Hallo zusammen...
Ist wahrscheinlich wieder ein sehr kontroverses Thema, bei dem es viele Meinungen gibt und auch viele die es für bescheiert halten, aber vielleicht gibt es da draußen ja ein paar, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben:
Ich bin seit nun fast 2 Monaten freiwillig völlig abstinent, masturbiere nicht mehr und hatte in der Zeit keinen Orgasmus.
Wieso & weshalb? Hier gibts die Erklärung.
Mein Name ist Carsten, ich bin 31 Jahre alt, habe seit 11 Jahren eine feste Beziehung mit meiner liebevollen Freundin und mag Sexualität und bin in dieser Hinsicht auch sehr ofen und tolerant.
Seit ich denken kann, war ich fasziniert von der Selbstbefriedigung. Was schon im Kindergarten mit spielerischen Trockenübungen begonnen hat, wurde in der Pubertät dann zu einem täglichen Ritual. Ich habe mich sehr oft selbst befriedigt, hatte Spaß daran und habe dabei allerlei ausprobiert. Auch anale Stimulaton ist schon seit der Pubertät ein wichtiges Thema für mich. Generell habe ich sehr viel (!!) ausprobiert was mich befriedigt.
Mit 18 entdeckte ich das Internet und der Zugang zu Pornos erleichterte es mir ungemein, zu egal welche Phantasie immer auch entsprechend freiverfügbares Videomaterial zu finden. Pornos und Masturbation wuchsen zusammen, was aber nicht heißt, dass ich nur noch mit Pornos masturbierte.
Mit 20 habe ich meine jetzige Freundin kennengelernt, wir kamen zusammen und ich kam zum ersten Mal in den Genuss eine reale Frau zu erleben. Es war wunderbar. Leider ist meine Freundin sexuell nicht ganz so aktiv / interessiert wie ich, so dass ich zwischen unserem relativ normalen Beziehungs-Sex auch oft masturbierte, oft auch zu Pornos.
Da ich schon lange eine gewisse Bi-Neigung habe, beschloss ich meinen Horizont zu erweitern und schloss unbemerkt von meiner Freundin Bekanntschaften mit anderen Männern, die Ähnliche Interessen hatten wie ich. Einige Male traf ich mich (als "Patient") mit älteren Männern zu intimen Untersuchungen, ich musste mich ausziehen und intim sehr genau untersuchen lassen - auch anal. Ich wurde zum Orgasmus gebracht und nach 2 Stunden Untersuchung durfte ich wieder gehen. Irgendwann war mir das nicht mehr genug und ich wollte wissen wie es ist mit einem Mann zu schlafen und penetriert zu werden. MIt einem gleichaltrigen traf ich mich ca 4-5 Mal und ließ mich so auch anal entjungfern.
Meine Freundin ahnte von all dem nichts und unsere Beziehung war glücklich wie immer. Auch masturbierte ich weiterhin, was keinen Einfluss auf unsere Beziehung hatte, da ich das nur in Abwesenheit meiner Freundin tat. Sie wusste davon auch nicht.
Vor 9 Monaten beschlossen wir ein Baby zu bekommen und nach 3 Monaten "üben" klappte es dann auch endlich. In der Zeit des "übens" habe ich sooft wie nie zuvor mit meiner Freundin geschlafen. Wir hatten täglich Sex und Masturbation war kein Thema mehr.
Inzwischen ist ihr Bauch kugelrund, was wunderschön ist, aber leider ist ihre sexuelle Lust durch die Schwangerschaft noch weiter zurück gegangen, so dass wir faktisch aktuell überhaupt keinen Sex mehr haben.
Ich hielt mich mit Videos und Masturbation über Wasser bis ich irgendwann das Gefühl hatte, dass es mit meinen sexuellen Nebenschauplätzen so nicht mehr weiter gehen kann.
Aus einer unbedeutenden Laune entschied ich, einige Tage nicht mehr zu masturbieren, vielleicht auch einfach um beim nächsten Orgasmus mehr Lust zu empfinden und geiler zu sein...
Ich verzichtete auf Pornos was mir in den ersten 3-4 Tagen gar nicht so einfach viel. Ebenso auf das masturbieren. Ich ... gelegentlich zwar noch meinen Penis steif, aber hörte auch, bevor ich kam. Nach ein paar Tagen verzichtete ich bewusst auch darauf und versuchte sogar zu vermeiden, durch irgendwelche Reize eine Erektion zu bekommen.
Nach ein paar Tagen ohne Orgasmus wollte ich das Experiment verlängern.... Ich wollte sehen wie weit ich komme und mich selbst auf die Probe stellen, wie lange ich es "ohne" aushalten kann...
Inzwischen sind 2 Monate vergangen und mit geht es sehr gut. Mein Drang nach dem taglichen Orgasmus ist verschwunden und nicht alles dreht sich mehr um Sex. Dennoch denke ich oft daran - an einen Orgasmus, an meinen Penis. Ich spüre ihn intensiver als Körperteil, seit ich aufgehört habe zu masturbieren.
Inzwischen habe ich das ganze sogar aus Spaß noch ein wenig verschärft. Ich vermeide es meinen Penis anzusehen (Auch wenn ich nackt bin und z.B. dusche) und berühre ihn nur noch (ohne Blickkontakt) zum Urinieren oder zur Reinigung.
Mir geht es sehr gut und ich habe das Gefühl sehr viel mehr Zeit zu haben. Für mich, für meine Freundin und für andere Gedanken, die nichts mit Sex oder Masturbation zu tun haben.
Ich wache jeden Morgen mit einer sehr harten Morgenerektion auf und genieße das Gefühl, dass mir mein Körper ohne mein Zutun beschert. Aber ich wichse nicht.
Von "NoFap", einer Initiative aus den USA, die Männer dazu ermutigt eine 90 tägige "Challenge" zu meistern, in der sie ohne Orgasmus / Masturbation auskommen sollen, hab ich erst viel später durch Zufall erfahren. Ich halte ehrlich gesagt auch nicht sehr viel von dieser Organisation, da vieles von dem was sie verspricht (Gesundheit, Klarheit, etc.) nicht wirklich seriös klingt.
Dennoch habe ich das Gefühl, dass es mir - ganz persönlich - besser geht. Ich spüre zwar weiterhin den Wunsch Sexualität auszuleben und das kribbeln im Schritt, aber ich glaube ich habe gelernt damit besser umzugehen. Ich muss nicht mehr täglich abspritzen, um Stress abzubauen oder meiner Geilheit nachzugeben. Auch habe ich das Gefühl, dass ich diese "Abhängigkeit" oder vielmehr Gewöhnung an Pornos überwunden habe. Zumindest für den Moment. Die Pornos sind nach wie vor auf meiner Festplatte und im Netz. Jederzeit im Zugriff und dennoch verspüre ich nicht mehr unbedingt den Drang, der Lust nachzugeben und mir die Pornos anzuschauen.
Ich will hier niemanden bekehren, das sind alles nur meine eigenen Erfahrungen der letzten Woche. Dennoch würde ich mich freuen, mich mit jemandem auszutauschen, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
Würde mich über Kommentare oder PNs freuen. Wenn Ihr Fragen habt, meldet Euch...
Liebe Grüße
Carsten