Hallo liebe Forum-User!
Ein Hilferuf meinerseits erreicht dieses Forum. So langsam bin ich am verzweifeln und weiß nicht mehr was ich tun soll…:neutral:
Vorweg: Ich bin 31 Jahre alt und habe seit ca. 6 Monaten eine neue Beziehung. Anfangs war alles traumhaft, ich hatte zum ersten Mal im Leben das Gefühl, dass mich ein Mann richtig begehrt bzw. total attraktiv und anziehend findet. Für mich ist das Balsam für die Seele und ich habe mich körperlich noch nie so wohl gefühlt. Da es eine Fernbeziehung ist, sehen wir uns meist nur am Wochenende und die ersten 2-3 Monate hatten wir fast jede Nacht die wir verbracht hatten Sex, manchmal auch am Morgen danach. Ich fühlte mich total wohl damit, u.a. da ich meinen Partner auch extrem anziehend und attraktiv finde. Dann sackte das plötzlich total ab und meine abendlichen Annäherungsversuche scheiterten und er wehrte mich ab. Seitdem haben wir vielleicht einmal im Monat Sex und ich habe auch das Gefühl es kommt hauptsächlich von mir – zumindest macht er seitdem nie den ersten Schritt. Die Problematik habe ich natürlich angesprochen, da meinte er es sei doch normal, dass das nur am Anfang oft ist, weil es ja dann noch alles neu und aufregend ist. Ich finde das nicht normal, schon gar nicht weil es so schnell so viel seltener geworden ist. Er sagte zu mir er sei auch nicht so der „Bumskandidat“, er braucht nicht so oft Sex, 2-3 Mal im Jahr würden wohl reichen (ich weiß nicht, ob er mich damit veräppeln wollte). Das frustriert mich natürlich sehr, da ich oft das Bedürfnis habe und auch schnell Lust bekomme, wenn wir abends eingekuschelt im Bett liegen. Irgendwann sagte er dann, er könne mir ja einen Dildo schenken. Ich fand das sehr verletzend, weil es für mich so rüberkommt er hat keinen Bock, also mach es doch selbst und nerv damit nicht. Hinzu kommt: Ich befriedige mich nicht selbst. Ich hatte noch nie Interesse daran und habe auch nicht das Bedürfnis bzw. keinen Anreiz, der mir darauf Lust machen würde. Das heißt das wäre noch nicht mal eine Alternative für mich, zumal für mich beim Sex das schönste nun mal diese Nähe zum Partner ist und durch ihn heiß zu werden. Und das weiß er auch.
Er versteht das leider überhaupt nicht. Wir sind da wirklich in einer Zwickmühle. Da es alles eine umfangreiche Geschichte ist, gebe ich es der Übersicht halber mal in Stichworten durch:
- Ich hatte in meiner letzten Beziehung viel Pech in Punkto Sex gehabt. Wir hatten die letzten Jahre vielleicht einmal im Jahr Sex und der hatte mich nie befriedigt. Irgendwann ist mir die Lust so vergangen, dass ich mich sexuell „tot“ gefühlt hatte. Erst durch meinen neuen Partner kenne ich wieder dieses Gefühl von „rattig werden“ Daher denke ich habe ich jetzt auch eine Art „Nachholbedarf“
- Ich hatte noch nie in meinem Leben einen Orgasmus. Wahrscheinlich auch, weil ich mich eben nicht selbst befriedige. Es ist schade, aber ich finde es nicht schlimm. Ich denke mir halt, wenn es irgendwann passiert, dann ist es so und wenn nicht, kann ich nichts vermissen was ich nicht kenne. Mein Freund allerdings sagt Sex hätte für ihn keinen Sinn, wenn die Frau nie kommt. Ist natürlich hier ein großes Problem. Er sagte solange ich mich nicht selbst befriedige, wüsste ich nicht was mir gefällt und er bräuchte da gar nicht an mir herumexperimentieren (weil ich meinte, er kann doch versuchen mir dabei zu helfen)
- Ich hatte 2-3 Momente die letzten Monate, wo ich wirklich das erste Mal im Leben die Lust empfunden hätte, selbst an mir etwas auszuprobieren – da hatte ich mit meinem Partner recht intensiv und heiß über WhatsApp geschrieben. Es hatte mich so angemacht, dass meine Unterhose total nass war, so feucht bin ich geworden. Ich sagte ihm auch, damit könne er mir helfen, diese Gespräche reizen mich. Er sagte daraufhin nur, so etwas muss sich aber ergeben, das kann man nicht planen. Leider ist das letzte Gespräch dieser Art schon über drei Monate her und ich habe wenig Hoffnung, dass sich so etwas noch einmal ergibt
- Er sagte zu mir er hätte auch nicht so viel Lust, weil ich immer verfügbar bin. Dadurch mache ich mich uninteressant. Es reizt mehr, wenn jemand einen nicht so leicht an sich ran lässt. Schön und gut – aber ich kann ihm da nichts vorspielen, schon gar nicht wenn ich mich so „untervögelt“ fühle, kann ich nicht so tun, als möchte ich nicht. Das würde er mir glaube ich auch nicht abnehmen bzw. bin ich da eine ganz ganz schlechte Schauspielerin. Und die Geduld fehlt mir irgendwo dafür auch, weil ich ja nicht weiß wie viele Wochen es bis zum nächsten Mal dauert, bis er wieder den ersten Schritt macht
- Hinzu kommt, dass mein Partner viele andere Sorgen hat, wo ich das Gefühl habe, dass das seine Lust ausbremst. Er leidet unter einer Herzphobie und ist gedanklich wohl den ganzen Tag damit beschäftigt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Verliebtheit die ersten 2-3 Monate diese Phobie gedrosselt hat. Zumindest kann ich mir vorstellen, dass das ebenfalls einen Einfluss auf seine Sexunlust hat, weil er mit den Gedanken permanent woanders ist
- Leider wirkt sich diese Ablehnung auch auf mein Selbstbewusstsein aus. Ich mache mir ständig Gedanken, ob ich ihm nicht mehr attraktiv genug bin, ich ihn langweile, ich seine sexuellen Bedürfnisse nicht erfüllen kann usw. Es macht mich so fertig, dass ständig bei mir Tränen fließen und ich schon fast einen Hass auf meinen Körper verspüre, der diese Lust auf Sex mit ihm verspürt und nicht befriedigt wird bzw. nicht mehr begehrt wird.
Ich hoffe ihr könnt euch in bisschen in meine Situation hineinversetzen. Ich habe das Gefühl, ich komme hier gerade überhaupt nicht weiter und habe große Angst, dass die Beziehung daran letztendlich scheitern wird. Ich wünsche mir so sehr diese Anfangszeit zurück und bin so traurig, dass es so schnell so extrem abgesackt ist. Habt jemand vielleicht ein paar Tipps für mich? Ich habe das Gefühl, sollte ich jetzt doch versuchen durch Selbstbefriedigung einen Orgasmus zu bekommen, würde ich das nur für ihn machen, damit sein Anreiz auf Sex mit mir größer ist. Das ist doch eigentlich auch nicht richtig, oder?
Ich bin echt verzweifelt… :snif: