Hallo Damenwelt,
mir ist hier ein seltsamer Effekt aufgefallen für den ich gerne eine Erklärung von euch hätte. Es geht um die moralische Bewertung verschiedener Situationen und Handlungen. Wer sich hier als Mann durch die Foren und Profile bewegt der findet auf Schritt und Tritt sehr harsche Kritik an sexuell frustrierten Ehemännern die sich auf die Suche nach Alternativen machen (auf gut deutsch fremd gehen). Natürlich wird fremd gehen bei Frauen auch kritisiert aber diese Kritik bleib sachlich. Wir Männer müssen uns dagegen als "schwanzgesteuerte Triebtäter" oder gar "vernachlässigte Ehe-Krüppel" (auf einem Profil hier gefunden) titulieren lassen.
Gleichzeitig fällt auf, dass Männer die diese Situation einfach dadurch lösen dass sie ihrer Frau den Laufpass geben und sich wieder auf den Single-Markt werfen kaum kritisiert werden. Es interessiert nicht wievielen Frauen er schon den Laufpass gegeben hat, Hauptsache er ist Single. Ich habe mich neulich hier selbst als einer dieser "vernachlässigten Ehe-Krüppel" geoutet und das Spektrum der Reaktionen war in dem Fall sehr ausgewogen. Von Beschimpfungen, über Ironie(*) bis hin zu sehr netten und verständnisvollen Reaktionen war alles dabei (sowohl öffentlich als auch PN). In dem Fall wie gesagt recht ausgewogen. Ansonsten überwiegt im Forum aber ganz klar die Kritik am fremd gehenden Ehemann.
Zur eigentlichen Frage: Haltet ihr es tatsächlich für die respektablere Reaktion eine Ehe aufzugeben nur weil der Sex nicht mehr stimmt?
Ein Ehemann in dieser Situation der seine Sexualität nicht aufgeben möchte hat nur diese beiden Optionen, fremd gehen oder scheiden lassen. Zumindest dann wenn irgendwelche Therapien auch nichts helfen. Welchen Weg findet ihr also besser? Ich hatte es bisher immer für respektabler gehalten die Ehe (wenn alles andere stimmt) weiter zu führen und nur diese eine Nebensache (zumal dann wenn die Partnerin das toleriert) anderweitig zu regeln. Der Mann ist dann seiner Frau treu bis auf den Aspekt der ohnehin nicht klappt. Aber hier wird das offenbar anders gesehen. Ich lasse mich gerne von abweichenden Moralvorstellungen der Damenwelt belehren. Auch die Frage wie die Frau des fremd gehenden Ehemanns selbst dazu steht scheint überwiegend egal zu sein.
Auch die in solchen Fällen gerne geforderte Abstinenz wird hier geschlechtsspezifisch sehr unterschiedlich eingefordert. Fremd gehende Frauen impotenter Männer werden kaum kritisiert. Im Kern interessiert mich aber die Frage welche der beiden nicht abstinenten Lösungen halten Frauen für respektabler?
LG Hans
(*) für die man wenn man dann nicht korrekt reagiert gleich noch als zu dumm sie zu verstehen tituliert wird