Hallo,
in der Hoffnung der Anonymität im Internet, erfrage ich hier, was ich sonst noch keinem offenbart habe:
Seit 11,5 Jahren bin ich mit meiner Frau zusammen, wir haben zwei fantastische Kinder. Ohne um den "heißen Brei" herumzureden: sie gestand mir vor Kurzem, dass sich ihre Gefühle für mich geändert hätten, und dies schon über lange Zeiträume. Sie sei sich jetzt mehr denn je bewusst, dass sie lesbisch sei. Ich solle die Schuld nicht bei mir suchen.
Für mich ist nicht nur diese harte Trennung schwer nachzuempfinden, vielmehr wie sie sich da sicher sein kann. Ich denke fest, dass sie sich noch keiner Frau anvertraut oder gar fremdgegangen ist.
Aber wie kann ich das verstehen: GEFÜHLE, die sich ändern????
Für mich war die Ehe und Beziehung Glücklich, ich hege keinen Hass wegen ihrer Äußerung. Irgendwie hoffe ich, es sei nicht so, denn sie ist für mich der einzig feste Punkt im Leben, sie ist mein Leben!!
Ich denke sie gut zu kennen, so dass ich weiß, dass diese Äußerungen sehr ernst sind. Jedoch gab es in ihrer Vergangenheit (Kindheit) ein traumatisches, sexuelles Erlebnis von dem sie mir anfangs unserer Beziehung nur kurz erzählt hat und ich wollte nicht in der Wunde herumbohren. Ich hielt sie nur fest. Im Sexualleben waren wir auf ihren Wunsch stets zurückhaltend, sie war nur die ersten Jahre der Beziehung "etwas" wild in Sachen sexualität - hinzu muss ich sagen, bin ich ihr erster richtiger Sexualpartner.
Mir ist bewusst, dass ich anhand der geschilderten Punkte hätte erkennen können, dass da etwas anders läuft, ich schob es jedoch immer auf ihr Kindheitserlebnis. Ich traute mich nie, sie zu bitten sich einem Psychologen anzuvertrauen, erst jetzt bat ich sie gemeinsam zu einer Familienberatung zu gehen.
Sicher kann man Empfindungen nicht rational erklären, aber ich würde gern einiges verstehen:
Wie fülht sich meine Frau jetzt wohl im Inneren?
Wie kann der folgende Weg aussehen? Wir haben Kinder und ich will nicht von ihnen getrennt leben, dennoch möchte ich auch meine Frau nicht von den Kindern trennen?
Kann es nicht doch eine winzige Chance geben, dass sie sich doch nicht ihrer Homosexualität sicher ist?
Muss "Hingezogenfühlen" zu Frauen gleich auf sexueller Ebene sein, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass sie wirklich Sex mit einer Frau möchte? (ich weis, das klingt seltsam, ich hatte bisher immer das Gefühl wir wären auf gleicher Wellenlänge)
Ich fühle mich stets verletzt, wennn ich in ihrer Nähe bin, da ich mich nach ihr sehne - ich möchte sie nicht bedrängen aber wissen was los ist. Sie bot an gemeinsam zu wohnen, wie eine WG und wir könnten Freunde bleiben. "Freundebleiben" kann für mich nie sein, da ich mehr empfinde.
Danke für eine Antwort Michi.