Hallo liebe GoFeminin-Community,
da mir die Möglichkeiten fehlen, bei Freunden oder dergleichen nachzufragen wende ich mich hoffnungsvoll an Euch, um meine ethische Grundsatzdiskussion im Kopf mit Pros und Contras zu füllen.
Zu uns:
Ich bin Anfang zwanzig, weiblich und, so die Männer nicht das blaue vom Himmel erzählen, sehr attraktiv mit einem sportlichen, reichlich bestückten Körper.
Mein Lebensgefährte ist Mitte dreißig, dicklich.
Durch Gründe xy hat er Probleme mit der Erektion und kann daher nicht wirklich mit einer Frau schlafen. Da meine vorherige Beziehung sieben Jahre ging und in den letzten Atemzügen nur noch Schmerzen beim Sex brachte, hatte ich keine Lust mehr, war angewidert, wollte nicht mehr angefasst werden und selbst der Gedanke an Sex war grausig.
Das schien uns (meine jetzigen Partner und mir, den ich bereits seit 9 Jahren inkl. des Problems kenne) ganz praktisch:
Er kann nicht. Ich will nicht.
Natürlich liegen wir auch gelegentlich so beieinander, kümmern uns um die Lust des Anderen. Aber es ist unbefriedigend, langweilig. Ich z.B. hasse Blowjobs, kriege schon beim Küssen in der Körperregion grundsätzliche Würgereize - und hab mich doch durchgerungen, es zumindest in der Dusche (da geht es lustiger Weise) zu tun, um ihm Freude zu bereiten. Meine Vorschläge und Ideen werden jedoch immer sofort zerschmettert. Er verspürt kein Verlangen nach mir, hat keine Wünsche, keine Sehnsüchte, träumt nicht von Sex, hat kein Verlangen insgesamt, stellt sich nicht einmal vor, mit mir intimer zu werden.
Das ist auf Dauer reichlich frustrierend, da ich das doch ab und an wieder anspreche. Das letzte Gespräch eskalierte mit der Begründung: "Das ist als verlangst du von einem Einbeinigen einen Marathon zu laufen."
Damit ist das Thema für mich ad acta gelegt. Ich geb's auf.
Trotzdem fehlt mir natürlich was.. und wie es manchmal so ist im Leben traf ich kürzlich auf einen Mann Anfang 30, der mich nicht nur von der Art, wie er sich über Sex ausdrückte faszinierte, sondern mit seiner ganzen dominanten Art bannte.
Es kam wie es kommen musste, auf dem Gespräch entstanden die ersten reichlich wilden Küsse, man wurde intimer (ohne Sex). Meinem heimlichen Verlangen nach BDSM Elementen wurde genüge getan, es war grandios - ich will es wieder!
Aber.. natürlich bin ich in einer Beziehung. Ich bin sehr, sehr glücklich mit meinem Freund, Sex für mich nur eine schöne Nebensache und nichts, weswegen ich bei Ausbleiben meinen Partner verlassen würde.
Grundsätzlich bin ich ja gegen fremdgehen. Allerdings frage ich mich: Ist es nicht nur gerecht? Frau fragt, bietet sich an, geht Kompromisse ein und tut, was sie kann und wird abgelehnt. Wenn sie sich dann einmal im Monat ihre Lust befriedigen lässt, ist das nicht dann in Ordnung?
Zumal der Partner weiter seinen Pornos frönt.
Wie denkt Ihr darüber?
Also kein grundsätzliches "Fremdgehen Ja - Nein" sondern im Bezug auf diesen unangenehmen Umstand.
Ich frustriere meinen Freund nicht mehr durch ständiges Nachfragen, für ihn bleibt alles beim Alten. Nur ich schau nicht mehr drein wie ein Wischmob in der Wüste.
Grüße
Silvering