16-19, danach lebte ich 2 Jahre mit meinem Freund zusammen und dann lernte ich meinen Mann kennen, mit dem ich seit 16 Jahren zusammen bin.
In den frühen Jahren, liess ich mich auch dazu hinreissen, den " Kick beim Fick " zu suchen. Allerdings merkte ich, dass ich vielmehr verlor, als ich gewinnen konnte. Es gab damals Phasen, wo ich jedem Mann vergraulte, weil ich nicht das in ihnen fand, was ich eigentlich suchte.
Auch das Zusammenleben mit meinem Ex gestaltete sich sehr schwierig, obwohl wir im Bett sehr schöne Stunden miteinander erlebten. Als ich meinen Mann traf, zog ich von Heute auf Morgen aus und sprang in die Arme eines Unbekannten. All die Jahre waren sehr schnelllebig und uns verband eigentlich überhaupt nichts. Damals kamen wir auch nicht aus den Betten, jedoch fühlte ich wieder diese innere Leere und es machte mir keinen Spass mehr mit ihm zu schlafen, obwohl ich mir das gar nicht erklären konnte. Klar kamen dann auch die Vorwürfe und Schuldzuweisungen. Nach der Geburt unserer Kinder verlegte ich meine Priorität und suchte die Erfüllung in meinem Beruf. Ich war sehr erfolgreich und jede Anerkennung und Erfolg, war wie ein sexueller Höhepunkt. Ich vermisste kaum die körperliche Nähe zu meinem Mann und irgendwann war das Verlangen völlig verschwunden. Vor 5 Jahren begegnete ich einem Mann, der sehr, sehr viel älter war als ich und irgendwie wurde mir klar, dass ich am Ende meiner Suche war. Ich fühlte mich seelisch, geistig und körperlich zu Hause. Dieser Mann brachte mich auf eine Ebene, die viele Menschen nie erreichen werden. Jeder Blick, jede Berührung, jedes Gespräch hinterlies in mir Spuren der Glückseeligkeit, dass es mir nichts mehr aus machte ihn nicht ganz für mich zu haben. Selbst der Sex spielte sich auf einer Eben ab, die ich bisher nicht kannte. Dabei tat ich Dinge, die ich vorher nie tat. Ich fühlte eine dartige Vertrautheit dass ich mir keine Minute Gedanken machen musste, was ich tu darf oder soll. Sämtliche Zweifel, die bei einem fremden Partner auftauchen, waren weggewischt.
Wir schliefen nicht oft miteinander, aber wir hatten jahrelang eine sehr innige Beziehung zueinander. Als es vor 2 Monaten in die Brüche ging, war ich sehr traurig.
Aber nach diesem Partner weiss ich, was für mich persönlich wichtig ist. Nicht die Quantität sondern die Qualität. Auch heute noch denke ich sehr viel an ihn, aber immer weniger erfüllt mich die Trauer, sondern vielmehr die Freude, dass mir so etwas widerfahren ist.
Sex hat für mich zwar auch einen Stellenwert, jedoch nicht den, dass ich auf der Suche nach dem ultimativen Kick bin.
Ich unterstelle mal, dass viele Menschen ihre innere Leere mit der äusseren Suche nach dem Kick kompensieren wollen. Aber sie werden ihn nicht finden, solange sie es draussen suchen.
Jeder Mensch und jede Beziehung ist anders und man kann keine vorher Planen.
Als junger Mensch, kann man meiner Meinung nach noch gar nicht ermessen, was man wirklich will.
Bei uns war das auch so eine " Gruppendynamik " und er gehörte dazu, dass man am WE einen Typen in der Disco anbaggerte. Allerdings denke ich, dass diese Phase dazu gehört, um herauszubekommen, was man will oder nicht will.
Ich denke jedoch, dass es an jedem einzelnen liegt, was er aus diesen Erkenntnissen macht.
Mir ist es auch schleierhaft, warum Männer heimlich Bildchen anschauen oder den ausserehelichen Streben nachgehen.
Ich kann es deshalb nicht nachvollziehen, weil ich noch nie einen Partner hatte, der so etwas tat.
Als ich fremd ging, war mir meine Ehe in der Form nicht mehr wichtig und kroch daher anschliessend nicht mehr unter die Bettdecke meines Mannes. Nach Monaten hat es mein Mann erfahren, und ich war sehr erleichtert, dass ich nicht mehr mit einer Lüge leben musste.
Mein Mann war schockiert, weil ich als erstes Fremd ging und dafür hasste er mich. Wir führten zwar eine ungewöhnliche Ehe aber diese Symbiose zerbrach, als ich merkte, wie wenig mich mein Mann doch kennt.
Mein Mann und ich spielten in unterschiedlichen Ligen und deshalb wurde mir der Sex immer weniger wichtig. Meinem Mann jedoch sehr und daran scheiterte es letzten Endes auch, weil ich mich mit ihm nicht wirklich seelisch verbunden fühlte. Deshalb hatte ich kein Interesse mehr am einer Fortführung unserer Beziehung.
Mein mann hatte vor unserer Ehe sehr viele
Affären, aber ich glaube nicht, dass er sich je darüber Gedanken gemacht hat, ob er jetzt einer Frau das Herz gebrochen hatte oder nicht.
Auch er nahm sich alles was er haben wollte und deshalb habe ich ihn auch dafür verachtet.
Sex hat für mich egal beim ONS oder Bez. sehr viel mit Vertrauen zu tun. Und ich denke nicht, dass sich mein Mann nach unserer vollzogenen Trennung sich jemals darüber richtige Gedanken macht was zwischen uns schief gelaufen ist.
Es ist auch in einem hohen Alter eine Frage der Einstellung, was man aus seinen Erfahrungen macht.
Sehr wenige Menschen sind bereit genau zu hinterfragen, warum etwas nicht funktioniert.
Wäre das anders, würdest Du Dir an dieser Stelle nicht diese Gedanken machen.
Ich wünsche Dir viel Glück dabei.
Liebe Grüsse Esterhäschen