kerttu_12968125Froh über die Wechseljahre???
Ebenfalls hallo, ja so einen Beitrag kann man nur mit 26 Jahren schreiben!!!
Ich bin fast 53 und die Wechseljahre haben noch nicht mal begonnen, ich war gerade noch schwanger, hatte aber leider eine Fehlgeburt. Ja und ich bin froh, dass ich noch nicht in den Wechseljahren bin und das ist auch ganz einfach, denn sie sind verbunden mit dem Komplettverlust der weiblichen Identität und man ist für Männer nicht mehr attraktiv, man wird sozusagen zum "Neutrum". Jetzt habe ich einen Lover, der erst 33 Jahre ist, wie wird es nachher aussehen?
Ganz zu schweigen von der Unzahl an Beschwerden und Krankheiten, die dieser Hormonmangel mit sich bringt, hier eine kleine Auswahl:
Würde durch die Hormonumstellung in den Wechseljahren lediglich die Fortpflanzungsfunktion verloren gehen, würden viele Frauen diesem Lebensabschnitt sicherlich nicht so viel Bedeutung beimessen. Doch da sich eine normale Östrogenproduktion auf verschiedene Organe und Gewebe auswirkt, führt die Abnahme oder ein Ausfall der Produktion während der Wechseljahre zu weiteren Beeinträchtigungen.
Die körperlichen Veränderungen treten normalerweise nicht von einem auf den anderen Tag auf. Sie gehen über viele Jahre mit dem Abfall des Hormonspiegels einher und können sich bei jeder Frau unterschiedlich stark bemerkbar machen.
Die Veränderungen im Einzelnen:
Geschlechtsorgane
Eine Folge der nachlassenden Östrogenproduktion ist die Verkleinerung der Gebärmutter. Die Gebärmutterschleimhaut wird dünner, die Wände der Blutgefäße brüchiger. Manchmal macht sich das durch leichte Zwischenblutungen bemerkbar, die Sie von Ihrem Frauenarzt vorsichtshalber abklären lassen sollten.
Die Schleimhaut der Scheide wird schlechter durchblutet und da auch die Drüsen im Gebärmutterhals weniger Schleim produzieren, wird die Scheide trockener, empfindlicher und kann leichter verletzt werden.
Das Drüsengewebe der Brust bildet sich zurück. Fett- und Bindegewebe dominieren und führen zu einer Erschlaffung und Verkleinerung der Brüste.
Was kann ich tun?
Scheuen Sie sich nicht, das Problem mit Ihrem Frauenarzt zu besprechen. Er kann mit Ihnen zusammen entscheiden, ob für Sie östrogenhaltige Scheidenzäpfchen, Cremes oder eine Hormonersatztherapie sinnvoll sind.
Harnblase und Beckenboden
Die Schleimhäute der Blase und Harnwege werden durch den Östrogenmangel ebenfalls schlechter durchblutet. Die Beckenbodenmuskulatur erschlafft altersbedingt. Dadurch können Entzündungen der Harnwege sowie vermehrter Harndrang oder Inkontinenz, d. h. Urin wird ohne Kontrollmöglichkeit verloren, hervorgerufen werden.
Was kann ich tun?
Wenn Sie merken, dass sich Ihre Harnausscheidung verändert, sollten Sie von Ihrem Frauenarzt abklären lassen, was die Ursache ist - vielleicht ein Hormonmangel oder beispielsweise eine Gebärmuttersenkung - und eine geeignete Therapie beginnen. Vor Ihrem Arztbesuch ist es hilfreich, wenn Sie eine Art Tagebuch führen. Vermerken Sie Menge und Häufigkeit Ihrer Toilettengänge, ebenso wie die Situationen, in denen Sie Ihre Blase nicht kontrollieren konnten. Bei schwacher Beckenbodenmuskulatur ist spezielle Gymnastik unterstützend.
Haut und Haare
Die Haut wird dünner, trockener und weniger elastisch, da sie nicht mehr so viel Wasser speichern kann. Nicht selten ist die Haut am Körper rot und juckt. Außerdem entstehen die bekannten Altersflecken durch verstärkte Pigmenteinlagerung.
Das Kopfhaar wird ebenfalls dünner und geht leichter aus. Im Gegenzug ist ein Damenbart" nicht selten. Daran ist das Überwiegen der männlichen Hormone (z. B. Testosteron) schuld.
Was kann ich tun?
Eine Hormonersatztherapie (HRT) kann sich bei derartigen östrogenmangelbedingten Haut- und Haarproblemen günstig auswirken. Eine HRT mit zusätzlicher antiandrogener Wirkung zeigt positive Effekte für besondere Probleme der Haut und der Haare. Lassen Sie sich diesbezüglich von Ihrem Frauenarzt beraten.
Achten Sie generell auf eine ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass die Haut straffer aussehen kann. 1,5 bis 2 Liter pro Tag sollten es sein, wenn nicht eine Herz- oder Nierenkrankheit dagegen spricht. Am besten eignen sich Wasser, ungesüßte Säfte bzw. Tee. Auch Sonnenbaden sollten Sie nur in Maßen, geschützt mit einem hohen Lichtschutzfaktor.
Schleimhäute von Mund, Nase und Augen
Wie die Schleimhaut der Scheide werden auch andere Schleimhäute schlechter durchblutet und trockener. Die verminderte Produktion der Tränendrüsen kann gerötete Augen und Bindehautentzündungen nach sich ziehen. Solche Beschwerden können mit Tränenersatzflüssigkeiten gelindert werden - fragen Sie hierzu Ihren Arzt.
Knochen, Gelenke und Muskeln
In und nach den Wechseljahren nimmt die Knochenmasse ab. Ist der Verlust stark ausgeprägt, spricht man von einer Osteoporose. Außerdem schädigt der Östrogenmangel die Gelenkknorpel und kann insbesondere an den Knien und Hüften heftige Schmerzen verursachen.
Was kann ich tun?
Selbst wenn der Stress im Beruf und Haushalt bislang wenig Zeit für ausreichende Bewegung gelassen hat, ist es für sportliche Aktivitäten nie zu spät. Sport fördert die Durchblutung, beugt einer Veränderung der Blutfette und der Gewichtszunahme vor. Auf Dauer kann auch der Blutdruck gesenkt werden. Wichtig ist, dass Sport regelmäßig betrieben wird, nicht überfordert und die Gelenke schont. Hierfür eignen sich besonders: Nordic-Walking, Schwimmen, Aqua-Gymnastik, Rad fahren oder betreutes Training in einem Fitness-Studio.
Gewichtszunahme
Viele Frauen klagen über eine Gewichtszunahme während der Wechseljahre. Hierbei muss allerdings mit einem Vorurteil aufgeräumt werden, denn die Gewichtszunahme ist weniger durch die hormonelle Umstellung, sondern mehr auf den altersbedingten sinkenden Grundumsatz zurückzuführen. Da der Energieumsatz überwiegend in den Muskeln stattfindet, die Muskelmasse aber im Alter abnimmt, verbraucht der Körper auch weniger Energie. Gleichbleibende Ernährungsgewohnheiten und zunehmender Bewegungsmangel führen dann zu einem höheren Körpergewicht.
Was kann ich tun?
Bereits ab dem 40. Lebensjahr nimmt man in der Regel schneller zu als früher. Auch wenn es schwer fällt, hilft hier nur die Reduzierung der Kalorienzufuhr und die regelmäßige sportliche Betätigung zum Muskelaufbau. Um Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose vorzubeugen, ist zusätzlich eine ausgewogene Ernährung erforderlich.
Na... habt Ihr Lust bekommen auf die Wechseljahre - oder versteht Ihr nun, warum ich froh bin, dass sie bei mir noch nicht angefangen haben??? Da ist die Periode nun wirklich ein klitzekleines Übel, das ich sehr gerne in Kauf nehme!