Kommt mir bekannt vor
Hallo,
leider kommt mir das in meiner Ehe so ähnlich bekannt vor, nur dass es hier meine Frau ist, die jeglichen Körperkontakt ablehnt. Sie hat mit Mühe und Not mit mir Kinder gezeugt, aber eigentlich war sofort nach der Heirat klar, dass sie keinerlei Interesse an körperlichem Kontakt hat. Nur Küsschen, das musste sein, aber bitte nur mit ganz spitzem Mund, ohne sich sonst zu berühren. Außerdem wollte sie immer nur Raufereien und Zwicken, aber das wollte ich nicht, und dann war sie beleidigt, aber wer mag schon andauernd gezwickt und gezwackt werden.... Irgendwann mochte ich auch diese komischen Küsschen nicht mehr.
Ich glaube, sie wusste genau, dass was mit ihr nicht ganz normal ist, denn vor der Heirat fiel mir zwar ihre Gehemmtheit auf, aber sie schlief sogar mit mir. Ich glaube, sie wollte mich täuschen, denn gleich nach der Heirat, als die Spatzen gefangen waren, war sofort Körperkontakt verboten.
Dummerweise bin ich ganz normal sexuell veranlagt, mag auch Kuscheln, aber das durfte nach der Heirat niemals mehr sein. Wenn ich es versuchte, wurde sie unglaublich aggressiv und drosch mit Worten und Händen wochenlang auf mich ein. Ich konnte das einfach nicht glauben, aber so war es und so blieb es. Keine Geduld, nichts half. Sie sah auch überhaupt nicht ein, dass ihr Verhalten mich schier zerriss.
Vor einigen Jahren war ich am Ende - wer als Normalsexueller unfreiwillig so lange auf Sex und Zärtlichkeiten verzichten muss, ist schwer gestraft. Am Ende hatte ich schwerste Depressionen, dass ich nur durch eine monatelange Therapie in der Klinik davonkam. Soll ich sagen, wie das war? Ich war von ihren pausenlosen Attacken so niedergeschlagen, dass ich einfach nicht mehr fähig war, irgendetwas zu tun. Ich konnte mich nicht mehr aus dem Bett erheben, schleppte mich auf allen Vieren mit Mühe ins Badezimmer, um dort etwas Wasser aus der Leitung zu trinken und sie drosch munter weiter auf mich ein. So war das, bis ich therapiert aus der Klinik kam und sie fertigmachte, weil man mir beigebracht hatte, zurückzuschlagen. Plötzlich war sie wieder nett. Das soll einer verstehen.
Warum ich das erzähle? Weil ich damit sagen will, dass derartig asexuelle Partner normale Leute völlig überfordern. Die Frustration kann sich keiner vorstellen, die man durchlebt. Es ist ja nicht wie bei jemand ohne Partner. Das Objekt der Begierde hat man ständig vor Augen, ohne es erreichen zu können. Das sind Qualen, die in der griechischen Mythologie als Tantalusqualen beschrieben sind. Es ist schlimmer als die Hölle.
Ich rate also deiner Freundin, sich entweder sofort einen netten Seitensprung zu suchen (was ich leider rechtzeitig versäumt habe) oder diesen Mann wirklich sofort aufzugeben. Man geht an einem solchen asexuellen Partner grausam kaputt, es wird nie besser, sondern immer nur schlimmer.
Jetzt habe ich 25 Jahre Erfahrung mit meiner Frau, und ich bin trotz aller Liebe völlig frustriert. Ich habe das Gefühl, dass ich mich für die falsche Frau geopfert habe. Neulich sagte sie zu mir, dass sie nichts dagegen hätte, wenn ich mit einer anderen Frau ins Bett gehen würde. Toll, das hätte sie mal früher sagen sollen. aber ich hätte sie mal erleben mögen, wenn ich das früher versucht hätte. Vielleicht sollte ich es wirklich mal tun, damit ich endlich auch einmal meine Gefühle und Bedürfnisse leben kann.
Ich weiß, wie rücksichtslos asexuelle Partner sind. Sie sind zu keinerlei Kompromiss fähig. Nicht mal gelegentlich, das ist das schlimme. Dass der sexuelle Partner dadurch total fertiggemacht wird, liegt total außerhalb ihrer Vorstellung. Der sexuelle Partner muss aber die volle Abstinenz durchhalten.
Darum mein Rat: sofortige Trennung!
Liebe Grüße an deine Freundin von einem Leidensgenossen
Walter