... lesen sie NICHT die packungsbeilage und fragen sie erst recht nicht ihren Arzt oder Apotheker.
Wenn ich bedenke, wie viele hier mit fragen kommen, die leicht durch das lesen der PB beantwortet werden könnten, denke ich langsam echt, dass viele bei den medikamentenwerbungen nicht richtig hinhören und tatsächlich das oben geschriebene hören.
was die pille angeht, sollte man wohl schon froh sein, dass wenigstens alle wissen, dass sie täglich genommen wird. da hört es dann aber auch schon auf.
nicht mal über die wirkung wissen die meisten bescheid, obwohl das doch auch meistens im sexualkundeuntericht zumindest kurz besprochen wird.
ABER: ist das alles nur die schuld der unwissenden patienten, oder auch die der frauenärzte, die einfach viel zu schnell die pille rausgeben. ich kann mich nicht daran errinnern, das mein frauenarzt mir überhaupt ein bisschen die anwendung der pille erklärt hat (ist jetzt 7/8 jahre her, könnte es vielleicht auch einfach vergessen habe, auch wenn ich eigentlich ein ganz gutes gedächtnis habe).
Ich ging (zum ersten mal) zu ihm und sagte ich möchte die pille haben, weil ich sicher sein möchte und auch weil meine tage unregelmäßig kamen und ich kein bock hatte ständig monate lang unsicher darauf zu warten. er hat gefragt, ob ich schon sex hatte, wann meine letzte blutung war und wie stark. dann hat er mich kurz unten untersucht und das wars. er hat mir die leios verschrieben, weil sie sehr niedrig dosiert sei, und daher von den meisten gut vertragen wird. achja, er hat mir noch erklärt, dass ich damit am ersten tag meiner nächsten blutung anfange.
sonst hat er mir nichts erklärt. er sagte mir nichts über nebenwirkungen, über risiken. auch erklärte er mir nicht, was ich tue, wenn ich mal eine vergesse, oder wenn ich durchfall habe / brechen muss. Auch über das erhöhte risoko bei brustkrebs wurde ich natürlich nicht informiert und er erkundigte sich auch nicht über die medizinische vorgeschichte meiner familie um so vielleicht festzustellen, ob ich für irgendwelche durch die pille geförderten krankheiten prädisponiert bin.
Aufgrund meiner erfahrung und der aussagen hier im forum scheint der rat in der werbung wohl sowieso nur bedingt gut, da anscheinend die meisten ärzte sowieso die wahrheit verschweigen oder zurechtbiegen. kann man denn überhaupt einem arzt vertrauen, wenn er durch die verschreibung eines medikaments provisionen bekommt? sind alle ärzte so, wie ich es erlebt habe? mein frauenarzt hat übrigens auch noch nie meine brust abgetastet oder mich darauf hingewiesen / mir gezeigt, wie ich das selbst machen kann. ist das normal? einmal habe ich ihn danach gefragt mir die brust abzutasten (war natürlich tierisch peinlich nach sowas zu fragen), weil ich mir einfach unsicher war, ob alles normal und gesund ist. er hat es zwar gemacht, sagte aber in dem alter (da war ich aber auch schon fast 20) sei das aber gar nicht nötig. sowirklich konnte ich das nicht glauben aber ich dachte: er ist ja schließlich arzt. der sollte das doch besser wissen als ich. als ich ihm sagte, dass ich wegen brustkrebs einfach wohl zu ängstlich bin und auch deshalb jeden monat selbst abtaste, nun aber einfach unsicher sei, ob ich das den überhaupt richtig mache drückte er mir eine (winzige) brochüre in die hand in der das "erklärt" war. seine worte: "falls sie das UNBEDINGT machen wollen, wird ihne das helfen".
Wenn ich meinen text hier lese werde ich schon richtig wütend. und ich bin nicht nur wütend auf meinen arzt, sondern auch auf mich, weil ich tatsächlich schon so lange bei dem selben arzt geblieben bin. aber es macht mich auch wütend, dass es solche ärzte gibt. wie soll man da noch wissen welchem arzt man vertrauen kann.
ich habe schon öfter überlegt zu wechseln, wusste aber einfach nicht wohin. gerade bei einem frauenarzt, der ja wirklich sehr intime einblicke bekommt, habe ich einfach angst noch schlimmeres zu erleben. ich hatte mal einen sehr unangenehmen termin bei einem urologen (wegen öfterer blasenentzündungen). obwohl er eigentlich nur einen ultraschall gemacht hat, um sich meine blase zu untersuchen habe ich mich total unwohl gefühlt und irgendwie "betatscht". ich weiß nicht ob ich mir das vielleicht alles nur eingebildet habe, aber es war einfach unangenehm, und die vorstellung, wenn ich jetzt den FA wechsel, dass ich dann sowas auch bei dem neuen FA "erlebe", lässt mich halt einfach davor zurückschrecken.
sooooo, und jetzt weiß ich absolut nicht mehr worauf ich eigentlich mit meinem beitrag hinauswollte. ich glaube es ging wohl um 2 themen:
1. warum sind wir alles so blöd und denken nicht besser nach, bevor wir einfach irgendwelche medikamente reinwerfen?
2. woher wissen wir, welchem arzt wir vertrauen können? diese verschreibungssucht scheint ja auch nicht nur bei FÄ so verbreitet zu sein, wenn man mal ließt, wieviele ärzte schon antibiotika bei ner erkältung verschreiben.
ich habe übrigens am dienstag wieder nen termin bei meinem FA um mich über eine alternative Verhütungsmethode zu informieren, da ich nicht mehr die pille nehmen möchte (dazu gibts noch nen anderen beitrag von mir hier im Forum: "Alternative zur Pille"). Ich bin mal echt gespannt, was er mir zu diesem thema sagen wird. Wenn man den frauen hier glauben kann, beharrt jeder arzt auf der pille und preist sie als bestes Mittel an. von der Kupferspirale oder -kette sollte er mir dann nur schauermärchen erzählen. Aber diesmal bin ich gut informiert und vorbereitet. nur eines macht mir im momente etwas sorgen: wenn ich mich jetzt bei meinem FA beraten lasse und danach entscheide, dass ich lieber noch von einem anderen FA beraten werden möchte, weil ich der meinung bin, das mein FA mich schlecht beraten hat, wie kann ich dann den arzt wechseln. der FA wird mir doch keine überweisung zu nem anderen FA geben wollen, oder? bin ich dann dazu verpflichtet, nochmal 10 praxisgebühr zu zahlen? eigentlich sagt man doch immer, man solle sich eine 2. meinung holen, wenn man sich schlecht beraten/behandelt fühlt. wenn aber gleichzeitig nicht 2 mal in einem quartal eine überweisung zum gleichen arzt ausgestellt werden darf, werden wir doch sehr eingeschränkt und haben nicht wirklich die möglichkeit uns umfangreich zu informieren, oder?
ich freue mich schon auf eure (wie immer) konstruktiven Antworten und hoffe der ein oder andere berichtet vielleicht von seinen erfahrung bezüglich (frauen)ärzte.
mfg, amily