Ich habe ja letztens meinen Wagen durch einen bedauerlichen Glatteis Unfall in einen Totalschaden verwandelt und die Lieferung des Neuen dauert noch paar Tage.
Also hatte ich das grosse Vergnügen, heute mal mit der Bahn fahren zu können.
Wenn ich mich allerdings für Sport interessieren würde, und gewusst hätte, was auf mich zukommt, hätte ich das vermieden.
Ich steige also in einen Regionalexpress nach Frankfurt am Main, quetsche mich durch unerträglichen Bierdunst an Bierkästen vorbei und könnte schon sofort kotzen vor Wut.
Die Adlerfront der Eintracht Frankfurt, erwachsene Männer, zum Teil mit Kindern, sitzen, stehen, liegen mit Bierflaschen in der Hand da, morgens um elf, grölen herum, machen anzügliche, obszöne Bemerkungen und singen irgendwelche Anfeuerungslieder.
Natürlich traut sich kein Schaffner in solche Umgebung oder kontrolliert gar Fahrscheine. Soviel zum Thema "vor dem Gesetz sind alle gleich".
Was bringt erwachsene Männer dazu, sich wie Abschaum zu benehmen? Sich in die Hosen zu pinkeln, Bierflaschen zu zerschlagen, ihre Bierbäuche mit Trikots zu verzieren und später zu jubeln, wenn ein anderer ein Tor schiesst? Sie selbst sind anscheinend nicht in der Lage, einen Erfolg im Leben vorweisen zu können und benötigen den Erfolg anderer um sich daran zu berauschen. Und am Bier natürlich, denn Fussball und Bier sind ja untrennbar verbunden. So werden Familienväter temporär zum grölenden, besoffenen Abschaum der Menschheit. Der Alkohol führt dazu, dass sie sich stark fühlen, und die Gruppe sowieso. Kleine Würstchen fühlen sich auf einmal wie Männer. Und sind doch nur der Bodensatz der Gesellschaft. Machen Frauen an, und glauben, die stehen auf Bierdunst und Mundgeruch. Der deutsche Mann -ein Phänomen an Selbstfehleinschätzung und Niveaulosigkeit.
Ich weiss nicht, warum man dieses Gesockse nicht in geschlossenen Viehtransportern befördert. Denn da gehören sie hin.
Corazon Alvarez