NAchdem mittlerweile beinahe jeder 5. thread zu diesem Thema gepostet wird, hab ich mir ein paar Gedanken gemacht.
Ist es nicht so, dass in der heutigen Leistungsgesellschaft von einem ständig erwartet wird, dass man funktioniert? Einerseits im Job- mehr arbeiten um die Konkurenz abzuhängen oder um seinen Job überhaupt zu behalten. Und für´s Privatleben wird uns durch gewiße Medien wie TV, Internet, Video und diverse Lifestylemagazine der heutige "angebliche Standard" menschlichen Sexualverhaltens vorgegaukelt. Junge Menschen die in Tv-Sendungen wie Wahre Liebe oder in RTL2-Reportagen sagen wie oft sie Sex haben, in welchen ungewöhnlichen Stellungen und an welchen ungewöhnlichen Orten. Wenn man soetwas oft sieht, dann glaubt man irgendwann wirklich, dass man nicht mehr dazu gehört wenn man z.B.: noch nie in einem SwingerClub war.Ganz abgesehen von körperlichen Idealen wie große Brüste und enge Taille. Normal ist offenbar total out!
Dann immer wieder Umfrageergebnisse wie oft wir Österreicher,Deutsche usw... pro Woche Sex haben. Fallen wir mal unter den Durchschnitt, haben wir offenbar schon ein Problem oder sind nicht mehr "normal".Dieser Erfolgsdruck setzt aber gerade Menschen mit vielleicht kleinen Problemchen noch viel mehr unter "LEISTUNGSDRUCK".
Ich glaube, dass es immer einen Grund dafür gibt, wenn einer der Partner mal für eine gewiße Zeit keine Lust entwickelt oder entwickeln kann.Und ich glaube auch, dass man sich durch solche Postings in diesem forum auch anstecken lassen kann. "Uuups, wir hatten jetzt schon drei Wochen keinen Sex mehr, wir haben ein Problem". Liebt er/sie mich nicht mehr? Hat er/sie ein Problem?Ich habe keine Lust mehr, was kann ich tun?
Was die meisten die solche Fragen posten tun, ist, entweder nur sich oder nur den Partner zu betrachten. Was ist falsch mit mir oder mit ihm?
Woran kann es liegen dass ich keine Lust mehr empfinde?
Aber nur wenn man beide betrachtet und sich zusammensetzt, mal darüber in Ruhe quatscht und sich auch mal die Sicht des anderen anhört, kann man dahinterkommen.
Gründe für Unlust gibt es viele.
Zum einen mal organische z.B.: Hormonmangel (eher selten bei jungen Menschen)
Antibabypille
Streß und Alltagstrott
usw.....
Psychologen haben einen weiteren Grund herausgefunden. Frauen die in ihrer Kindheit vor allem von ihrem Vater zu wenig Zuwendung bekommen haben(Kuscheln, in den Arm nehmen, Akzeptanz, Anerkennung)stellen diese Bedürfnisse auch im späteren Leben oft hintan. Sie unterdrücken diese Wünsche und Bedürfnisse, lassen sie unterbewußt gar nicht aufkommen um nicht schon wieder enttäuscht zu werden.Dies kann dazu führen, dass solche Frauen Lustgefühle gar nicht erst aufkommen lassen.
Wichtig: Männer und Frauen lieben unterschiedlich. Frauen verlieben sich meist in einen Partner der ein ganz bestimmtes ideales Gesamtbild erfüllt.
Zielstrebigkeit, Ehrgeiz, Selbstbewußtsein.
Das zieht Frauen magisch an.
Verliert der Partner eine oder mehrere dieser Eigenschaften, wird er für die Partnerin weniger attraktiv. Mit diesen Eigenschaften hat der Mann seine Flamme einst erobert. Doch mit der Zeit schleicht sich im Alltagstrott der Schlendrian ein, denn jetzt hat er sie ja für sich, er muß nichts mehr erobern.Wichtig wäre hier, dass man versucht, diese verlorenen Eigenschaften zurückzugewinnen.Attraktivität wiederzuerlangen!
Jeder kann an sich etwas arbeiten.
Männer hingegen empfinden oft am meisten Liebe für ihre Partnerin, wenn sie beim Sex mit ihr glücklich und innig vereint sind.Das ist nunmal so. Liegt offenbar in der Natur des Mannes. Wurde durch Studien belegt! Das ist vielleicht auch ein Grund für sexuelle Unlust bei Frauen. Der vielleicht "fälschliche" Gedanke, dass er mich nur liebt, wenn wir Sex haben.Aber wir "dummen Männer" können uns eben leider oft nicht anders ausdrücken.
Männer und Frauen sollten sich darüber Gedanken machen, dass sie oft unterschiedlich lieben.
Neben diesem Grund, können unerfüllte Erwartungen der Grund für mangelnde Lust sein. Bestimmte Ziele im Leben wie Zusammenziehen, Familie, Haus etc..
Auch wenn es nicht bei jedem gleich ist, aber es hat immer einen Grund warum es mal nicht läuft.
Wenn jeder mal darüber nachdenkt, wie er war als er seine Liebe erobert hat und wie er jetzt ist, wird er feststellen dass er sich mittlerweile schon etwas (oder sogar sehr) gehen lässt.
Es gibt in der Beziehung eine ganze Reihe von Lust- und Beziehungskillern.
Am besten läuft es zwischen mir und meiner Freundin, seit wir uns mal zusammengesetzt haben und in Ruhe darüber geredet haben, was uns stört, welche Erwartungen wir früher hatten und nicht erfüllt wurden und weiterhin haben. Wie wir uns gegenseitig sehen, wie die gemeinsame zukunft aussehen soll. Welche Wünsche und Bedürfnisse jeder von uns hat. Seit wir das alles "wieder" voneinander wissen, gehen wir ganz anders miteinander um. Denn jetzt weiß jeder, was der andere von einem erwartet, was er braucht usw..
Das sind Dinge die im alltäglichen Leben oft untergehen und nicht besprochen werden sei es wegen Streß oder dem Alltagstrott.Ist es nicht so, dass man im alltäglichen Leben kaum mehrmiteinander kommuniziert? Zumindest über wichtige Dinge?
Auch wenn nicht jeder Partner bereit ist, offen und in Ruhe darüber zu reden, es ist einen Versuch Wert.Und es ist eben nicht nur einer schuld daran, wenn es mal nicht geht. Es steckt meiner Meinung nach viel mehr dahinter. Es ist halt oft einfacher die Schuld nur bei sich oder beim anderen zu suchen als sich mit dem "Gesamten" auseinanderzusetzen.
grüße
roberto