Wer sich im Urlaub unbedingt mit bunten Bändern oder Kokosnusshälften behängen, hossa rufen und Sirtaki tanzen möchte, bitte. Und warum soll man nicht einmal einen Löffel vom brasilianischen Ameisenpüree probieren, in Island einen halb verwesten Haifischkopf aus dem Sand graben oder im Urwald mit einer Python ringen?
Aber es gibt einen Bereich, in dem hat weder ein mongolischer Knabenchor noch eine indische Henna-Zeremonie etwas zu suchen und das ist das Bett. Frauenzeitschriften verkünden ja gern die ultimative Ekstase, nur weil über der IKEA-Matratze plötzlich ein Tarnnetz gespannt wird und Mutti im Overall einer Kampfpilotin zum Army-Sex bittet.
Fakt ist: mieser Sex bleibt mieser Sex, egal, ob man es in der Tiefgarage oder im Kornfeld treibt, und egal ob der Liebste dabei in Lederhosen jodelt oder plötzlich im Arztkittel dasteht und eine gynäkologische Untersuchung ankündigt. Mit miesem Sex meine ich unhöfliches, einfallsloses, hektisches Aneinanderherumonanieren, das ungefähr so viel Spaß macht wie die schleimigen Haarpfropfen des Vormieters aus dem Duschabfluss zu entfernen.
Zum Beispiel diese ganze Sache mit dem Lebensmittelsex:
Was soll das? Ist es unbedingt nötig, die neue Satinbettwäsche mit Rotweinflecken zu versauen? Will ich wirklich Leberwurst auf einen Penis streichen, bis der aussieht wie ein nackiges Gürteltier? Warum sollte ich Honig von seinen Eiern lecken, und bringt es wirklich multiple Orgasmen, wenn man sich abwechselnd mit Eiswürfelkompressen und heißen Teebeuteln peitscht?
Statt wer-weiß-wie originelle Stellungen zu empfehlen, fände ich es eher angebracht, mal ein Wort über Höflichkeit beim Sex zu verlieren. Wir Frauen mögen es nämlich gar nicht, wenn ihr euch beim a-tergo-Fick wahlweise an unseren Rettungsringen oder an möglicherweise vorstehenden Knochen festhaltet. Nichts an einer Frau nirgendwo an ihrem Körper dient als Haltegriff.
Und feucht ist es, wenns flutscht, und nicht, wenn die Tagesschau anfängt oder die Mikrowelle klingelt. Wir wissen es zu schätzen, wenn ihr euch beim Missionarsvögeln abstützt und uns atmen lasst, und wir wissen, dass wir einen wirklich guten Liebhaber im Bett haben, wenn er auch so eine ernste Sache wie Sex mit Humor nimmt.
Und genau dazu sind Sextipps aller Art auch da: zum Lachen. Egal ob dort empfohlen wird, sich mit gebratenen Zwiebelringen zu bewerfen oder Polaroids vom letzten Strapscorsagen-Anprobieren in der Butterbrotdose zu verstecken.
Egal, ob man gemeinsam die gegenseitigen Geschlechtsorgane in Fimo kneten oder sich als Lama verkleiden soll, um es neben einer peruanischen Panflötencombo in der Fußgängerzone zu treiben. Meiner Meinung nach braucht man für wirklich geilen Sex weder ein Tiroler Dirndl noch ein Glas Nutella, auch keinen maßgefertigten Spiegel mit ausgesparten Körperöffnungen oder die Lederliebesschaukel mit Pyrotechnik. Und man muss auch keine Verwarnung wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses riskieren.
Zwei gewaschene Unterleibe, flinke Finger und gut gelaunte Zungen, Augen zum Staunen, Münder zum Fragen und Ohren zum Hören das wars schon.
Geiler Stoff...nicht von mir, sondern ausm Penthouse..ABER ES IST AUCH MEINE MEINUNG...waschen...liebhaben. ... ..fertich...
:-)