Ich habe
gestern einen Bericht im Fernsehen über einen Mann gesehen, der Polygamie lebt. Hochinteressant! Vermutlich nicht ganz vergleichbar, weil hier die Sexualität und eventuelle Spielarten du dritt nicht thematisiert wurden. Aber Du berührst in Deinem Thread einige Punkte, die auch dort behandelt wurden.
Also dieser Mann ist mit 3 Frauen verheiratet und sie leben mit allerlei Kindern unter einem Dach. Mit einer ist er seit 20, mit einer seit 17 und mit einer seit 16 Jahren verheiratet. Kinder waren (wenn ich nicht den Überblick verloren habe) glaube ich 13 im Haushalt. Alles lief sehr harmonisch ab und auch die Frauen untereinander gingen eher wie Freundinnen miteinander um.
So nun zur Spannung: Der Mann hatte sich neu verliebt und wird nun wohl eine 4. Frau heiraten. Die Reaktionen der Frauen waren hoch interessant, weil eben auch sehr ambivalent. Zum einen freuten sie sich für ihn und animierten ihn regelrecht zur 4. Ehe. Zum anderen war es so, dass ihre Gefühle Achterbahn fuhren. Es gab eine Eifersucht, zu dieser 4. Frau, die sie untereinander nicht hatten. Das hing zum einen damit zusammen, dass sie ihr mühsam über die Jahre erarbeitetes Zusammenspiel in Gefahr sahen. Die Frage also, wie sich die neue Frau in die Abläufe einbinden lassen kann. Zum anderen war es aber auch so, dass offensichtlich jede Frau für sich definiert hatte, welches ihre Stärken innerhalb dieses Beziehungsgeflechtes waren. Da sie die neue Frau noch nicht oder noch nicht ausreichend kennengelernt hatten, gab es eine Angst, dass die eigene Position von der neuen Frau eingenommen werden könnte und die eigene Rolle so gut ausfüllt, dass man quasi in diesem Geflecht überflüssig würde.
Die Moral von der Geschichte ist aus meiner Sicht somit: Das kann alles funktionieren, allerdings muss sich jeder seiner Sache sicher sein und es muss für alle ein Mehrwert aus dieser Beziehung gegenüber einer üblichen Zweierbeziehung erkennbar und erfahrbar sein!