Ich hatte gestern mit meiner Freundin ein Gespräch.
Dabei ist bei uns folgendes herausgekommen:
Zum ersten bekommt sie so gut wie keine Lust auf Sex, wenn es unausgesprochene Probleme gibt bzw. sie etwas an mir sehr stört. Das frißt sie in sich hinein und trägt es mit sich herum. Und in dieser bekommt sie dann absolut keine Lust.
Zum anderen entsteht so eine Art kleiner "Teufelskreis" zwischen uns. Es mangelt in dieser zeit an Zärtlichkeit. Sowohl bei mir, als auch bei ihr.
Wenn sie mal nur schmusen oder in den Arm genommen werden möchte, dann komme ich von mir aus nicht zu ihr. Aber sie auch nicht zu mir! Hier liegt glaube ich das Problem.
Ich bin dann frustriert, wenn wir mal länger keinen Sex hatten. Und gehe dann natürlich auch nicht auf sie zu, um sie nicht zu drängen. Andererseits bin ich auch nicht zärtlich zu ihr oder nehme sie in den Arm, weil ich ja gekränkt bin, dass sie keine Lust auf mich hat.
so entsteht meiner Meinung nach dieser Kreislauf .
Wenn man dann zwischendurch doch mal zärtlich zueinander ist, will sie meistens nur gehalten werden, weil sie das ja ohnehin nie bekommt. Und da hat sie dann halt Angst, dasman wieder nur mal Sex möchte.
Wir haben für uns beschlossen, dass wir in Zukunft etwas mehr aufeinander zugehen. Wenn der eine Lust auf Zärtlichkeit hat, Schmusen,Kuscheln, in den Arm nehmen usw. dann soll er etwas sagen. Z.B.: "Du Schatz, ich würde gerne gehalten werden", oder "Schatz ich würde gerne Kuscheln". Aber ohne den ewigen Hintergedanken an Sex.Ich glaube, das sich das ganze dann wieder einspielt, wenn man weiß woran es liegt.
Und wenn man das wieder einigermaßen so hinbekommt, das man mit der Zeit von Selbst auf den Partner zugeht und einfach nur zärtlich ist, dann kann sich das mit dem Sex auch wieder einspielen.
Denn dann hat die Partnerin nicht dauernd das Gefühl, dass er nur beim Sex zärtlich und liebevoll sein kann.
Ich weiß, dass ich meine Freundin in der letzten Zeit nicht von mir aus in den Arm genommen habe. Oder sonst besonders nett und zärtlich zu ihr gewesen wäre. Und alles nur wegen dem Hintergedanken: Sex, Sex, Sex.
Ein romantisches Abendessen mag ja ein schöner versuch sein, das Liebesleben wieder ein wenig in Schwung zu bringen. Aber in dieser situation bringt es nicht viel. Denn sie weiß genau, worauf es hinauslaufen soll.>> Sex.
Ich denke, erst wenn sie dieses Gefühl verliert, und ein neues dazugewinnt, nämlich dass er auch so zärtlich zu mir sein kann, und mir auch im alltäglichen, stressigen Alltag Zärtlichkeit und Zuwendung schenken kann, wird sie sich bei dieser nicht unwichtigen Nebensache mehr fallen lassen können.
grüße
roberto
P.S.
Denk mal nach Ralf: wie oft nimmst Du in der Woche Deine Frau einfach so(ohne Hintergedanken) in den Arm? Wie oft machst Du ihr Komplimente?
Wie oft unternehmt ihr gemeinsam mal was schönes?
Ist es nicht so, dass Ihr von der Arbeit nach hause kommt, nicht allzuviel miteinander redet, und sich dann im Bett nicht viel oder gar nichts abspielt? Ich glaube es ist enorm wichtig, dass man trotz Alltag aus diesem Alltagstrott etwas ausbricht und Akzente setzt.
Meine freundin und ich werden es versuchen.
Wir wissen jetzt beide, was uns beim anderen fehlt, und werden uns darauf einstellen. Und vielleicht funktioniert dann ja alles wieder automatisch.