Hallo!
Ich muss hier mal was loswerden... Ich überlege nun schon mein Leben lang hin und her, was ich nun eigentlich für ne sexuelle Orientierung habe. Manchmal habe ich das Gefühl, dass 10 Seelen in meiner Brust schlagen... Alles durcheinander! Ich habe so viele verschiedene Facetten, Bedürfnisse in mir, ich weiß einfach oft garnicht, was davon jetzt eigentlich zählt. MIttlerweile versuche ich, einfach alles zuzulassen und zu akzeptieren (einfach zu beobachten und zu fühlen), aber es ist schon oft sehr anstrengend und verwirrend für mich...
Ich habe bis jetzt nur Erfahrungen mit Männern, aber ich finde Frauen schon immer sehr attraktiv, interessant und erotisch. Ich kann auch besser mit Frauen umgehen als mit Männern.
Wobei - das wechselte bisher in meinem Leben schon sehr stark. Ach ja: Ich bin 24...
Mal hatte ich ne Phase, wo ich mich mit Frauen besser verstanden hab, dann wieder mit Männern... Ich hab das Gefühl, Männer haben irgendwie Angst vor mir. Ich bin ziemlich taff und sage was ich denke, wirke oft ziemlich kühl (ich gebe jetzt wieder was mir die Umwelt so in meinen 24 Jahren vor den Latz geknallt hat...), nehm alles gern selbst in die Hand und sage was ich denke. Ich sehe ziemlich gut aus (also, ich fühl mich wohl mit mir und bekomm das auch öfter zu hören).
Irgendwie kommen Männer mit mir nicht so klar, oder ich mit ihnen? Es gibt auch manche (wenige), die sehr auf meine Art abfahren. Aber irgendwie gerat ich bei Männern immer wieder in die selbe Sackgasse.
Hinzu kommt, dass ich ein sehr komisches Verhältnis zu meinem Vater habe. Mein Vater ist ein sehr in sich gekehrter, ruhiger, nervlich etwas angeschlagener Typ, extrem gutmütig, lieb, er redet irgendiwe oft Unsinn und er lebt bisschen in seiner eigenen kleinen Welt. Mein Vater und ich hatten schon immer so nen Umgang, dass ich ihn meistens runtergelassen hab, auf ihm rumgehackt hab, und er hat mich Prinzesschen sein lassen. Früher hab ich meinen Vater oft verachtet, weil er einfach auf mich so "schwach" wirkt. Mittlerweile hat sich das mit dem Alter schon geändert, ich liebe ihn sehr, aber die Tendenzen im Umgang sind trotzdem geblieben. Er ist irgendwie der kleine Kasper mit dem man machen kann was man will. Wir reden oft von ihm in der 3. Person wenn er im raum ist, weil er kaum auffällt...
Ich weiß nicht ob mich das derart geprägt hat, dass ich jetzt mit Männern so dermaßen Probleme habe. Ich komm aus dem Verhaltensmuster irgendwie auch garnicht raus. Sobald Männer mich nicht so behandeln wie mein Vater mich, geht's einfach nicht.
Andererseits komm ich mit Frauen total gut klar. Mit meiner Mutter hab ich auch keine Probleme.
Ich flirte auch ziemlich "männlich", also ich bin nicht das kleine Liebchen dass sich umgarnen lässt. Ich geh schon gern selbst auf die Menschen zu und hab schon gern selbst alles unter Kontrolle.
Ich habe jetzt seit ca. nem halben Jahr wieder nen Freund. Am Anfang war alles super, ich war totaaaal verliebt, habe mich richtig als Frau gefühlt und dachte mir "wie kam ich überhaupt jemals auf den Gedanken, bi oder sogar lesbisch zu sein..." Aber jetzt tauchen die altbekannten Probleme schon wieder auf. Ich bin einfach so hart zu Männern, und ich werde das Gefühl nicht los, dass ich zu ihnen so hart bin wie ich immer mit meinem Vater war.
Wie kann man Verhaltensmuster loswerden??
Ich weiß nicht ob ich jemals nochmal klarkomme in der Hinsicht :roll:
Ich bin einfach eine starke Persönlichkeit, leicht egozentrisch - geb ich zu (Künstler) -, direkt, tiefgründig, bisschen crazy, und lass mir nicht gerne in die Karten schauen. Einfach zuviel für die Männerwelt?
Andererseits wenn mir ein Typ so richtig richtig gefällt, dann bleibt mir schier die Spucke weg und ich bin fast bewegungsunfähig, fühle mich wie ein Kloß. Ich flirte nicht mit Männern die mir gefallen, sondern habe Angst vor ihnen. Oder ich bin so offensiv (die sogenannte Flucht nach vorne), dass es abstoßend wirkt.
Übrigens war ich noch nie richtig verliebt in eine Frau, sondern nur in Männer.
Aber ich weiß einfach nicht, was los ist.....
Wem geht's noch so :?:
Viele Grüße, eure Adrienne