Liebe Mädels!
Dieser Beitrag ist mir ein großes Anliegen, weil ich vor einiger Zeit selber das Internet nach Beiträgen zu diesem Thema durchstöbert habe...
Ich bin 20 Jahre alt, Studentin und ein sehr lebensfroher und offener Mensch. Ich bin sehr selten schlecht gelaunt und bin gerne unter Menschen.
Vor genau einem Jahr habe ich begonnen, die Pille einzunehmen. Für mich war es damals die einfachste Form der Verhütung und ich habe die Auswirkung der Hormone auf meinen Körper herzlich begrüßt - ich bekam schnell eine schönere Haut und die Regelmäßigkeit meiner Periode war für mich sehr ungewohnt und daher sehr erfreulich.
Doch ich habe mich im Jahr 2015 sehr verändert...ich habe mich selber nicht mehr erkannt. Etwa im Februar habe ich starke Stimmungsschwankungen bekommen, was ich bis dahin gar nicht kannte. Ich wusste, dass etwas anders war, hab das aber nicht auf Anhieb mit der Pille in Verbindung gebracht. Über die Wochen hinweg wurden meine Stimmungsschwankungen immer schlimmer, und aus der jetzigen Sicht kann ich sagen, dass ich wirklich unter schweren Depressionen gelitten habe. Die letzten sechs Monate ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht in den Schlaf geweint habe - obwohl ich mir nicht erklären konnte wieso, denn ich war wirklich sehr zufrieden mit meinem Leben. Ich habe mich immer mehr zurückgezogen und fühlte mich unter Menschen nicht mehr so wohl wie ich es eigentlich tat. Es gab Momente an denen ich gar nicht mehr wusste was ich mit mir anfangen soll.
Obwohl ich bereits im Mai einmal gegoogelt habe, ob die Depressionen in Zusammenhang mit der Pille stehen könnten, habe ich nach meiner Recherche doch nicht länger darüber nachgedacht, und sie weiterhin täglich eingenommen.
Nachdem ich schließlich im Dezember mit einem schrecklichen Schmerz in der Wade aufgewacht bin, und meine Mutter meinte, dass die Beschreibung meiner Schmerzen auf Thrombose hinwiesen, musste ich sofort an die Worte meiner Frauenärztin, die meinte, dass während der Einnahme ein erhötes Thromboserisiko besteht. Ich habe noch am selben Tag aufgehört, die Pille zu nehmen und wollte auch direkt zum Arzt, da die Schmerzen im Bein drei Tage andauerten. Blöderweise fiel der Vorfall genau auf einen Sonntag und einen darauffolgenden Feiertag, wodurch sich ein Arztbesuch schwierig gestaltete und ich deshalb bis heute noch nicht weiß, ob da ein Zusammenhang besteht.
Dennoch habe ich seither nicht mehr begonnen, die Pille wieder einzunehmen...und 3 Wochen nachdem ich damit aufgehört habe, ziemlich genau seit Anfang Jänner, fühle ich mich wirklich wie ein neuer Mensch. Ich habe seither nie mehr geweint, hatte keine Gedanken mehr, die mir selber Angst machten...Ich bin wieder gerne unter Menschen und fühle mich auch gesundheitlich wieder fitter und belastbar.
Durch diese Hormone habe ich wirklich das komplette Jahr 2015 mehr oder weniger verloren, weil ich wirklich nichts genießen konnte. Daher möchte ich einfach alle bitten, die die selbe Intuition haben wie ich bereits hatte, als ich das im Mai gegoogelt habe - bitte hört auf euer Bauchgefühl und denkt daran, dass Hormone einen riesen Einfluss auf euren Körper haben können! Jeder Körper tickt eben anders. Aber wenn ihr gerade selber "Depressionen durch Pille" in die Suchleiste eingegeben habt - JA - setzt sie wieder ab, achtet darauf was in euch vorgeht, redet mit eurer Frauenärztin und hört einfach auf euren Körper!
Liebe Grüße! :-*