Liebe Forums-Teilnehmerinnen,
ich habe mir lange überlegt, ob ich diesen Beitrag verfasse. Letztendlich habe ich mich dazu aber durchgerungen, da ich mir hier Hilfe, zumindest aber eine Erklärung erhoffe, die mir wohl nur eine Frau geben kann.
Folgende Situation: Ich bin mit meiner Frau jetzt 25 Jahre zusammen. Davon 15 Jahre verheiratet. Wir haben zwei Kinder im Alter von 9 und 13 Jahren. Ich liebe meine Frau sehr und gebe Ihr dies auf verschiedene Weise auch immer wieder zu verstehen. Auch sie sagt, dass Sie mich liebt, wobei ich nicht sicher bin ob Sie Liebe mit Gewohnheit verwechselt. Wie dem auch sei - wir führten bisher eine harmonische Partnertschaft. Fremdgehen oder dergleichen war bisher kein Thema. Für mich zumindest bis heute nicht. Und bei meiner Frau kann ich mir das eigentlich auch nicht vorstellen. Familie geht ihr über alles. Wobei an erster Stelle natürlich die Kinder stehen. Das ist letztendlich ja auch richtig so. Es ist aber so, dass ich seit ca. drei Jahren mit unserem Sexualleben unzufrieden bin. Die zeitlichen Abstände, bei der wir miteinander schlafen werden immer länger. Hatten wir früher ca. einmal die Woche Sex, sind es zwischenzeitlich bald 6 Monate. Versteht mich nicht falsch. Ich bin keine Statistiker der Buch führt und zum Sex gehört auch der richtige Zeitpunkt usw. Aber liege ich tatsächlich so falsch wenn ich meine, dass zwei- bis viermal im Jahr zu wenig ist ?
Die Kinder und der Alltag zehren oft auf, auch dafür habe ich Verständnis. Wir haben keine Eltern mehr und der ganze Haushalt bleibt, bis auf das was ich morgens oder abends und an Wochenenden mitbewältigen kann (und nach meinem Empfingen helfe ich relativ viel im Haushalt) an meiner nicht berufstätigen Frau hängen. Ich versteh auch, dass Sie da oft abgespannt und gestresst ist. Aber um in fröhlicher Runde mit Ihren Freundinnen Abends wegzugehen hat Sie doch auch die Kraft.
Bei uns zu Hause lässt sie sich Abends vor dem Fernseher gerne von mir den Kopf kraulen, bis sie dann auf der Couch einschläft. Wir gehen dann irgendwann ins Bett und ich habe immer die Hoffnung, dass aus dem Kopfkraulen etwas mehr wird. Aber Pustekuchen.
Ich habe auch schon mehrfach versucht, mit Ihr darüber zu reden. Spreche ich das Thema an, wird sie giftig und alles ist nicht wahr. Die ganze Situation müsse passen und sie sei müde, und, und .... Am Schluß komme ich mir dann immer vor wie ein Sexmonster, obwohl ich weiß, dass es nicht so ist.
Auch wenn ich sie sehr liebe habe langsam keine Lust mehr, mich ihrer Willkür zu beugen und zu warten, bis der Mond und die Sterne günstig stehen. Ich habe ihr auch deutlich zu verstehen gegeben, dass ich unzufrieden bin und mich ggfs. auch, wenn es gar nicht anders geht auf eine offene Partnerschaft einlassen würde wenn es ihr lästig ist mit mir zu schlafen.
Ich denke, dass ich Sex und Liebe trennen kann.
So etwas kommt für sie aber gar nicht in Frage. Sollte ich mich mit einer anderen Frau einlassen, auch wenn es rein nur sexuell ist, könne ich meine Koffer packen.
Ich weis wirklich nicht was ich falsch mache. Ich spreche das Thema auch nicht regelmäßig und oft an. Mittlerweile fast gar nicht mehr. Ich will sie ja nicht nerven. Ich weiß, dass das nur zum Gegenteil führen würde und die Situation noch verschlimmern. Wobei, geht es eigentlich noch schlimmer ?
Ich sorge für romatische Stimmung. Ich gehe mit Ihr von Zeit zu Zeit aus. Frühstücken im Cafe, abends ins Restaurant, ins Kino, zu Konzerten.
Ich berühre sie beim vorbeigehen. Küsse sie. Versuche sie zum Lachen zu bringen, was mir auch meistens gelingt.
Wenn wir Sex haben, achte ich immer darauf, dass sie auch Ihren Höhepunkt hat. Das ist für mich überhaupt das Wichtigste. Entweder gleichzeitig oder sie zuerst. Ohne den Orgasmus meiner Frau kann ich mir das gar nicht vorstellen. Und ja, ich kann zwischen gespieltem und echtem Orgasmus unterscheiden.
Ich bin 42 Jahre alt, stehe also voll im Leben. Ich bin zwar nicht Adonis, aber auch nicht häßlich. Ich pflege mich und kleide mich auch gut und modern. Andere Frauen machen mir hin und wieder Avancen, denen ich bisher aber immer ausgewichen bin. Ich frage mich nur, wie lange ich noch widerstehen kann. Ich will meine Frau nicht betrügen. Zu viel steht auf dem Spiel. Ich habe Kinder und auch eine entsprechende Verantwortung.
Ich muss allerdings zugeben, dass ich mich schon mehrfach gefragt habe, ob ich noch bei meiner Frau wäre, wenn die Kinder nicht wären.
Sex ist für mich in der Partnerschaft sehr wichtig, natürlich gibt es Wichtigeres aber es gehört für mich dazu. Ich will mich auch nicht weiter selbstbefriedigen. Das schafft zwar kurze Zeit Erleichterung, aber Dauerzustand kann das keiner sein. Ich weiß nach drei Jahren wovon ich Rede.
Ich kann auch mit anderen Abstrichen leben. Ich darf sie z.B. nicht oral stimulieren. Obwohl ich das so mag. Okay, ich verzichte mittlerweile und versuche auch erst garnicht mehr.
Sie mag es auch lieber im Dunkeln, ich lieber bei Licht. Auch hier melde ich zwischenzeitlich schon keine Wünsche mehr an. Insgesamt ist sie eher passiv. Die Zeiten, bei denen Sie oben war sind lange her. Das Äußerste der Gefühle was sie an Bewegung zeigt ist, dass Sie sich gelegentlich dreht damit ich Sie von hinten nehmen kann (nicht anal - das war für uns beide noch nie ein Thema).
Um wieder etwas zu beleben, habe ich einen Porno für Paare gekauft. Sie hatte den Wunsch so etwas mal anzuschauen. Hat aber auch nichts geändert. Ich habe noch einen Vibrator mitbestellt. So als kleine Überraschung. Das ging ganz daneben. "Wie ich auf die Idee käme mit sowas zu kommen ?" musste ich mich fragen lassen.
Ich habe sie auch gefragt, ob sie vielleicht Schmerzen beim Sex hat. Das wäre aber nicht der Fall. Nur kurz beim ersten Eindringen. Seit ich Gleitgel verwende, wäre das aber auch weg.
Anderen gegenüber schwärmt meine Frau immer von unserer tollen Partnerschaft die schon so viele Jahre besteht. Da kann ich nur die lachen. Was sie ihren Freundinnen bei den Kaffeekränzchen erzählt, will ich gar nicht wissen.
Noch kurz was zum Schluss: Kürzlich hatte Sie nach drei Monaten endlich mal Lust. Da habe ich Sie absichtlich abblitzen lassen. Nur dass sie mal spürt wie sich das anfühlt. Ein paar Tage zuvor machte sie das nämlich mit mir. Hat mich zwar um einmal Sex mit ihr gebracht, aber das war es mir Wert.
Wie kommt meine Frau mit so wenig Sex aus ? Geht das überhaupt ? Hat sie vielleicht doch nebenher was laufen ? Befriedigt sie sich auch wie ich selbst und hat deshalb keine Lust auf mich ? Habt Ihr eine Idee ?