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Also, Drospirenon und Desogestrel sind beides erstmal Gestagene (Gelbkörperhormone), allerdings ein wenig unterschiedlich vom pharmakologischen her. Es sind beides künstlich hergestellte Hormone, die dem körpereigenen Gelbkörperhormon (Progesteron) strukturell ähnlich sind und damit mit den gleichen Rezeptoren wechselwirken können wie das natürliche Hormon.
Desogestrel ist ein sog. 19-Nortestosteronderivat und ein Abkömmling des älteren Levonorgestrels. Drospirenon ist ein sog. Spironolactonderivat, das heißt es hat neben der gestagenen Wirkung zusätzlich noch eine antiandrogene (quasi "gegen männliche Hormone" - soll also Pickeln vorbeigen)und leichte antimineralkortikoide Wirkung (Mineralkortikoide sind Hormone der Nebennierenrinde, die die Ausscheidung von Wasser und Salz aus dem Körper hemmen, werden sie durch Antimineralkortikoide gehemmt, sollen somit Wassereinlagerungen verhindert werden - deswegen soll man Drospirenon z.B. bei schwerer Nierenfunktionsstörung lieber nicht verwenden).
Letztendlich haben die beiden Gestagene also etwas unterschiedliche chemische Strukturen und gehören unterschiedlichen Gruppen an, sehen aber vom Grundgerüst schon ähnlich aus (Gelbkörperhormin halt).
Was die Substanzen beide anstellen ist auf jeden Fall - zusammen mit den Östrogenen - dieverhütende Wirkung, also Gebärmutterhalsschleimverdickung und Eisprungunterdrückung.
Auf jeden Fall hängen die Wirkungen oder die Ausprägung einzelner Wirkungen natürlich auch davon ab, wie der Körper auf eben dieses spezielle Hormon reagiert - ich hab z.B. Drospirenon nicht besonders vertragen und paradoxerweise - obwohl es ja genau anders sein soll - reichlich schlechte Haut davon gekriegt.
Drospirenon ist übrigens entwicklungstechnisch ein wenig neuer als Desogestrel, aber beide Gestagene stehen neben einigen anderen in dem Ruf ein leicht höheres Thromboserisiko mit sich zu bringen als ältere Gestage wie z.B. Levonorgestrel.
Ich hoffe das war jetzt nicht allzu theoretisch und hilft dir ein wenig weiter...
LG