hallo, ichbin weiblich, 30 jahre alt und habe, wie schon in der überschrift steht, ein problem. und das geht mir mit jedem weiteren tag mehr auf die nerven.
ich hatte noch nie schönen sex, immer war er von schmerzen, angst und schuldgefühlen geprägt. immer denkst man, es wird schon werden. aber irgendwann muss man sich wohl eingestehen, dass man da eben doch nicht so leicht aus dieser spirale ausbrechen kann.
wie äußert sich das ganze nun konkret?
immer wenn es mit einem menschen intimer wird, kommt früher oder später mein kopf ins spiel. dann geistern mir die blödesten gedanken durch den kopf:
"das fühlt sich unheimlich schön an, aber was soll ich denn jetzt tun?"
"ich muss irgendetwas tolles für ihn tun"
"irgendwie komme ich nicht so richtig in schwung. wie komme ich denn jetzt möglichst galant aus dieser situation heraus?"
"es ist schön, aber ich möchte nicht mehr"
"verdammt, du wirst ihn wieder enttäuschen."
so, und spätestens wenn diese gedanken durch meinen kopf brausen ist natürlich alles aus und jegliche erregung verpufft.
das ganze hat natürlich eine vorgeschichte.
ich war ein kleiner spätzünder und hatte meine erste beziehung und meinen ersten sex mit 19. ich war halt eine jener mächen, die an die liebe glaubten. nunja. aber eigentlich von anfang lief hier alles schief. er glaubte mir nicht, dass es mein erstes mal sei und war wenig einfühlsam. er hörte nicht auf, als ich wirklich schmerzen hatte und es auch nicht wirklich ging. ein kommentar von diesem abend war "dann geh du jetzt hoch und lass uns das irgendwie fertig machen. richtiger sex wird das ja jetzt eh nicht mehr."
und von diesem tag an begann mein problem. immer wieder bekam ich vorwürfe nicht richtig zu funktionieren, probleme zu haben, die andere frauen nicht hätten und überhaupt. ich fühlte mich immer schlechter, bekam angst vor den unweigerlichen schmerzen und davor, wieder zu versagen.
doch man will ja nicht nur versumpfen also versucht man das problem zu lösen. ein problem war meine, ich nenne es mal "ahnungslosigkeit". würd eich etwas mit mir anzufangen wissen, tun, was ihm gefällt würde ich mich sicherer fühlen. doch wenn ich ihn fragte, was er mag und was ich tun könnte, bekam ich nie eine wirklich hilfreiche antwort. genaugenommen war es immer die folgende: "nichts, außer, dass du mir einen bläst und ich würde gern deinen arsch haben."
öhm, nö. danke für die antwort.
irgendwann hörte er auf mich anzufasen, es würde ja sowieso nichts werden.
nach vielen jahren haben wir uns getrennt. (mit abstand ist man immer schlauer, natürlich hätte ich viel früher gehen müssen. aber wenn man emotional in dieser sache drin steckt, dann lässt man sich die schuld zuschieben und sieht sie nur bei sich selbst).
nach der trennung versuchte ich es mit ein paar männern, da ich dachte, es würde schon werden, wenn es nicht er ist. aber die angst ist nicht an die person gebunden.
mittlerweile bin ich in einer neuen beziehung mit einem menschen, den ich sehr schätze und der auch völlig anders mit mir umgeht. aber das problem ist noch da.
nicht mehr in seiner vollen ausprägung. immerhin habe ich keine angst mehr, dass er gegen meinen willen sex mit mir hat, mich festhält, mich zwingt. das würde er nicht tun. und ich vertraue ihm.
aber ich habe immer wieder diese angst zu versagen,wieder zu scheitern.
und sie macht wieder einmal alles kaputt.
einerseits habe ich unglaubliche lust, aber die lust und die erregung sind halt empfindliche pflänzchen und schon bei der kleinsten störung verpufft.
mittlerweile habe ich schon das gefühl, dass er sich gar nicht mehr wirklich an mich herantraut.
das heißt, es geht alles wieder von vorne los.
hat jemand von euch ähnliche erfahrungen gemacht und hat einen weg heraus gefunden?